Justizgebäude in Aschaffenburg
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Wegen Vergewaltigung: Kardiologe zu Gefängnisstrafe verurteilt

Zwei Jahre und zehn Monate Haft: So lautet die Strafe im Prozess gegen einen Kardiologen vom Untermain. Das Landgericht Aschaffenburg sah es als erwiesen an, dass der 52-Jährige unter anderem zwei Patientinnen vergewaltigt hat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Große Strafkammer des Landgerichts Aschaffenburgs hat einen 52-jährigen Kardiologen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mediziner, der am Untermain praktiziert hat, zwei Patientinnen vergewaltigt hat und in einem weiteren Fall Bildaufnahmen des Intimbereichs einer Frau gemacht hat.

Neben der Haftstrafe hat die Kammer ein Berufsverbot als Arzt für die Behandlung weiblicher Patientinnen für die Dauer von drei Jahren ausgesprochen. Das teilte das Landgericht Aschaffenburg am Dienstag mit. Der angeklagte Arzt hatte im Prozess die Vorwürfe gestanden.

Staatsanwaltschaft hatte höhere Bestrafung gefordert

Der Verteidiger hatte beantragt, den Angeklagten zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung zu verurteilen. Die Staatsanwaltschaft hatte hingegen eine Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten gefordert und zudem ein Berufsverbot als Arzt für die Behandlung weiblicher Patientinnen für fünf Jahre. Die Nebenklagevertreter hatten beantragt, den Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wird, zu verurteilen und ein Berufsverbot zu verhängen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, so das Landgericht.

Arzt filmte Frau heimlich unter den Rock

Der 52-jährige Kardiologe hatte im April 2021 eine Frau wegen Herzbeschwerden behandelt. Bei einer Ultraschalluntersuchung führte er dann ohne Vorwarnung vaginal seine Finger bei der Patientin ein. Das war nach Aussage eines Gutachters medizinisch nicht notwendig. Eine weitere Patientin musste im September 2022 gegen ihren Willen dem Kardiologen in den Schritt fassen. Zudem berührte der Arzt die Frau in ihrem Intimbereich und drang mit einem Finger in sie ein. Einem dritten Opfer filmte der Arzt bei einem Gespräch in der Praxis heimlich unter den Rock.

Mit Material von dpa.

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