Blutkonserve im Vordergrund einer Blutspende. (Symbolbild)
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Eine Frau spendet Blut. (Symbolbild)

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Weltblutspendetag: Nach Impfung bedenkenlos zum Spenden

Wer bereits an Corona erkrankt und genesen oder gegen das Virus geimpft ist, kann trotzdem Blut spenden. Darauf weisen Mediziner am heutigen Weltblutspendetag hin. Auf die Spendenbereitschaft hatte Corona ebenfalls Einfluss.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Der 14. Juni ist der Weltblutspendetag. Diesen nehmen Blutspendedienste, Ärzte, Kliniken auch in Niederbayern und der Oberpfalz traditionell zum Anlass, für die Blutspende zu werben.

Spendenbereitschaft war "Achterbahnfahrt"

Das vergangene Corona-Jahr sei bei der Spendenbereitschaft eine Achterbahnfahrt gewesen, sagt Patric Nohe, Sprecher des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes. "Das war wirklich ein Auf und Ab. Wir hatten Phasen, da war es wirklich knapp, wir hatten auf der anderen Seite aber auch wieder Phasen von überragender Solidarität unserer Spenderinnen und Spender", sagt Nohe. Aktuell würde die Spendenbereitschaft aber wieder ein wenig zurückgehen. Jetzt in den wärmeren Monaten, in denen traditionell weniger gespendet wird, sei es deshalb besonders wichtig, dass sich viele Blutspender melden.

Vier Wochen zwischen Corona-Genesung und Spende

Auch Corona-Genesene können spenden, wenn die Erkrankung ausreichend lange zurückliegt. Vier Wochen müssen zwischen dem Ausheilen und dem Spendetermin mindestens liegen, sagt Nohe. Das sei vor allem zum Schutz der Blutspender selbst wichtig. Die Blutspende sei für den Körper belastend. "Deswegen sollten Spenderinnen und Spender komplett fit sein", erklärt Nohe die Wartezeit.

Nach einer Impfung gibt es dagegen keine vorgeschriebene Sperrfrist. Der Blutspendedienst empfiehlt aber nach der Impfung vorsorglich einen Tag zu warten. Dann könne wieder bedenkenlos gespendet werden, sagt Nohe.

Blutkonserven-Bedarf während Pandemie bleibt gleich

Auf die Nachfrage nach Blutkonserven habe die Pandemie in den letzten Monaten laut Nohe nur geringen Einfluss gehabt. Durch verschobene Operationen und weniger Verkehrsunfälle sei zwar kurzfristig etwas weniger Blut gebraucht worden, dafür sei gerade in dieser Zeit auch deutlich weniger gespendet worden. Generell werde das meiste Blut aber für chronisch kranke Menschen benötigt, zum Beispiel in der Krebstherapie. "Das sind Behandlungen, die natürlich auch im Lockdown nicht aufgeschoben worden sind", sagt Nohe.

Uniklinikum: Viele spenden "Genesenen-Plasma"

Ähnliches berichtet auch das Regensburger Uniklinikum (UKR). Zwar sei während des ersten Lockdowns der Bedarf an Blutkonserven zurückgegangen, aber nur für kurze Zeit. Ab dem Sommer habe sich das wieder normalisiert, auch durch die zweite und dritte Welle hindurch, sagt der Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin am Uniklinikum, Dr. Robert Offner. Die Spendenbereitschaft sei über das ganze Jahr gesehen am UKR ungebrochen gewesen. Zu den normalen Blutspenden sind am UKR im Laufe der Zeit auch viel Spender gekommen, die sogenanntes Genesenen-Plasma gespendet haben. Die im Plasma enthaltenen Antikörper der Genesenen wurden zur Behandlung von akut erkrankten eingesetzt. Auch hier sei die Spendenbereitschaft sehr hoch gewesen, sagt Offner.

Weltblutspendetag erstmals 2004 ausgerufen

Der Weltblutspendetag war 2004 von mehreren internationalen Organisationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Internationale Rote Kreuz, ausgerufen worden. Der 14. Juni wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1868 der Entdecker der Blutgruppen, Karl Landsteiner, geboren wurde.

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