Netflix-Geschenkkarten auf einem Verkaufs-Display.
Bildrechte: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel

Netflix zum Anfassen gibt es bislang nur als Geschenkkarte. Zukünftig plant der Konzern, eigene Filialgeschäfte zu eröffnen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Netflix wird mal wieder teurer und plant Filialgeschäfte

In Deutschland fällt das "Basis-Abo" weg, EU-Nachbarstaaten bekommen eine Preiserhöhung: Netflix will Neukunden damit in werbefinanzierte Tarife locken - und ab 2025 wohl auch in eigene Filialgeschäfte mit Erlebniswelten, Fanartikeln und Gastronomie.

Über dieses Thema berichtet: Börse am .

Das rigorose Vorgehen gegen geteilte Passwörter zahlt sich weiterhin aus: Netflix meldet im abgelaufenen Wirtschaftsquartal erneut viele Neu- und Zusatzkunden, die ein bestehendes Abo weiterhin kostenpflichtig mitnutzen. Um mehr als zwölf Prozent stieg der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse.

Kein "Basis-Abo" mehr für Netflix-Neukunden

In einem begleitenden Brief an Investoren kündigte Netflix auch gleich ein paar Preiserhöhungen an: In den USA, Frankreich und Großbritannien steigen die monatlichen Kosten mit sofortiger Wirkung.

Spätere Preisangleichungen sind auch in Deutschland nicht ausgeschlossen, ab nächster Woche wird vorerst das sogenannte "Basis-Abo" eingestellt und ist für Neukunden dann nicht mehr erhältlich. Mit 7,99 Euro im Monat war es das günstigste werbefreie Modell im Angebot.

Die Zukunft gehört der Werbung

Die Rechnung dahinter geht so: Netflix will mehr Kunden in seine günstigeren, aber werbefinanzierten Abomodelle locken. Umso größer die potenzielle Werbereichweite, desto relevanter wird Netflix für Werbekunden, die dann auch höhere Preise pro Spot zahlen müssten. Letztlich übersteigen die möglichen Werbeeinnahmen pro Kunde seine gezahlten Abogebühren um ein Vielfaches.

Das "Standard-Abo mit Werbung" sorgt in Ländern, in denen es verfügbar ist, für 30 Prozent aller Neuanmeldungen bei Netflix. In Deutschland kostet es derzeit 4,99 Euro, also genauso viel, wie die Gebühr für ein Zusatzkonto bei mehreren Haushalten auf einem Account. Für den günstigsten Tarif ohne Werbung verlangt Netflix in Deutschland aktuell 12,99 Euro monatlich.

Statt Disneyland bald ins "Netflix House"?

Nebenbei plant der Netflix-Konzern ab 2025, eigene Ladengeschäfte zu eröffnen: In "Netflix House" genannten Erlebniswelten sollen Fans vor allem zwischen den Staffelpausen "tiefer in Serienwelten eintauchen" können.

Angedacht sind der Verkauf von Merchandise-Artikeln, thematische Gastronomie-Angebote wie etwa das Eiscafé aus "Stranger Things" oder Hindernis-Parcours wie aus "Squid Game". Erste Locations sind für die USA geplant, das "Netflix House" soll später aber auch international expandieren, berichtet Bloomberg.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!