Schusswaffe mit Munition (Symbolbild)
Bildrechte: Adobe Stock/BR

Schusswaffe mit Munition (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bei Bundesligaspiel: Schussabgabe aus Polizeiwaffe

Es muss ein ziemlicher Schock für die Umstehenden gewesen sein. Am Rande des Fußballspiels zwischen dem FC Augsburg und Mönchengladbach fiel ein Schuss. Ersten Erkenntnissen zufolge hat ein Polizist den Schuss unbeabsichtigt abgegeben.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Am Rande des Bundesligaspiels im Augsburger Stadion kam es am Samstag gegen Ende der Partie zu einer Schussabgabe aus der Dienstwaffe eines Polizeibeamten. Wie das Polizeipräsidium Schwaben-Nord und die Staatsanwaltschaft noch am Abend mitteilten, sei dies "ersten Erkenntnissen zufolge unbeabsichtigt" passiert. Bei dem Bundesligaspiel war der FC Augsburg gegen Mönchengladbach angetreten.

Leichte Verletzungen durch Knalltrauma

Direkt durch das Projektil verletzt wurde demnach niemand, trotzdem erlitten drei Beamte leichte Verletzungen. In einer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es, der Schuss habe sich gegen 17.30 Uhr in einem abgegrenzten Bereich auf dem Gelände der WWK-Arena gelöst: "Dadurch erlitten drei Beamte ein Knalltrauma, ein Beamter erlitt eine Schürfwunde." Weitere Personen seien nicht verletzt worden. Allerdings wurden bei dem Vorfall ein Polizeiwagen und ein Fanbus beschädigt.

Wie konnte sich der Schuss lösen?

Das Polizeipräsidium Schwaben-Nord und die zuständige Augsburger Staatsanwaltschaft teilen mit, dass die näheren Hintergründe zum Ablauf des Vorfalls nun Gegenstand der Ermittlungen seien. Auch das Landeskriminalamt sei "wie in solchen Fällen üblich" in die Untersuchungen eingebunden.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft hat gegenüber dem BR angedeutet, dass die Ermittlungen womöglich mehrere Wochen dauern. Untersucht werden Zeugenaussagen von den Polizeibeamten, die mit dabei waren. Aber auch Aussagen von Fans, die den Vorfall beobachtet haben. Die Ermittler werden die Waffe vom TYP SFP9 von Heckler und Koch untersuchen und klären, wie sich der Schuss lösen konnte. Bei den Ermittlungen geht es auch darum, ob dienstrechtliche oder strafrechtliche Konsequenzen erfolgen.

Der Landes-Chef vom Bund deutscher Kriminalbeamter in Nordrhein-Westfalen, Oliver Huth, äußerte sich zu dem Vorfall: "Bürgerinnen und Bürger dürfen erwarten, dass wir mit diesen Gerätschaften vorsichtig und sorgsam umgehen. Das ist in diesem Fall nicht passiert und das können wir auch nicht schönreden", sagte Huth dem Radiosender WDR 1live. "Die Waffe muss aus dem Holster entnommen worden sein. Im Holster kann sich kein Schuss lösen. Da ist die Waffe sicher. Und der Polizist muss mit dem Finger auf dem Abzug Druck ausgelöst haben, dass der Schuss sich gelöst hat. Also aktiv den Abzugshebel bedient haben."

Fanhilfe Mönchengladbach postet Fotos

Die Fanhilfe Mönchengladbach postete auf dem Kurznachrichtendienst X eine Stunde nach dem Vorfall Fotos von den beschädigten Fahrzeugen.

💬 Mitdiskutieren lohnt sich: Die folgende Passage hat die Redaktion aufgrund von Kommentaren in den sozialen Medien im Rahmen des BR24 Projekts "Dein Argument" ergänzt.

Die Formulierung, dass "sich ein Schuss gelöst" habe, sorgte bei manchen BR24 Usern für Irritationen, da sie nahelegen könnte, dass ein Schuss ohne Fremdeinwirkung von der Dienstwaffe abgegeben wurde. Das Polizeipräsidium Schwaben-Nord verwendete in einer Pressemitteilung vom 19. August eine solche Formulierung – ebenso wie Nachrichtenagenturen zu dem Fall. Mittlerweile spricht die Polizei von "Schussabgabe". Der Landes-Chef vom Bund Deutscher Kriminalbeamter in Nordrhein-Westfalen, Oliver Huth, hatte gegenüber dem Radiosender WDR1 erklärt, welche Schritte vom Menschen unternommen werden müssten, damit ein Schuss abgegeben werden kann. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern weiter an, das LKA teilte mit, dass man auch nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Augsburg derzeit keine weiteren Auskünfte erteilen wird. Wir haben die Überschrift des Artikels am 25.08. dementsprechend aktualisiert. 💬

Die Fotos der Fanhilfe Mönchengladbach zeigen offenbar ein Einschussloch am Fanbus der Bundesligagäste sowie die beschädigte Scheibe des Polizeibusses. In dem Post heißt es, der Beamte habe aus dem Polizeitransporter heraus auf das Fahrzeug der Fanhilfe geschossen. Der Fanbus sei zu dem Zeitpunkt leer gewesen. Die Fanhilfe Mönchengladbach schreibt weiter: “Das bayrische USK - das Unterstützungskommando - muss seine Beamten offensichtlich besser schulen und hat Nachholbedarf, wenn es darum geht, für Sicherheit zu sorgen.”

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!