Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, fordert eine umfassendere Empfehlung für die zweite Corona-Auffrischungsimpfung.
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Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, fordert eine umfassendere Empfehlung für die zweite Corona-Auffrischungsimpfung.

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Corona: Die Ereignisse vom 22 bis 28. August im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 22. bis 28. August im Rückblick.

Sonntag, 28. August 2022

Donnerstag, 25. August 2022

Mittwoch, 24. August 2022

14.30 Uhr: Lauterbach zu Corona-Herbst: Es stehen schwierige Zeiten bevor

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Deutschen wegen steigender Fallzahlen auf einen schwierigen Corona-Herbst eingestimmt. Mit der Omikron-Subvariante BA.5 werde man zumindest am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen erleben, sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag". "Es wird dann zu Ausfällen in den Betrieben und der kritischen Infrastruktur kommen, etwa in Krankenhäusern. Es stehen uns also schwierige Zeiten bevor." Dies sei besonders dann der Fall, wenn der Aufenthalt in Innenräumen wegen der kalten Temperaturen zur Regel werde.

Im Herbst rücken für die Bürger wieder schärfere Vorgaben zum Pandemieschutz näher. Lauterbach verwies auf die Zahl von 100 bis 150 Corona-Toten pro Tag. "Meine Sorge ist, dass diese Zahl noch steigen könnte." Das sei nicht vertretbar. Daher müsse man gut vorbereitet sein.

12.30 Uhr: Straubing nach Volksfest mit höchster Inzidenz

Knapp eine Woche nach dem Ende des Straubinger Gäubodenvolksfests nehmen in der niederbayerischen Stadt und im Landkreis Straubing-Bogen die Zahlen der Corona-Infektionen deutlich zu. Nach Daten des Robert Koch-Institutes (RKI) liegt Straubing mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 737,2 bundesweit auf dem ersten Platz, gefolgt vom Landkreis mit einem Wert von 694,9. Das RKI verweist jedoch darauf, dass an Wochenenden nur wenige Ämter und Behörden Daten übermitteln.

Am Montag - dem letzten Festtag - befanden sich die Inzidenzen noch im bundesweiten Durchschnitt von damals etwa 280. Rund 1,3 Millionen Menschen hatten das traditionsreiche Gäubodenvolksfest in der 47.000-Einwohner-Stadt besucht.

Ähnliche Entwicklungen bei der Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen gab es beispielsweise nach der Erlanger Bergkirchweih oder der Kulmbacher Bierwoche.

Aktuell steigen laut RKI-Daten nach dem Dachauer Volksfest auch dort die Zahlen merklich an. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 604,7 liegt der Landkreis Dachau heute bundesweit auf Platz fünf.

10.27 Uhr: Medikament Paxlovid könnte Kliniken entlasten

Intensivmediziner werben für eine vermehrte Verabreichung des Corona-Medikaments Paxlovid, um schwere Covid-Erkrankungen zu verhindern und damit die Kliniken in Deutschland zu entlasten. "Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Marx betonte, die Studiendaten wiesen darauf hin, dass die Verabreichung von Paxlovid gerade zu Beginn einer Infektion einen schweren Verlauf verhindern könne. "Wenn die Behandlung mit dem Medikament angezeigt ist und der Patient dies auch möchte, sollten Ärzte dies auch stärker als bislang tun", sagte der Mediziner. Seine Hoffnung sei, dass dadurch ein Teil der schweren Krankheitsverläufe ausbleibe.

6.52 Uhr: Intensivmediziner fordern klare Regeln für neue Impfstoffe

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, rief dazu auf, rasch klare Regeln für neue Impfstoffe gegen Varianten des Coronavirus festzulegen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte er: "Sobald es neue Impfstoffe gibt, die auch gegen die neueren Virus-Varianten wirken, würde ich mir wünschen, dass wir von der Stiko schnell eine Empfehlung bekommen, für welche Alters- und Berufsgruppen eine Verabreichung der neuen Vakzine sinnvoll ist."

Der Divi-Präsident forderte, der Ärzteschaft rasch einen Leitfaden zu geben, in welchen Fällen eine solche zusätzliche Impfung angezeigt sei – beispielsweise in Gesundheits- und Pflegeberufen.

Biontech/Pfizer und Moderna wollen bald einen Corona-Impfstoff bereitstellen, der auf die Omikron-Variante abgestimmt ist.

21.30 Uhr: WHO verzeichnet Rückgang der Corona-Todesfälle global um 15 Prozent

Die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Todesfälle ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in der vergangenen Woche um 15 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Neuinfektionen ging um 9 Prozent zurück, wie die WHO am Mittwoch mitteilte. In ihrer wöchentlichen Einschätzung der Corona-Pandemie erklärte die UN-Gesundheitsorganisation, es seien in der vergangenen Woche 5,3 Millionen neue Fälle und mehr als 14.000 Todesfälle gemeldet worden. Die Zahl der Neuinfektionen sei überall zurückgegangen - mit Ausnahme der Westpazifik-Region. In Europa sei die Zahl der Todesfälle um fast ein Drittel zurückgegangen.

19.40 Uhr: Jill Biden erleidet offenbar Covid-Rückfall

US-First-Lady Jill Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses offenbar einen Rückfall nach ihrer Covid-19-Erkrankung erlitten. Ein Corona-Test der 71-Jährigen sei positiv ausgefallen. Präsident Joe Biden sei negativ getestet worden, teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Ähnlich war es dem Präsidenten bei einer Covid-Erkrankung Anfang August ergangen. Biden begebe sich wieder in Isolation in der Privatwohnung des Präsidentenpaares im US-Staat Delaware.

19.20 Uhr: Ramelow für Ende der Impfpflicht im Gesundheitsbereich

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den von der Bundesregierung beschlossenen neuen Entwurf des Infektionsschutzgesetzes kritisiert. Zudem plädierte der Linke-Politiker für ein Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitsbereich, berichtete die "Thüringer Allgemeine". "Die Bundesregierung macht sich einen schlanken Fuß und wälzt einen Großteil der Verantwortung auf Länder und Kommunen ab", sagte Ramelow.

16.40 Uhr: Bundesarbeitsministerium will zurück zur Homeoffice-Pflicht

Das Bundesarbeitsministerium plant eine grundsätzliche Rückkehr zur Homeoffice-Angebots-Pflicht. Arbeitgeber sollen wieder verpflichtet werden, Beschäftigten zum Schutz vor Corona-Infektionen anzubieten, von zu Hause aus zu arbeiten. Dabei soll es allerdings Ausnahmen geben. Das geht aus dem Referentenentwurf für eine SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung aus dem Haus von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hervor.

15.08 Uhr: Holetschek fordert Nachbesserungen bei Coronamaßnahmen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat erste Änderungen der Bundesregierung im geplanten Infektionsschutzgesetz begrüßt, sieht aber dennoch weiterhin Schwachstellen. Holetschek vermisst, dass der Bund "weiterhin keine klar definierten Leitplanken für uns Länder einrichtet".

Die Länder bräuchten Orientierung bei Frühwarnsystemen wie Abwassermonitoring und RKI-Surveillance, bei denen noch vieles offen ist. Es sei nicht klar, wann welche Maßnahmen ausgelöst werden sollen und wie die Parameter untereinander gewichtet werden. Laut dem Bayerischen Gesundheitsminister wälzt der Bund hier die Verantwortung auf die Ländern ab. So könne ein deutscher Flickenteppich an Maßnahmen entstehen.

14.08 Uhr: Bundeskabinett verlängert Corona-Einreiseverordnung bis Ende September

Die Bundesregierung hat die gelockerte Corona-Einreiseverordnung um einen Monat verlängert. Mit dem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch gelten die Bestimmungen nun bis zum 30. September ohne bedeutsame Änderungen.

Damit bleibt die Kategorie der sogenannten Virusvariantengebiete erhalten, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Wer aus einem solchen Gebiet einreist, muss sich grundsätzlich in eine 14-tägige Absonderung ohne Freitestmöglichkeit begeben. Das gilt auch für Geimpfte und Genesene. Momentan ist allerdings kein Land als Virusvariantengebiet eingestuft.

12.53 Uhr: Kabinett beschließt neue Corona-Regeln für Herbst und Winter

Das Bundeskabinett hat die neuen Corona-Regeln für Herbst und Winter gebilligt. Es beschloss am Mittwoch in Berlin Änderungen am Infektionsschutzgesetz, die nun im Bundestag und Bundesrat beraten werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte nach der Kabinettssitzung, je nach Lage könnten die Bundesländer künftig die Maskenpflicht oder Obergrenzen für Veranstaltungen in Innenräumen vorschreiben.

Dem Entwurf zufolge, auf den Lauterbach sich Anfang August mitJustizminister Marco Buschmann (FDP) verständigt hatte, soll ab Oktober bundesweit einheitlich eine Maskenpflicht gelten im öffentlichen Bahn-Fernverkehr und in Flugzeugen. Auch die Schutzvorkehrungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden einheitlich geregelt.

Es gilt eine Masken- und eine Testpflicht für Besucher und Personal, mit Ausnahmen beispielsweise für frisch geimpfte oder genesene Besucherinnen und Besucher.Ansonsten können von Oktober an die Bundesländer ihre Corona-Maßnahmen je nach Lage verschärfen.

  • Zum Artikel: Kabinett bringt schärfere Corona-Regeln für Herbst auf den Weg

10.38 Uhr: EMA prüft aktualisierten Omikron-Impfstoff

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit einen auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Dabei werden Ergebnisse bereits bewertet, wenn noch keine vollständigen Studiendaten vorliegen und noch keine Zulassung des Vakzins beantragt wurde.  

Mit einem Zulassungsantrag von Biontech/Pfizer für den angepassten Impfstoff werde in Kürze gerechnet, teilte der Sprecher weiter mit. Bislang gibt es allerdings keine klinische Studie zu dem angepassten Impfstoff. Es ist unklar, ob eine solche für eine Zulassung notwendig ist.

Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten erklärt, der angepasste Impfstoff könne bereits im September ausgeliefert werden, sofern die erforderlichen Zulassungen bis dahin vorliegen.

10.09 Uhr: TÜV-Verband: Unfallzahlen 2022 wieder auf Niveau von vor Corona

Das Statistische Bundesamt hat die Verkehrsunfallzahlen für Januar bis Juni 2022 ausgewertet. Nach den vorläufigen Ergebnissen sind in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 1.238 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen und 163.800 verletzt worden. Marc-Philipp Waschke, Referent Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband, kommentiert die heute veröffentlichten Zahlen:

"Das Unfallgeschehen war 2020 und 2021 stark durch Corona geprägt. Historisch niedrige Unfallzahlen waren einer der wenigen positiven Nebeneffekte der Pandemie. Die Unfallzahlen des ersten Halbjahres 2022 sind gegenüber den zwei Vorjahreszeiträumen wieder deutlich angestiegen und nähern sich dem Vor-Pandemie-Niveau an."

9.43 Uhr: Buschmann: Verstehe Empörung über Maskenfreiheit im Regierungsflieger

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat Verständnis geäußert für die Empörung, darüber dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) bei einem Kanada-Flug keine Masken getragen hätten. "Ich kann die Empörung verstehen", sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".

Im Deutschlandfunk erklärte er, durch die Bilder sei der Eindruck entstanden, dass für die Bevölkerung andere Regeln gelten würden als für "die da oben". Allerdings hätten die Teilnehmer der Reisedelegation vor Abflug die Impfung und einen PCR-Test nachweisen müssen.

8.43 Uhr: Weltärztebund-Chef empfiehlt Corona-Impfung unabhängig vom Alter

Der Chef des Weltärztebunds, Frank-Ulrich Montgomery, empfiehlt allen Bürgern eine vierte Corona-Schutzimpfung - unabhängig vom Alter. Alle genannten Altersgrenzen hätten keine biologischen Gründe, sondern seien aus sozialversicherungsrechtlichen Daten gegriffen, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwoch).

Der Grundtatbestand, dass es eine Auffrischung der Immunitätslage brauche, sei „völlig unabhängig von der Altersgruppe“. Auch wenn der 30- oder 40-Jährige kein so hohes Risiko habe, schwer an Corona zu erkranken oder gar zu sterben, sollte man ihm doch eine Impfmöglichkeit geben, sagte Montgomery.

07:50 Uhr: Justizminister Buschmann: "Letztes Wort hat das Parlament"

Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat erkennen lassen, dass er bei den Beratungen über das neue Infektionsschutzgesetz Änderungen des Bundestages am Vorschlag der Regierung erwartet. Zusammen mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe er eine "Formulierungshilfe" vorgelegt, sagte Buschmann am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Das letzte Wort hat da natürlich das Parlament", betonte er.

06:20 Uhr: Krankenhausgesellschaft will klare Regeln

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dringt auf eine leicht verständliche und einheitliche Maskenpflicht in Innenräumen bei hohen Inzidenzen. "Die Politik muss sich entscheiden, im Falle hoher Inzidenzen entweder eine generelle Maskenpflicht in Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln für alle verpflichtend zu machen oder diese Schutzmaßnahme grundsätzlich der Eigenverantwortung der Menschen zu überlassen, so wie dies in vielen europäischen Ländern mittlerweile üblich ist", sagt Gaß der Zeitung "Rheinische Post". Aus Sicht der Krankenhäuser sollte es bei einer generellen Maskenpflicht bei hohen Inzidenzen bleiben.

06:15 Uhr: Intensivmediziner fordern "Instrumentenkoffer" für jede Lage

Vor der Kabinettsitzung zu den Corona-Regeln für den Herbst hat sich der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, zu Wort gemeldet. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Es sollte jetzt festgelegte Konzepte geben, die sich sofort auf die jeweilige Situation anwenden lassen, ohne dann noch lange und zeitaufwendige Diskussionen führen zu müssen". Mit Blick auf Herbst und Winter sollte sich die Politik auf verschiedene Szenarien vorbereiten. Für bestimmte Lagen müsse es "einen Instrumentenkoffer" geben. Unter anderem sprach er sich für das Tragen von Schutzmasken aus.

06:00 Uhr: Bundeskabinett stellt Weichen für Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst

Das Bundeskabinett will am Vormittag die Grundlagen für die Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst legen. Zum Schutz vor einer Corona-Herbstwelle soll es den Ländern ab Oktober wieder möglich werden, etwa in Geschäften Maskenpflicht zu verhängen. In Fernzügen und Flugzeugen sollen FFP2-Masken vorgeschrieben sein. Die geplanten Neuerungen gehen auf einen Entwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) von Anfang August zurück.

  • Zum Artikel_ Neue Corona-Regeln: Was plant die Ampel für den Herbst?

05:04 Uhr: RKI meldet 52.939 Neuinfektionen - Inzidenz bei 275,3

Das Robert Koch-Institut hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 275,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 288,5 gelegen (Vorwoche: 311,8; Vormonat: 680,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild des Infektionsgeschehens. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 52.939 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 67.390) und 147 Todesfälle (Vorwoche: 192) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

21.50 Uhr: Lauterbach will Verschreibung von Corona-Medikament Paxlovid erleichtern

Das Corona-Medikament Paxlovid soll neben der Impfung zur zweiten Säule in der Pandemiebekämpfung werden, das plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Als erste Maßnahme dürfen Hausärzte das Mittel ab sofort in ihrer Praxis vorrätig haben und direkt an Corona-Patienten abgeben, sagt Lauterbach dem "Spiegel". Der Umweg über die Apotheken sei damit nicht mehr notwendig. Eine Verordnung soll zudem mit 15 Euro vergütet werden. Jedes Pflegeheim solle neben einem Impf- auch einen Paxlovid-Beauftragten ernennen, der sich um alles Organisatorische kümmere. Auch dort solle künftig ein Vorrat des Medikaments gelagert werden dürfen, damit es schnell eingesetzt werden könne. Bislang sind die deutschen Hausärzte zurückhaltend bei der Verschreibung des Mittels.

19.27 Uhr: Höhepunkt der Welle bei schweren Erkrankungen laut RKI überschritten

Das Abebben der Omikron-Welle in diesem Sommer zeigt sich nun auch bei den schweren Corona-Erkrankungen. "Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19. Die Autoren beschreiben darin rückläufige Entwicklungen bei der Zahl der Patienten mit Covid-19 auf deutschen Intensivstationen und bei Covid-19-Diagnosen.

18.10 Uhr: Neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit Impf-Nebenwirkungen

Für Menschen, die nach einer Impfung gegen Covid-19 an schweren Nebenwirkungen leiden, hat sich am Selbsthilfezentrum München (SHZ) eine neue Selbsthilfegruppe gegründet. Wie das Zentrum mitteilte, wurde die Gruppe von einer Frau ins Leben gerufen, die selbst nach zwei Corona-Impfungen 2021 starke Symptome bekommen hatte, die bis heute anhalten und die den Symptomen der Long-Covid-Erkrankung ähneln.

Laut Mitteilung distanziert sich die Gruppe von politischen und ideologischen Ausrichtungen. Sie wolle eine authentische und verantwortungsbewusste Anlaufstelle für Betroffene sein. Das SHZ biete für die Initiative die nötige Infrastruktur und begleite beim Aufbau der Gruppentreffen. "Einmal mehr zeigt sich, dass Selbsthilfe dort reagiert, wo durch die Neuheit der Problemlage das professionelle (Gesundheits-)System so gut wie keine Anlaufstellen bietet", sagte Ulrike Zinsler vom SHZ, die die Gruppengründung begleitet.

17.14 Uhr: Oberlandesgericht in NRW weist Klagen gegen Corona-Lockdown zurück

Die Betriebsschließungen in der ersten Coronawelle im Frühjahr 2020 durch die Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen waren rechtmäßig. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Münster nach mündlicher Verhandlung. Es wies damit die Normenkontrollanträge von vier Unternehmen ab.

Die damals geltende Coronaschutzverordnung hatte unter anderem vorgesehen, dass der Betrieb von Fitnessstudios, von Tanzschulen sowie von gastronomischen Einrichtungen untersagt war. Vertreter dieser Branchen gingen gerichtlich dagegen vor. Sie sahen sich durch die Verordnung in ihren Grundrechten, insbesondere ihrer Berufsfreiheit verletzt.

16.45 Uhr: Keine Impfung: Djokovic sagt US-Open-Teilnahme ab

Der nicht gegen das Coronavirus geimpfte Tennis-Superstar Novak Djokovic hat seine Teilnahme an den US Open wie erwartet abgesagt. "Leider bin ich nicht in der Lage, nach New York zu reisen", schrieb der Serbe am Donnerstag bei Twitter. Gründe führte der 35-Jährige nicht an, für die Einreise in die USA ist aber eine Impfung nötig. Es gibt nur wenige Ausnahmen von der Impfpflicht. "Ich werde weiter in guter Form bleiben und meinen positiven Geist bewahren", schrieb Djokovic weiter: "Und ich warte auf die nächste Möglichkeit, wieder an Wettkämpfen teilzunehmen. Bis bald, Tenniswelt."

16.22 Uhr: WHO: Schon eine Million Corona-Tote in diesem Jahr

Weltweit sind mehr als eine Million Menschen seit Anfang des Jahres im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf bekannt. Angesichts dieser Zahl könne keine Rede davon sein, dass die Welt gelernt habe, mit Corona zu leben, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus während einer Pressekonferenz.

Tedros wies darauf hin, dass eigentlich alle Mittel zur Verfügung stünden, um diese Todesfälle zu verhindern. Trotzdem habe ein Drittel der Weltbevölkerung noch immer keine Erstimpfung gegen das Corona-Virus erhalten. Drei Viertel aller älteren Menschen in ärmeren Ländern habe ebenfalls noch keinen Impfschutz. Der Generaldirektor der WHO berichtete jedoch auch über positive Trends in Afrika, wo Länder mit bislang niedrigen Impfraten nun aufholten.

15.44 Uhr: Infektiologe Salzberger: "Es fällt schon auf, dass die Zahlen in Straubing so in die Höhe schnellen"

Auch der Infektiologe Prof. Dr. Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den stark steigenden Inzidenzen im Raum Landshut und dem Gäubodenvolksfest. Dem BR-Studio Oberpfalz sagte Salzberger heute (am Donnerstag) nachmittag: "Es fällt schon auf, dass die Zahlen in Stadt und Landkreis Straubing so in die Höhe schnellen."

Salzgeber zeigte sich von dieser Entwicklung nicht überrascht: "Diesen Effekt haben wir tatsächlich auch schon bei anderen Festen gesehen." Die Gefahr, sich in einem vollen Bierzelt anzustecken, sei hoch. Salzberger geht davon aus, dass die Coronafallzahlen in Stadt und Landkreis Regensburg nach der Herbstdult in Regensburg steigen.

  • Zum Artikel: Nach Gäubodenvolksfest: Coronazahlen steigen stark an

15.38 Uhr: Urteil: Corona-Prämie für Beschäftigte ist nicht pfändbar

Überschuldete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen bei einem Insolvenzverfahren eine freiwillig vom Arbeitgeber gezahlte Corona-Prämie behalten. Wird sie wegen der Erschwernis der Arbeit im Zuge der Corona-Pandemie gezahlt und übersteigt sie nicht „den Rahmen des Üblichen“, stellt sie eine unpfändbare Erschwerniszulage dar, urteilte am Donnerstag das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt.

14.05 Uhr: Das Gäubodenvolksfest und die Inzidenzen

Drei Tag nach dem Ende des Gäubodenvolksfests steigt die Zahl der Corona-Infektionen im Raum Straubing stark an. Heute lag die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in der Stadt Straubing bei 582, im Landkreis Straubing-Bogen bei 515. Für ganz Bayern liegt die Zahl bei 236. Lediglich die Landkreise Kronach (756) und Main-Spessart (612) weisen im Moment in Bayern eine höhere 7-Tage-Inzidenz auf.

Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) sagte dazu dem BR-Studio Oberpfalz: "Klar ist, dass das Gäubodenvolksfest die mit Abstand größte Veranstaltung in den letzten Wochen war." Deshalb müsse man davon ausgehen, dass der Anstieg der Inzidenzen "ganz wesentlich darauf zurückzuführen sein wird", so Pannermayr.

Auch der Infektiologe Prof. Bernd Salzberger von der Universität Regensburg nannte im Gespräch mit dem BR-Studio Oberpfalz das Gäubodenvolksfest eine Ursache für steigende Inzidenzen im Raum Straubing.

11.43 Uhr: Lufthansa für Abschaffung der Maskenpflicht an Bord

Die Lufthansa hat sich indirekt für ein Ende der in Deutschland geltenden Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Flugzeug ausgesprochen. "Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht", sagte Lufthansa-Vorständin Christina Foerster der "Bild".

Die Luft an Bord von Flugzeugen werde besonders gereinigt. Deshalb seien strengere Regeln als für Restaurants oder Supermärkte schwer verständlich. Die meisten anderen Länder setzten bereits auf Freiwilligkeit, sodass der "deutsche Sonderweg" schwer erklärbar und durchsetzbar sei.

09.00 Uhr: Biontech rechnet mit schneller Zulassung für Omikron-Impfstoff

Biontech rechnet mit der Zulassung seines Corona-Varianten-Impfstoffes in der kommenden Woche und mit einer anschließend raschen Auslieferung. "Wir können sehr zeitnah ausliefern, hoffentlich ab Anfang September", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem "Der Spiegel."

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte zuletzt für den 1. September eine Sondersitzung angekündigt, auf der Zulassungsanträge für Auffrischungsimpfungen gegen die Omikron-Variante des Virus besprochen werden sollen. Entsprechende Mittel will neben Biontech/Pfizer auch Moderna auf den Markt bringen. Großbritannien ließ Mitte des Monats als erstes Land den entsprechenden Moderna-Impfstoff zu.

08.45 Uhr: Kinobranche verkauft noch immer weniger Tickets

Die Kinobranche hat auch zu Beginn des dritten Pandemiejahres die Krise zu spüren bekommen. Im ersten Halbjahr wurden rund 33,2 Millionen Tickets in Deutschland verkauft, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) mitteilte. Das war zwar ein Vielfaches mehr als ein Jahr zuvor - damals hatten Filmtheater wegen des Coronavirus weitgehend geschlossen -, aber es sind noch immer weniger als vor der Pandemie.

Damals waren im ersten Halbjahr 2019 noch rund 53,7 Millionen Karten verkauft worden. Drei Jahre später sind es also rund 20 Millionen Tickets weniger gewesen. Das entspricht einem Minus von 38,1 Prozent. Die Branche machte mit 305,7 Millionen Euro auch weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum 2019 (-33,8 Prozent).

08.22 Uhr: Nordkorea meldet erneut vier "Fieber"-Fälle

Zwei Wochen, nachdem Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die Corona-Pandemie für besiegt erklärt hatte, sind in dem international isolierten Land vier neue "Fieber"-Fälle aufgetreten. Die Erkrankungen seien am 23. August aus der an China angrenzenden Provinz Ryanggang gemeldet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Nordkorea spricht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von "Fieber-Patienten", nicht von Corona-Patienten - offenbar aufgrund mangelnder Testkapazitäten.

05.01 Uhr: RKI registriert 49.201 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 271,3

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 271,3 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 275,3 gelegen (Vorwoche: 314,2; Vormonat: 664,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 49.201 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 58 685) und 116 Todesfälle (Vorwoche: 184) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Dienstag, 23. August 2022

Samstag, 27. August 2022

21.05 Uhr: FDP will noch einmal über Maskenpflicht in Flugzeugen verhandeln

Die FDP-Bundestagsfraktion will bei den parlamentarischen Beratungen über das neue Infektionsschutzgesetz auch über Lockerungen bei Schutzmaßnahmen in Flugzeugen mit SPD und Grünen sprechen. "Sobald das Kabinett die endgültige Fassung des Infektionsschutzgesetzes verabschiedet hat, werden wir uns mit unseren Koalitionspartnern absprechen und prüfen, wo Nachbesserungsbedarf besteht. Die Debatte um die Maskenpflicht in Flugzeugen ist ein Beispiel, wo wir noch Prüfungsbedarf sehen", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr dem "Spiegel". Dürr machte seine Äußerungen vor dem Hintergrund von Berichten, wonach beim jüngsten Flug von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nach Kanada die beiden Politiker, weitere Gäste sowie mitreisende Journalisten keinen Masken trugen.

20.00 Uhr: Scholz und Habeck fliegen weiter ohne Maskenpflicht - nur Empfehlung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sind von Toronto zur letzten Station ihrer dreitägigen Kanada-Reise weitergeflogen - wieder ohne die Pflicht, eine Maske zu tragen, sondern nur mit einer entsprechenden Empfehlung. Die beiden brachen am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mit ihren Mitarbeitern, Sicherheitskräften, einer Wirtschaftsdelegation und rund 25 Journalisten nach Stephenville in Neufundland auf. Insgesamt waren wieder mehr als 80 Passagiere an Bord.

Die verpflichtenden PCR-Tests vor Beginn der Reise in Berlin am Sonntag waren zum Zeitpunkt des Abflugs mindestens 50 Stunden her. Ein weiterer PCR- oder Schnelltest wurde für die Weiterreise nicht verlangt. Für den Flug mit dem Airbus A340 waren 2:45 Stunden angesetzt.

19.19 Uhr: Bundeskabinett stellt Weichen für Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst

Das Bundeskabinett will am Mittwoch die Grundlagen für die Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst legen. Die Ministerrunde soll eine Formulierungshilfe beschließen, auf deren Grundlage die Koalitionsfraktionen im Bundestag einen Gesetzentwurf erarbeiten sollen. Sie stehen unter Zeitdruck, weil die bisherigen Regelungen Ende September auslaufen.

Die zuständigen Minister Karl Lauterbach (SPD) und Marco Buschmann (FDP) hatten Anfang August die Grundzüge der geplanten Neuregelung vorgestellt. Sie sehen einige bundeseinheitlichen Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Flug- und Fernverkehr vor. Auf Kritik in den Ländern stieß das Vorhaben, die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen entfallen zu lassen, wenn die letzte Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt. Berichten zufolge ist die Koalition hier zu Zugeständnissen bereit. Das Bundeskabinett berät zudem über das neue Kita-Qualitätsgesetz, mit dem die Qualität in der Kindertagesbetreuung gestärkt werden soll.

17.40 Uhr: EMA kündigt Sondersitzung zu Omikron-Boostern an

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat eine Sondersitzung für den 1. September angekündigt, auf der Zulassungsanträge für Auffrischungsimpfungen gegen die Omikron-Variante des Virus besprochen werden soll. Entsprechende Mittel wollen Moderna sowie der BioNTech-Partner Pfizer auf den Markt bringen. Großbritannien ließ Mitte des Monats als erstes Land den entsprechenden Moderna-Impfstoff zu.

13.55 Uhr: Holetschek - Nicht auf angepasste Vakzine warten

Wer sich wann, wo und warum erneut gegen Corona impfen lassen soll, das will der Freistaat mit einer neuen Kommunikationskampagne zielgruppengenau aufschlüsseln. "Je höher der Impfschutz in der Bevölkerung ist, desto besser starten wir in den Herbst und Winter", betonte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag bei der Präsentation in München. Er riet davon ab, mit der Auffrischung auf die an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe zu warten. Insbesondere bei Risikogruppen will die Kampagne "Na sicher" für die Auffrischungsimpfungen werben und Skepsis ausräumen. Die Impfung sei nach wie vor der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf, betonte Holetschek. Jeder solle seinen Impfstatus prüfen und mit seinem Hausarzt besprechen. Impfmöglichkeiten gebe es ausreichend.

05.01 Uhr: RKI registriert 60.411 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 288,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die aktuelle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 288,5 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 282,2 gelegen (Vorwoche: 313,6; Vormonat: 709,7). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 60.411 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 63.745) und 146 Todesfälle (Vorwoche: 140) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

19.35 Uhr: Länder offenbar uneins über Corona-Maßnahmen

Die Bundesländer sind sich laut einem Zeitungsbericht uneins, wie die im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Corona-Maßnahmen umzusetzen sind. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Abfrage bei den Ländern. So würden unterschiedliche Indikatoren zur Annahme des Begriffs einer "konkreten Gefahr" für die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder anderer zentraler Bereiche zu Grunde gelegt. Das Land Berlin will demnach auf eine Mischung aus verschiedenen Kennzahlen setzen, darunter die Entwicklung der Fallzahlen, die Krankenhausbelegung und Personalausfälle in der kritischen Infrastruktur. Auch Rheinland-Pfalz und Sachsen wollen sich an der Lage in den Kliniken orientieren. Die Mehrheit der Bundesländer legte laut "Bild" noch keine Indikatoren für weitere Corona-Maßnahmen fest und hofft weiter auf bundeseinheitliche Kriterien.

18.30 Uhr: Lauterbach schließt "epidemische Lage" nicht aus

Der Bundesgesundheitsminister will für den Winter die Ausrufung einer "epidemischen Lage" nicht ausschließen. "Ich hoffe, dass es nicht zu einem gravierenden Variantenwechsel kommt - wenn er ausbleibt, dann werden wir nicht in so eine epidemische Lage kommen", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag". Trotzdem benötige Deutschland für den Notfall Mittel und Maßnahmen gegen die Pandemie. "Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass sich im Laufe einer Pandemie immer nur die leichteren Varianten durchsetzen. Das ist ein Irrtum", so Lauterbach. Es gebe keinen sogenannten Selektionsvorteil für leichtere Varianten. "Wir müssen auf alles gefasst sein."

11.00 Uhr: Gewerkschaftsbund will höhere Homeoffice-Pauschale

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt angesichts der steigenden Energiekosten und einer ab Herbst drohenden Corona-Welle auf eine deutliche Anhebung der Steuerhilfen für Beschäftigte im Homeoffice. "Der DGB fordert, die Homeoffice-Pauschale fortzuführen und auf 1.500 Euro anzuheben", sagte Gewerkschaftsvorstandsmitglied Anja Piel der "Augsburger Allgemeinen". Bislang könnten Beschäftigte maximal 600 Euro im Jahr zu je fünf Euro am Tag bei der Steuererklärung geltend machen. Das DGB-Vorstandsmitglied warnte zugleich Firmen davor, Heizkosten ohne Ausgleich auf Beschäftigte im Homeoffice abzuwälzen. "Homeoffice zu nutzen, um Kosten für Arbeit - dazu gehört das Heizen der Arbeitsstätten - auf die Beschäftigten zu verlagern, ist ein No-Go", sagte Piel.

10.15 Uhr: Umweltbundesamt gegen starken Luftfiltereinsatz

Das Umweltbundesamt (UBA) ruft in der Energiekrise dazu auf, die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste zu beschränken. "Im Zuge der Energieeinspardiskussion ist zu beachten, dass mobile Luftreiniger beim Betreiben nicht unerhebliche Mengen an Strom verbrauchen und auch von daher der Einsatz auf hygienisch notwendige Situationen begrenzt bleiben sollte", sagte Heinz-Jörn Moriske, Direktor im Umweltbundesamt, der Deutschen Presse-Agentur.

Eine mögliche Senkung der Raumtemperatur auf 19 Grad zu Energiesparzwecken dürfe nicht dazu führen, dass das für die Dauer der Corona-Pandemie vom Amt empfohlene Lüftungsverhalten geändert oder gar minimiert werde, sagte der Experte für Lufthygiene in Innenräumen.

  • Zum Artikel: "Energiekrise - Umweltbundesamt gegen Luftfilter in Schulen"

07.00 Uhr: Lauterbach verteidigt berufsbezogene Impfpflicht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die berufsbezogene Impfpflicht verteidigt und sich indirekt für eine Verlängerung dieser Verpflichtung ausgesprochen. Im Interview der "Welt am Sonntag" sagte der SPD-Politiker auf Frage, ob die temporäre Impfpflicht im Dezember verlängert werden sollte: "Eines der Hauptziele unserer Pandemiepolitik war und ist es, besonders die vulnerablen Gruppen zu schützen - die Alten, die Kranken. Deswegen macht es auch Sinn, dass diejenigen, die sie betreuen, nicht selbst zur Gefahr werden. Der eigene Impfschutz gehört für mich zum beruflichen Selbstverständnis von Ärzten und Pflegekräften."

06.45 Uhr: Bundesweite Inzidenz knapp über 260

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 260,3 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 263,6 gelegen (Vorwoche: 302,9; Vormonat: 652,0). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33.226 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 36.295) und 101 Todesfälle (Vorwoche: 121) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Freitag, 26. August 2022

Montag, 22. August 2022

21.46 Uhr: Keine Maskenpflicht bei Kanada-Flug von Scholz und Habeck

Während der Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sorgen Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen. Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: "Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet", erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.

  • Zum Artikel: Ohne Maske im Regierungsflieger: Kritik an Scholz und Habeck

19.13 Uhr: US-Virologe Fauci tritt als Regierungsberater ab

Der international bekannte US-Immunologe Anthony Fauci will zum Jahresende als Berater von Präsident Joe Biden aufhören. Der 81-Jährige kündigte in Washington an, im Dezember als medizinischer Chefberater des Präsidenten und Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten abzutreten. "Ich werde nicht in Rente gehen", betonte Fauci. Vielmehr wolle er "das nächste Kapitel" seiner Karriere beginnen. Konkretere Angaben machte er nicht. In der Corona-Krise wurde Fauci zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie.

18.00 Uhr: Biontech/Pfizer beantragen US-Notfallzulassung für Omikron-Impfstoff

Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen an die derzeit kursierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff beantragt. In den kommenden Tagen solle auch ein Antrag für die Europäische Arzneimittelbehörde EMA abgeschlossen werden, teilten die beiden Unternehmen mit.

Bei entsprechenden Zulassungen könne schon im September mit der Auslieferung begonnen werden, hieß es weiter. Allerdings gibt es zu der angepassten Variante noch keine klinische Studie. Zuvor hatten die Firmen bereits Anträge für einen auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff eingereicht. In Deutschland spielt diese Variante keine Rolle mehr.

16.58 Uhr: Gutachten-Streit im Prozess um Mord wegen Corona-Schutzmaske

Nach mehrwöchiger Unterbrechung ist der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht fortgesetzt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach wies zunächst den Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den psychiatrischen Gutachter zurück. Die Verteidigung beantragte daraufhin, ein weiteres Sachverständigengutachten zur Schuldfähigkeit einzuholen. Dies wies die Schwurgerichtskammer zurück.

Der Angeklagte hatte am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein laut Anklage und eigenen Angaben einen Kassierer erschossen, nachdem dieser ihn zum Tragen einer Schutzmaske aufgefordert hatte. Ihm wird Mord vorgeworfen. Die Tat hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt.

14.36 Uhr: Britische Wirtschaft im Corona-Jahr 2020 eingebrochen wie seit 1709 nicht mehr

Die britische Wirtschaft ist zu Beginn des Jahrzehnts im Zuge der Corona-Pandemie so stark eingebrochen wie seit mehr als 300 Jahren nicht mehr. Wie das Nationale Statistikamt ONS mitteilte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung 2020 um 11,0 Prozent. Dies ist laut dem Datenarchiv der Bank of England der größte Konjunktur-Einbruch seit 1709.

Die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) werden vom ONS von Fall zu Fall revidiert: Es hatte bereits in einer ersten Schätzzahl für 2020 den größten Absturz des BIP seit mehr als 300 Jahren gemeldet, dann aber in einer Aufwärtsrevision einen Rückgang von 9,3 Prozent genannt. Dies wäre immerhin der größte BIP-Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Die Wirtschaft im Vereinigten Königreich hatte sich voriges Jahr wieder erholt und im November 2021 das Vor-Corona-Niveau erreicht.

13.10 Uhr: Straubinger Klinik - Kein relevanter Anstieg an Corona-Patienten wegen Gäubodenfest

Im Straubinger Klinikum St. Elisabeth ist nach elf Tagen Gäubodenvolksfest kein relevanter Anstieg an Corona-Patienten zu verzeichnen. Das teilte eine Klinikumssprecherin auf BR-Anfrage mit. Ebenso gebe es derzeit auch keine "volksfestspezifischen" Mitarbeiter-Ausfälle oder einen Anstieg an quarantänebedingten Ausfällen zu melden. Derzeit befinden sich zehn bis 15 Patienten auf der Infektionsstation. Die Belastung der Isolationsstation lag Ende Juli/Anfang August bei durchschnittlich mehr als 20 Patienten.

Julia Hempel, Leiterin der Impfstation in Straubing, sagte auf BR-Anfrage, die Idee der Stadt Straubing, rund 10.000 kostenlose Corona-Selbsttests für den Volksfest-Besuch in Impfstationen und beim Tourismus-Amt zur Verfügung zu stellen, sei gut angenommen worden. Es seien nur noch wenige Tests übrig. "Ich finde es gut, dass sich die Bürger selbst testen oder getestet haben – die Eigenverantwortung hat bisher gut funktioniert, ich habe bisher von keinem großen Ausbruchsgeschehen gehört", so Hempel.

12.17 Uhr: KKH- Umfrage: Seit Corona-Krise daddeln vor allem immer mehr Männer

Seit der Coronakrise spielen vor allem Männer häufiger Computerspiele. Obwohl die Lockdownphasen vorbei und sämtliche Aktivitäten seit geraumer Zeit wieder möglich sind, daddelt nach einer in Hannover veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) aktuell jeder achte Mann häufiger als vor der Pandemie. Im Lockdown 2020 gab dies bei einer ähnlichen Umfrage sogar jeder fünfte männliche Gamer an. Auf das Spielverhalten der Frauen scheint sich die Pandemie hingegen weniger auszuwirken. Aktuell zockt demnach nur jede 13. Frau mehr als zuvor. 2020 gab dies immerhin jede achte Gamerin an.

11.18 Uhr: Querdenken-Initiator Ballweg bleibt in Untersuchungshaft

Der Mitbegründer der sogenannten Querdenken-Bewegung, Michael Ballweg, bleibt weiter in Untersuchungshaft. Wie das Amtsgericht Stuttgart am Montag mitteilte, hält es den 47-Jährigen weiterhin für dringend verdächtig, sich des gewerbsmäßigen Betrugs, der Geldwäsche und der Anstiftung zur Geldwäsche schuldig gemacht zu haben. Auch Fluchtgefahr bestehe weiterhin. Eine von Ballwegs Anwälten beantragte Freilassung gegen Auflagen komme deshalb nicht in Betracht, erklärte das Gericht.

Das Anwaltsteam Ballwegs hatte schon vor der Entscheidung des Amtsgerichts angekündigt, Haftbeschwerde einzulegen. Der ehemalige Unternehmer wird verdächtigt, seit Mai 2020 durch öffentliche Aufrufe finanzielle Zuwendungen eingeworben und hierbei die Geldgeber über die beabsichtigte Verwendung getäuscht zu haben. Einen höheren sechsstelligen Betrag soll er zweckwidrig für sich selbst verwendet haben. Bei seiner Festnahme wurde auch das Wohnhaus und Geschäftsräume des 47-Jährigen in Stuttgart durchsucht.

10.40 Uhr: Prozess um Tankstellen-Mord - Verteidigung fordert weiteres Gutachten

Nach mehrwöchiger Unterbrechung ist der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht fortgesetzt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach wies zunächst den Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den psychiatrischen Gutachter zurück. Der Gutachter hatte dem 50 Jahre alten Angeklagten trotz dessen Alkoholisierung bei der Tat eine volle Schuldfähigkeit attestiert.

Der Befangenheitsantrag sei unbegründet, die Verteidigung habe darin Aussagen des Sachverständigen verkürzt wiedergegeben, erklärte das Gericht. Es sei keine Voreingenommenheit des Experten feststellbar. Die Verteidigung beantragte anschließend ein weiteres Sachverständigengutachten zur Schuldfähigkeit einzuholen.

Die Tat am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Der 50 Jahre alte Deutsche hat vor Gericht den tödlichen Schuss auf den 20 Jahre alten Kassierer eingeräumt und gesagt, er könne sich die Tat bis heute nicht erklären. Ihm wird Mord vorgeworfen.

09.44 Uhr: Philippinen öffnen nach zwei Jahren wieder Schulen landesweit

Auf den Philippinen hat am Montag für Millionen Kinder nach zwei Jahren Pandemie-Pause der Präsenz-Schulunterricht wieder begonnen. Allerdings wollten vorerst nur knapp die Hälfte der mehr als 24 000 öffentlichen Schulen an fünf Tagen in der Woche öffnen, alle anderen werden bis Anfang November auf eine Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht setzen, wie Mitarbeiter der Schulämter erklärten.

Die philippinischen Behörden stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die nicht nur die Corona-Pandemie betreffen. Eltern und Lehrer fürchten Ausbrüche der Krankheit, während gleichzeitig Schulgebäude im Norden des Landes nach einem Erdbeben im vergangenen Monat immer noch beschädigt waren. Hinzu kam zu Wochenbeginn ein aufziehender Sturm. Das Bildungsministerium teilte mit, weil Klassenzimmer fehlten, müsse der Unterricht an manchen Schulen in drei Schichten stattfinden.

06.34 Uhr: Virologe Dittmer kritisiert unzureichende Corona-Datenlage

Der Essener Virologe Ulf Dittmer hat die Corona-Datenlage in Deutschland als unzureichend kritisiert. "Die Immunitätslage für den Durchschnitt der Bevölkerung kennen wir nicht, wir sind nicht in der Lage, hier in Deutschland vernünftige Daten dazu zu liefern", sagte Dittmer der "Kölnischen Rundschau". Hier könne man viel vom Ausland lernen. "Es ist schlecht, dass wir da so unbefriedigend aufgestellt sind. Es gibt ja auch noch andere Krankheitserreger außer Sars-Cov2", sagte der Virologe. Seiner Ansicht nach hätte Deutschland die Corona- Pandemie nutzen müssen, um ein System zu etablieren, mit dem man solche Zahlen verlässlich erfassen kann. "Andere Länder kriegen es hin, wir kriegen es leider nicht hin", betonte Dittmer: "Das muss man ganz klar sagen."

04.22 Uhr: Telekom-Chef zum Homeoffice-Trend: "Kommt zurück in die Büros"

Den Trend zum Homeoffice sieht Telekom-Chef Timotheus Höttges inzwischen kritisch. "Durch das Homeoffice ist ein hohes Maß an Vitalität in unserer Konzernzentrale verloren gegangen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Homeoffice sei zwar nicht mehr wegzudenken, aber virtuell bleibe das persönliche Gespräch und die Kreativität oft auf der Strecke. "Ich appelliere deshalb an die Beschäftigten: Kommt zurück in die Büros. Wir brauchen den persönlichen Austausch."

Viele Beschäftigte, die seit der Coronakrise mobil von zuhause aus arbeiten, unterschätzten zudem, was sie für ihre Kollegen zwischenmenschlich bedeuteten und wie wichtig persönliche Netzwerke seien, sagte der Manager. "Und wie sehr gerade neue und junge Beschäftigte darauf angewiesen sind, mit Menschen statt an Monitoren zu arbeiten."

Abschaffen will Höttges die Regelungen aber nicht. "Natürlich können Beschäftigte weiter im Homeoffice bleiben, wenn sie in Ruhe an etwas arbeiten", betonte er. "Aber Homeoffice ist ein Stück weit auch ein Privileg: Gut 20.000 unserer Beschäftigten sind täglich draußen bei den Menschen. Die haben keine Chance auf Homeoffice."

00.05 Uhr: Montgomery will zweiten Booster auch für Jüngere

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat eine umfassendere Empfehlung für die zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus gefordert. Dass die Ständige Impfkommission (Stiko) den zweiten Booster nun für alle Menschen ab 60 Jahren empfehle, sei gut, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "60 ist zumindest besser als 70."

Die Stiko solle jedoch zusätzlich empfehlen, dass auch Menschen unter 60 Jahren, deren "letzte Impfung oder Infektion mindestens sechs Monate zurück liegt, auf Wunsch eine zweite Auffrischimpfung bekommen können", forderte Montgomery. Er verwies darauf, dass viele Ärzte und Krankenhäuser nur dann impfen würden, wenn eine positive Entscheidung der Stiko vorliege. "Dass rechtlich die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen, reicht vielen nicht." Dies solle die Stiko in ihren Entscheidungen bedenken, empfahl Montgomery.

18.15 Uhr: Nach Dachauer Volksfest - Corona-Fallzahlen im Landkreis gestiegen

Die Corona Fallzahlen im Landkreis Dachau sind in letzter Zeit deutlich angestiegen, am Montag war das Dachauer Volksfest zu Ende gegangen. Die 7-Tages-Inzidenz liegt momentan bei 511, Mitte August lag die Zahl nur bei etwa der Hälfte. In welchem Umfang Großveranstaltungen wie das Dachauer Volksfest zu einer Erhöhung des Infektionsgeschehens beigetragen haben, kann laut Landratsamt nicht genau definiert werden, da die Infektionsmeldungen keine Angaben über den vorherigen Aufenthalt und das Freizeitverhalten der positiv getesteten Personen enthalten.

Zusammenkünfte mit vielen Menschen auf Messen, Konzerten oder Volksfesten stellten aber ein erhöhtes Infektionsrisiko dar, so das Landratsamt in einer Stellungnahme gegenüber dem BR. Das Landratsamt appelliert nun an alle Bürger mit Symptomen, keine Veranstaltungen und private Treffen zu besuchen und sich zu testen. Im Helios Klinikum Dachau werden momentan zwei Menschen mit einer Corona-Infektion auf der Intensivstation behandelt, 13 infizierte Patienten auf der Normalstation.

17.02 Uhr: Biontech vervollständigt Antrag für aktualisierten Impfstoff

Biontech und Pfizer haben bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ihren Zulassungsantrag für einen an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff vervollständigt. Wie das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner mitteilten, besteht der Impfstoffkandidat zur Hälfte aus dem bisherigen Vakzin Comirnaty und zur anderen Hälfte aus einem Botenmolekül (mRNA), das auf das Spike-Protein der Subtypen BA.4/5 zugeschnitten ist. Bis auf diese Ergänzung seien all anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert.

Vorklinische Daten zeigten nach Angaben der beiden Hersteller, dass eine Auffrischungsimpfung mit dem an BA.4/5 angepassten Mittel eine "starke neutralisierende Antikörperantwort" gegen diese Subtypen sowie gegen die Subtypen BA.1/2 und den ursprünglichen Wildtyp-Stamm hervorrief. Im Juli hatten die beiden Partner die Zulassung für den an Omikron-BA.1 angepassten Impfstoff beantragt. Beide angepasste Impfstoffe könnten im Falle einer Zulassung im September in der EU erhältlich sein, erklärte Biontech.

16.07 Uhr: Moderna reicht Impfstoff-Patentklagen gegen Biontech/Pfizer ein

Die US-Biotechfirma Moderna will den deutschen Rivalen Biontech und dessen Partner Pfizer wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen zur Rechenschaft ziehen. Biontech und Pfizer hätten bei der Entwicklung ihres Impfstoffs gegen das Coronavirus Technologien kopiert, die Moderna bereits zwischen 2010 und 2016 entwickelt habe. Man habe daher Klagen bei Gerichten in den USA und in Deutschland eingereicht und fordere Entschädigung wegen Verletzungen geistiger Eigentumsrechte.

Konkret gehe es um die Entwicklung von mRNA-Impfstoff gegen Covid-19. Moderna habe hier bereits vor Ausbruch der Pandemie "Milliarden von Dollar" investiert und wolle seine innovative Technologie-Plattform schützen, sagte Vorstandschef Stephane Bancel laut einer Pressemitteilung. Biontech war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

14.31 Uhr: In Australien fehlen täglich 31.000 Menschen wegen Long Covid am Arbeitsplatz

In Australien sind laut einer Studie im Auftrag der Regierung allein in diesem Jahr bereits rund drei Millionen Arbeitstage wegen Long Covid ausgefallen. Jeden Tag fehlten wegen der langfristigen Beschwerden infolge einer Corona-Infektion 31.000 Beschäftige, heißt es in der Studie. Finanzminister Jim Chalmers sagte, die Corona-Pandemie habe den Arbeitsmarkt "absolut erschüttert", und Long Covid tue dies "zunehmend".

In der Studie für das Finanzministerium wird Long Covid beschrieben als Krankheit, an der jemand noch Wochen oder länger nach seiner Corona-Infektion leidet. Häufige Symptome sind allgemeine Erschöpfung, Atembeschwerden, Brustschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust oder Konzentrationsstörungen.

11.33 Uhr: Keine Überlastung der Kliniken vier Tage nach Ende des Gäubodenvolksfests

Vier Tage nach Ende des Straubinger Gäubodenvolksfests zeichnet sich noch keine höhere Belastung der Kliniken in Stadt und Landkreis ab. Das ergab eine BR-Anfrage beim Klinikum Straubing und den Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf. Am Klinikum Straubing werden nach eigenen Angaben aktuell (Stand 25.08.) zehn bis 15 Patienten auf der Infektionsstation behandelt. Die Mehrzahl dieser Patienten sei jedoch nicht schwer an Corona erkrankt. Nur ein Corona-Patient liege auf der Intensivstation. Ein relevanter Anstieg der Corona-Patienten im Zusammenhang mit den steigenden Inzidenzen sei derzeit noch nicht zu verzeichnen.

Ähnlich die Lage an den Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf: Laut einer Klinik-Sprecherin werden dort aktuell (26.08.) an beiden Kliniken insgesamt sieben Corona-Patienten behandelt, einer davon intensiv. Die Zahl der Neuinfektionen in Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen war im Verlauf des Gäubodenvolksfests massiv angestiegen. Stand heute liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Straubing bei 695. Im Landkreis liegt der Wert heute bei 599. Zu Beginn des Gäubodenvolksfests am 12.08. lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis bei weniger als der Hälfte, in der Stadt bei einem Drittel des jetzigen Werts.

11.02 Uhr: Mittelstand - "Homeoffice muss freiwillig bleiben"

Der Bundesverband Der Mittelstand (BVMW) erteilt den Plänen des Bundesarbeitsministeriums zur Homeoffice-Angebotspflicht zurückzukehren, eine deutliche Absage. Nachdem die bisherige Homeoffice-Pflicht im März ausgelaufen war, sollen die Arbeitgeber nun erneut verpflichtet werden, die Möglichkeit einzuräumen, zum Schutz vor Corona-Infektionen von zu Hause aus zu arbeiten.

"Mittelständische Unternehmen bieten ihren Beschäftigten schon heute überall da Homeoffice und mobiles Arbeiten an, wo es die betrieblichen Abläufe zulassen und die Rahmenbedingungen, wie Rechtssicherheit und digitale Infrastruktur, vorhanden sind", betonte Markus Jerger, Vorsitzender des BVMW, das Nein zu einer erneuten Vorgabe an die Arbeitgeber. "Homeoffice muss auf der Grundlage der doppelten Freiwilligkeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beruhen. Eine Pflicht zum Angebot von Homeoffice stellt gerade jetzt in einer der schwierigsten wirtschaftlichen Situationen der deutschen Nachkriegsgeschichte eine weitere völlig überflüssige Einschränkung betrieblicher Freiheitsräume dar."

10.12 Uhr: DGB begrüßt geplante Homeoffice-Angebots-Pflicht

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat das Vorhaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) begrüßt, ab Herbst wieder eine Homeoffice-Angebots-Pflicht einzuführen. "Es ist richtig und gut, dass der Arbeitsminister mit einer Arbeitsschutzverordnung für den Herbst vorsorgt", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Erfahrung zeigt, dass die Homeoffice-Quote trotz hoher Infektionszahlen zurückgeht, wenn Arbeitgebern freigestellt wird, Homeoffice anzubieten."

Daher sei es richtig, mögliche Gründe, die einem Homeoffice-Angebot entgegenstünden, eng zu fassen, sagte Piel weiter. Gleichzeitig warnte die Gewerkschafterin: "Homeoffice kann eine besondere Belastung und Gesundheitsgefahr für Beschäftigte sein." Es müsse daher klar sein, dass Arbeiten zu Hause kein Ersatz für Kinderbetreuung sein dürfe. Für Beschäftigte müsse die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, immer freiwillig bleiben, betonte Piel.

09.25 Uhr: Nordkorea dementiert erneuten Corona-Ausbruch

Bei den neu aufgetretenen "Fieber"-Fällen in Nordkorea handelt es sich laut staatlichen Medien nicht um einen erneuten Corona-Ausbruch. Die Betroffenen in der Provinz Ryanggang seien an der Grippe erkrankt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf Daten des Notfallzentrums zur Epidemie-Prävention am Freitag.

Machthaber Kim Jong Un hatte die Corona-Pandemie vor rund zwei Wochen für besiegt erklärt. Am 23. August wurden laut KCNA jedoch vier neue "Fieber"-Fälle aus der an China angrenzenden Provinz Ryanggang gemeldet. Pjöngjang hatte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stets von "Fieber-Patienten" gesprochen, nicht von Corona-Patienten.

08.15 Uhr: Nach Gäubodenvolksfest steigen Corona-Zahlen weiter

Vier Tage nach dem Ende des Gäubodenvolksfests in Straubing steigen die Corona-Zahlen in Stadt und Landkreis weiter. In der Stadt Straubing liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert jetzt bei 695. Gestern lag er noch bei 582. Im Landkreis Straubing-Bogen liegt der Wert heute bei 599 (Gestern: 515). Zu Beginn des Gäubodenvolksfestes am 12.08 lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Straubing-Bogen bei 256, in der Stadt bei 223.

06.20 Uhr: Ärztepräsident fordert klare Corona-Regeln

Bei den geplanten Corona-Regeln für den Herbst fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt klare Kriterien, wann schärfere Maßnahmen greifen sollen. "Das in dieser Woche vorgestellte Pandemie-Stufenkonzept ist differenziert und hebt richtigerweise auf die Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes ab", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Rheinischen Post". "Notwendig ist aber, dass das Gesetz erstens um einen klaren Kriterienkatalog ergänzt wird, ab wann schärfere Eindämmungsmaßnahmen gelten." Zweitens müsse sichergestellt sein, dass diese Indikatoren bundesweit gelten.

06.00 Uhr: RKI registriert 37.343 Neuinfektionen - Inzidenz bei 263,6

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 263,6 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 271,3 gelegen. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 37.343 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46 724) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 169) innerhalb eines Tages. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.008.122 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

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