Symbolbild: Verdi-Mitglieder bei einem Streik (symbolbild).
Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Verdi hat für den heutigen Freitag in ganz Bayern erneut zu Streiks im Handel aufgerufen.

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Wieder Streiks im bayerischen Handel

Leere Regale, geschlossene Läden: Verdi hat die Beschäftigten im Einzelhandel in Bayern für heute zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Verdi hat für den heutigen Freitag in ganz Bayern erneut zu Streiks im Handel aufgerufen. Aufgefordert sind demnach Beschäftigte der Supermärkte Rewe und Lidl, Kaufland, der Modeketten H&M, Massimo Dutti und Zara und des Elektronikfachgeschäfts Media Markt. Einzelne Betriebe sind schon seit mehreren Tagen im Streik.

In Mittel- und Oberfranken werden die Filialen der Kette H&M in Erlangen und Nürnberg bestreikt. Bei den Discountern werden Arbeitsniederlegungen bei Lidl in Bamberg erwartet. Zudem wird das Rewe-Zentrallager in Buttenheim im Landkreis Bamberg bestreikt, was sich auf das vorhandene Warensortiment in vielen Rewe-Filialen auswirken dürfte.

In Oberbayern sind folgende Geschäfte betroffen: Filialen von H&M in München und Rosenheim und Kaufland-Geschäfte in Erding, Geretsried, Moosburg und München, ebenso Massimo Dutti-Geschäfte in München und der Media Markt in Rosenheim. Das Rewe-Zentrallager in Eitting und die Zara-Geschäfte in München sollen geschlossen bleiben.

In Schwaben sind Mitarbeitende von H&M in Augsburg und Donauwörth zum Warnstreik aufgerufen.

Verdi fordert Mindesteinkommen von 13,50 Euro

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat und ein grundsätzliches Mindesteinkommen für die unteren Lohngruppen von 13,50 Euro pro Stunde. Im Groß- und Außenhandel sollen nach Vorstellungen der Gewerkschaft die Entgelte der Lohntabelle um 13 Prozent angehoben werden. Die Laufzeit der neuen Tarifverträge soll laut Verdi zwölf Monate gelten.

Das Angebot der Arbeitgeber im bayerischen Einzelhandel bedeute für die Beschäftigten nicht nur weiteren Reallohnverlust, sondern vielmehr, dass sich der Kampf gegen die drohende Altersarmut weiter verschärfe. Das mache die Betroffenen in den Betrieben richtig wütend, sagte Hubert Thiermeyer, Verdi-Verhandlungsführer für den Einzelhandel in Bayern. Die Streiks seien ein deutliches Zeichen an die Arbeitgeber, dass die Beschäftigten existenzsichernde Entgelterhöhungen erwarteten. Es dürfe niemanden wundern, dass die Beschäftigten unnachgiebig sind.

Arbeitgeber bieten unter anderem Einmalzahlungen

Die Arbeitgeber haben bislang bei Verkäuferinnen in der Gehalts-Endstufe eine Erhöhung von 52 Cent pro Stunde für das laufende Jahr und eine weitere Erhöhung um 36 Cent für das Jahr 2024 angeboten. Zudem zeigten sie sich zu Einmalzahlungen von 750 Euro für das Jahr 2023 und weiteren 250 Euro für 2024 bereit. Im Groß- und Außenhandel boten die Arbeitgeber 4,0 Prozent ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent ab Dezember 2024. Auch im Großhandel soll es nach dem Angebot der Arbeitgeber Einmalzahlungen von 700 Euro für 2023 und 700 Euro für 2024 geben.

Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am 13. Juni fortgesetzt. Im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen die Tarifverhandlungen am 16. Juni in die dritte Runde, im genossenschaftlichen Großhandel am 10. Juli.

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