Gemeinsam mit dem Rabbiner Yehuda Teichtal von der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin stieg der Bundeskanzler mit einer Fackel in einen Fahrkorb und entzündete in zehn Metern Höhe das Licht an dem achtarmigen Leuchter.
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Mit einer Fackel hat Bundeskanzler Scholz das erste Licht an einem Chanukka-Leuchter am Brandenburger Tor angezündet.

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Chanukka: Scholz fordert Solidarität mit Juden in Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit einer Fackel das erste Licht an einem Chanukka-Leuchter in Berlin entzündet. Er forderte Mitgefühl für die Juden und Israel ein. Rabbiner Yehuda Teichtal lobte den Kanzler und die aktuelle Rolle Deutschlands.

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Zum Beginn des jüdischen Lichterfestes hat Bundeskanzler Scholz das erste Licht an einem Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Gemeinsam mit dem Rabbiner Yehuda Teichtal von der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin stieg der Bundeskanzler mit einer Fackel in einen Fahrkorb und entzündete in zehn Metern Höhe das Licht an dem achtarmigen Leuchter.

Bis Mitte Dezember täglich ein neues Licht

Das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka (hebräisch: Weihung) dauert in diesem Jahr bis zum 15. Dezember. Mit Einbruch der Dunkelheit wird an den Chanukka-Leuchtern jeden Tag ein neues Licht angezündet. An der Zeremonie am Donnerstag nahmen mehrere Politikerinnen und Politiker teil, darunter Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sowie die Familie des von Hamas-Terroristen entführten Israeli Itai Svirsky.

Rabbiner Teichtal: Chanukka als Antwort auf Hamas-Terror

Scholz betonte bei der Zeremonie, dass es gerade in diesen Tagen besonders wichtig sei, Mitgefühl und Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft zu zeigen. Das Chanukka-Fest bringe Licht in diese dunklen Tage. Rabbiner Yehuda Teichtal lobte das heutige Deutschland als "Leuchtturm der Demokratie“ und den Bundeskanzler als "echten Freund des jüdischen Volkes“. Gerade in diesem Jahr, nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober, sei es wichtiger denn je, eine Einheit zu sein und der Dunkelheit des Terrors mit Licht zu begegnen. Chanukka sei die Antwort der Juden auf den Hamas-Terror, so Teichtal.

Bürgermeister Wegner: Berlin fest an der Seite von Juden

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Wegner sagte, der weithin sichtbare Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor sei "in diesem Jahr ein besonderes Zeichen der Hoffnung“. Er versicherte: "Wir senden heute auch ein Zeichen der Solidarität und des Gemeinschaftssinns an die Jüdinnen und Juden unter uns, die von Antisemiten bedroht und eingeschüchtert werden.“ Berlin stehe fest an ihrer Seite. Wegner bezeichnete Rabbiner Teichtal als Vorbild für den Zusammenhalt in der Stadt. Teichtal sei die Stimme, die sich erhebe, wenn Unrecht geschehe.

Chanukka – ein Fest der Hoffnung

Im Berliner Stadtgebiet gibt es nach Angaben von Chabad in diesem Jahr etwa 50 Chanukka-Leuchter. Der Leuchter am Brandenburger Tor wird seit 18 Jahren dort aufgestellt und zählt zu den größten Europas. Historischer Hintergrund des Chanukka-Festes ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen Fremdherrschaft im zweiten Jahrhundert vor Christus und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Zerstörung. In der Regel wird an dem Fest ausgelassen und fröhlich gefeiert – in Familien, mit Freunden und in Gemeinden.

Mit Informationen von epd.

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