Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Barranco de la Quiquira. Der Waldbrand auf Teneriffa hat im Norden der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel zu neuen Evakuierungen geführt.
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Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Brand auf Teneriffa

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Waldbrand auf Teneriffa: Polizei geht von Brandstiftung aus

Der Waldbrand auf Teneriffa ist anscheinend absichtlich gelegt worden, die Polizei ermittelt. In der Brandbekämpfung gibt es derweil Erfolge. In Griechenland und einigen Provinzen Kanadas bleibt die Lage angespannt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Der Waldbrand auf der Kanaren-Insel Teneriffa wurde offenbar durch Brandstiftung ausgelöst. Die spanische Polizei sieht dies inzwischen als erwiesen an. Das sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo auf einer Pressekonferenz. Man verfolge in diesem Zusammenhang derzeit drei Ermittlungsstränge.

Kanarischer Regierungschef: "Das Schlimmste ist vorbei"

Unterdessen sind bei der Bekämpfung des Waldbrandes Fortschritte erzielt worden. "Das Schlimmste ist vorbei", sagte am Montag der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo. Das Feuer sei zwar noch nicht unter Kontrolle, aber man sei dabei, es "an allen Fronten zu stabilisieren".

Auch der Chef für die Feuerbekämpfung, Federico Grillo, äußerte sich zuversichtlich. "Das Potenzial des Feuers nimmt ab", zitiert ihn die Regionalzeitung "El Día". Am Montag wollte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf die Insel fliegen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.

Viele Evakuierte können vermutlich bald in ihre Häuser zurück

Der kanarische Regierungschef hofft, dass zahlreiche der rund 1.300 Evakuierten bereits am Montag in ihre Häuser im Norden und Nordosten der Insel zurückkehren können. Einige hundert konnten nach Medienberichten bereits am Sonntag in ihre Häuser zurückkehren. Die Feuerwehr Teneriffas sprach auf der Plattform X, vormals Twitter, von einer "ruhigen Nacht" ohne besondere Zwischenfälle.

Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren

300 Einsatzkräfte und 24 Löschflugzeuge

Bei der Brandbekämpfung werden bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig sowie 24 Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt. Nach Behördenangaben hat das Feuer bisher kein Haus zerstört. Es gab demnach auch keine Verletzten.

Bis Sonntagabend hatten die Flammen etwa 120 Quadratkilometer Natur erfasst, was etwa der Hälfte der Stadtfläche von Frankfurt am Main oder von gut 16.000 Fußballfeldern entspricht.

Im Video: Löscharbeiten auf Teneriffa

Auf der kanarischen Ferieninsel Teneriffa kämpfen die Einsatzkräfte weiter gegen großflächige Waldbrände. Regierungschef Clavijo sprach von einem der schlimmsten Brände in den vergangenen 40 Jahren.
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Auf der kanarischen Ferieninsel Teneriffa kämpfen die Einsatzkräfte weiter gegen großflächige Waldbrände.

Feuer in Griechenland zunehmend "unter Kontrolle"

Im äußersten Nordosten Griechenlands konnten unter massivem Einsatz von Löschflugzeugen mehrere große Wald- und Buschbrände am Sonntag teils unter Kontrolle gebracht werden. "Die Lage ist etwas besser", sagte ein Feuerwehrmann dem Staatsradio. Die Gefahr sei aber noch nicht vorbei. Die Flammen haben laut den Behörden mehrere Häuser in der Ortschaft Loutros beschädigt und auch Agrarland zerstört. Acht Dörfer in der Nähe der Stadt Alexandroupolis wurden evakuiert.

In Kanada verstärkt sich Dramatik von Waldbrandgebiet

Noch schwieriger war aber die Situation in Kanada. In der Provinz British Columbia vereinten sich zwei Brände bis Samstagabend zu einem Feuer der Größe von mehr als 41.000 Hektar. Betroffen war die Region um den See Shuswap Lake im Süden der Provinz. Auf Bildern des Senders CBC waren im Ort Scotch Creek zerstörte Häuser und ausgebrannte Autos zu sehen.

Offizielle Angaben zu den Schäden gab es zunächst nicht. In der gesamten Provinz galten Anordnungen, dass etwa 35.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden sollen, wie Premierminister David Eby mitteilte. Etwa hundert Kilometer weiter südlich an dem bei Touristen beliebten See Okanagan Lake wüten ebenfalls heftige Waldbrände.

Das sogenannte McDougall Creek Fire, das unter anderem die Stadt West Kelowna bedroht, erstreckte sich nach Schätzungen der Behörden am Sonntag über eine Fläche von 11.000 Hektar. Der Brand hatte sich in seiner Größe seit Freitag mehr als verzehnfacht. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mehrere Gebäude wurden zerstört.

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