Ein ICE in der Kurve (Symbolbild)
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Tarifstreit Bahn: GDL macht ihre Forderungen öffentlich

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Tarifstreit Bahn: GDL macht ihre Forderungen öffentlich

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn gibt die Lokführergewerkschaft GDL heute Nachmittag ihre Forderungen bekannt. Im Konflikt mit der EVG soll es heute oder morgen zu einem Spitzengespräch der Tarifpartner kommen.

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Es drohen wieder Streiks bei der Bahn, denn die Tarifpartner sind noch weit auseinander. Die EVG redet zwar wieder mit der Bahn, hat aber auch schon ihre Streikbereitschaft angekündigt. Wenn die GDL am Montagnachmittag ihre Forderungen im Tarifstreit mit der Bahn bekannt gibt, wird eines sicher nicht passieren: Dass die GDL einfach die Forderung ihrer Konkurrenzgewerkschaft EVG abschreibt.

Hohe Prozentforderung von GDL erwartet

Schließlich stehen beide Gewerkschaften nicht Seit an Seit dem Arbeitgeber gegenüber, sondern konkurrieren um Mitglieder. Anders als der Name vermuten lässt, organisiert die GDL inzwischen alle - wie sie es nennt - "direkten Berufe" bei der Bahn also Beschäftigte auf der Schiene und den Werkstätten, nicht aber die in der Verwaltung.

In den unteren Einkommensgruppen wie dem Reinigungspersonal ist sie noch nicht so vertreten. Damit wird eine feste Mindesterhöhung wie die 650 Euro bei der EVG weniger im Forderungskatalog auftauchen. Der Ausgleich steigender Preise ist aber auch den Mitgliedern der GDL wichtig. Dementsprechend dürfte die Prozentforderung hoch ausfallen - vielleicht sogar höher als die zwölf Prozent der EVG.

Lokführergewerkschaft will bessere Arbeitsbedingungen

Anders als die allerdings kann die Lokführergewerkschaft kaum einen Ausgleich dafür geltend machen, dass sie sich in der Corona-Krise zurückhaltend zeigte. Dem Bündnis Bahn ist sie damals nicht beigetreten.

Was sie zudem laut Ankündigung will, ist neue Maßstäbe für den Eisenbahnmarkt setzen - also keine reine Lohnrunde, sondern bessere Arbeitsbedingungen. So sei der Unmut vieler bei der Bahn groß, dass Dienstpläne oft kurzfristig über den Haufen geworfen werden - heißt es auf Nachfrage. Dass sie für ihre Forderungen auch zum Streik aufruft, hat die GDL schon mehrfach bewiesen. Die Friedenspflicht aber läuft erst Ende Oktober aus.

Außerdem noch Tarifkonflikt mit EVG

Die Bahn verhandelt mit der GDL erst im Oktober, wenn der Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ausläuft, jetzt schon läuft ein anderer Konflikt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Nach ersten Warnstreiks soll es heute und morgen zu einem Spitzengespräch kommen. Die EVG bereitet aber weiter Aktionen vor.

Mit Informationen von AFP

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