Netflix war von den Streiks mit am meisten betroffen
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Netflix war von den Streiks mit am meisten betroffen

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Was das Ende des Autorenstreiks für Netflix & Co. bedeutet

Es ging um bessere Bezahlung und die Rolle von künstlicher Intelligenz. Nun haben die Drehbuchgewerkschaft in den USA eine Einigung mit den Studios und Streamingdiensten gefunden.

Nach 148 Tagen ist der Autorenstreik in den USA offiziell zu Ende. Die Drehbuchgewerkschaft Writers Guild of America hat sich mit den Studios geeinigt – und die Drehbuchautoren nehmen wieder die Arbeit auf.

Was im Deal steht

Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime Video sind von dem Deal besonders betroffen. Unter anderem müssen sie nun unter bestimmten Voraussetzungen Autoren an den Gewinnen besonders erfolgreicher Produktionen beteiligen – eine Angleichung an das klassische Modell der TV-Ausstrahlung, bei der amerikanische Drehbuchautoren von mehrfachen Ausstrahlungen im Fernsehen noch Jahre später profitieren können.

Auch über KI wurde gestritten. So erstritt die Gewerkschaft die Sicherheit, dass künstliche Intelligenz nicht eingesetzt werden kann, um "literarisches Material" zu schreiben oder umzuschreiben. Zudem dürfen KI-Texte nicht als Vorlage für Skripte benutzt werden.

Wie es nun weitergeht

Die Priorität für die Streamingdienste liegt nun vor allem darauf, die größten Hit-Serien wieder an den Start zu bringen. Bei Netflix geht es um die fünfte Staffel von Stranger Things und die zweite Staffel von Wednesday, bei HBO neue Folgen von Euphoria und House of the Dragon, berichtet das Branchenmagazin Variety.

Einige der erfolgreichsten Serien der Welt waren durch den Streik in eine unerwartete Entwicklungspause gegangen – jetzt müssen die Produktionen in rasantem Tempo wieder an Start gebracht werden. Keine leichte Aufgabe.

Optimismus an der Börse

Die Wiederaufnahme der Arbeit wurde an der Börse wohlwollend aufgenommen – die Aktien der größten Streaminganbieter Netflix und Disney entwickelten sich zuletzt wieder leicht positiv. Die Unsicherheit durch den Streik und der Mangel an neuen Serien und Filmen hatte diese zuletzt belastet.

Wie lange die Erleichterung hält, ist aber noch unklar. Der vereinbarte Deal zwischen Gewerkschaft und Studios gilt nur für drei Jahre – 2026 muss also erneut verhandelt werden.

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