Die Agentur für Arbeit in Nürnberg.
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Schwache Herbstbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt

Die Herbstbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt fällt schwächer aus als im Vorjahr. Die Zahl der Stellenangebote geht in den meisten Branchen zurück. Die Bundesagentur für Arbeit bewertet den Arbeitsmarkt im Freistaat dennoch als stabil.

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Die saisonübliche Herbstbelebung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hat zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen geführt. Allerdings fällt der Rückgang nach Angaben der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit schwächer aus als im vergangenen Jahr. Zum Stichtag Mitte Oktober waren in Bayern 251.867 Menschen ohne Arbeit, 9.121 weniger als im September. Die Quote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Im Vergleich zum Oktober vor einem Jahr liegt sie aber um 0,2 Prozentpunkte höher.

Bayerische Konjunktur ist gehemmt

Von der Herbstbelebung zu Beginn des Studien- und Ausbildungsjahres profitieren vor allem jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dass dieser Effekt heuer vergleichsweise schwach ausfällt, liegt an den konjunkturellen Problemen. "Die bayerische Konjunktur ist gehemmt", sagt der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart.

Steigende Zinsen, hohe Energiekosten und die hohe Inflation sowie die damit einhergehende Konsumflaute machten den Unternehmen zu schaffen, so Holtzwart. Dies zeige sich vor allem bei der Nachfrage nach Arbeitskräften in der Zeitarbeit. In diesem Jahr hat es dem Chef bayerischen Arbeitsagenturen zufolge in der Zeitarbeit 17 Prozent weniger Stellenangebote als im Vorjahreszeitraum gegeben. Auch im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Gesundheitswesen gehen die Stellenangebote zurück. Nur bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen gibt es mehr Stellenangebote als vor einem Jahr.

Bayerischer Arbeitsmarkt trotz allem stabil

"Bei allen Sorgen und Nöten, die uns wegen der nachlassenden Konjunktur quälen, darf man aber nicht vergessen, dass der bayerische Arbeitsmarkt weiter stabil ist", sagt Holtzwart. Eine Quote von 3,3 Prozent sei nach wie vor hervorragend. Bayern belege weiterhin den ersten Platz unter den deutschen Bundesländern, gefolgt von Baden-Württemberg.

Regierungsbezirke bei Quote nah beieinander

Die bayerischen Regierungsbezirke haben im Oktober bei der Arbeitslosenquote alle eine Drei vor dem Komma. Die geringste Zahl an Arbeitslosen verbuchen die Oberpfalz und Schwaben mit jeweils 3,0 Prozent. Am höchsten ist die Quote in Mittelfranken mit 3,9 Prozent. "Unser Ziel ist es, die Spreizung bei den Regierungsbezirken bei unter einem Prozentpunkt zu halten. Dieses Ziel haben wir erreicht", so Ralf Holtzwart.

Vergleicht man die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte miteinander, fällt die Spreizung deutlich stärker aus. Die geringste Arbeitslosenquote weist das oberbayerische Pfaffenhofen an der Ilm mit 1,9 Prozent auf. Die höchste Quote verzeichnet die Stadt Coburg mit 6,5 Prozent. Daneben liegen drei weitere Städte über sechs Prozent, nämlich Schweinfurt (6,3 Prozent), Aschaffenburg (6,1 Prozent) und Nürnberg (6,0 Prozent). In der Landeshauptstadt München beträgt die Arbeitslosenquote 4,5 Prozent.

Regensburg: Mehr Arbeitsplätze als Einwohner

Als positives Beispiel für einen Arbeitsmarkt mit guter Wirtschaftsstruktur nannte Holtzwart Stadt und Landkreis Regensburg. In der Stadt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,1 Prozent und im Landkreis bei 2,3 Prozent. Regensburg habe mehr Arbeitsplätze als Einwohner, so Holtzwart. Es gebe in Deutschland nicht viele Städte, die dies von sich behaupten können.

Junge Leute auf einer Vermittlungsbörse.
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Zu Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres sind etliche Lehrstellen noch unbesetzt, es gibt deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber.

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