Im Mühlbach sind nach dem Heizöl-Austritt bei einer Tierbeseitigungsanlage deutliche Ölschlieren zu erkennen.
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Im Mühlbach sind nach dem Heizöl-Austritt bei einer Tierbeseitigungsanlage deutliche Ölschlieren zu erkennen.

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Weitere Schutzmaßnahmen nach Heizöl-Austritt in Plattling

Mehr als zwei Wochen nach einem Ölleck auf dem Areal einer Tierverbrennungsanlage in Plattling werden neue Maßnahmen ergriffen, um den nahen Mühlbach zu schützen. Bei dem Vorfall sind rund 50.000 Liter Heizöl ausgelaufen, ein Teil in das Grundwasser.

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Nach dem Heizöl-Austritt auf dem Gelände der Tierkörperbeseitigungsanlage in Plattling werden ab Anfang kommender Woche weitere Maßnahmen ergriffen, um den nahegelegenen Mühlbach zu schützen. Das teilte Landrat Bernd Sibler am Freitag bei einem Pressetermin mit.

Wände werden im Bach eingezogen

So sollen am Montag an einer Stelle am Rande des Bachs sogenannte Spundwände eingezogen werden. Zwar hätten die bisherigen Maßnahmen weitgehend funktioniert, man müsse aber noch einmal nachfassen, so der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Deggendorf, Michael Kühberger. Mit den Spundwänden schotte man den Mühlbach in dem betroffenen Bereich vom Grundwasser ab. Dadurch sollen Öl-Eintritte vollständig verhindert werden.

Ziel ist einwandfrei sauberes Gewässer

Insgesamt sind laut Kühberger bislang nur "wenige Liter Öl" in den Bach gelangt, aber die Schlieren seien deutlich sichtbar. "Ziel ist es, wieder ein einwandfrei sauberes Gewässer zu haben", sagte Kühberger. Derzeit sind auf dem Mühlbach bis zur Mündung zehn Ölsperren eingerichtet, um das Öl aufzufangen.

Öl-Grundwasser-Gemisch wird abgepumpt

Unterdessen laufen weiterhin Maßnahmen, damit sich das Öl im Grundwasser nicht ausbreitet. An mehreren Stellen auf dem Gelände der Tierkörperbeseitigungsanlage wurde der Boden aufgegraben. Das Gemisch aus Grundwasser und Öl, das zum Vorschein kommt, wird abgepumpt und gereinigt. Zum Schutz des Grundwassers müssen nach Angaben Siblers möglicherweise noch weitere Spundwände aufgebaut werden.

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Trinkwasserversorgung nicht gefährdet

Die Trinkwasserversorgung ist nach Angaben des Werkleiters des Versorgungsunternehmens "Waldwasser", Hermann Gruber, weiterhin nicht gefährdet. Dennoch gelte es, vorzusorgen und da sei man auf einem guten Weg. "Ein Tropfen Öl, der austritt, braucht zwei Jahre, bis er im Brunnen ankommt, aber das darf nicht passieren", so Gruber. Die Tierkörperbeseitigungsanlage ist Luftlinie etwa fünf Kilometer vom Wasserwerk in Moos entfernt, befindet sich aber nicht innerhalb des Wasserschutzgebiets. Eine Fachfirma ist damit beauftragt, ein Sanierungs- und Sicherheitskonzept zu erstellen, um zu verhindern, dass auch auf längere Sicht kein Öl mehr ins Grundwasser gelangen kann.

50.000 Liter Heizöl ausgelaufen

Etwa 50.000 Liter Heizöl sind nach Schätzungen des Leiters des Zweckverbands für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung in Plattling, Karl-Heinz Kellermann, durch den Defekt an einer unterirdischen Leitung auf dem Betriebsgelände ausgelaufen. Entdeckt wurde das Leck vor gut zweieinhalb Wochen. Die Höhe des Schadens ist noch immer unklar.