Das Hauptgebäude des Bezirks Unterfranken
Bildrechte: Dr. Markus Mauritz

Unterfranken hat einen neuen Bezirkstag gewählt.

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Bezirkswahl in Unterfranken: CSU holt alle Direktmandate

Bei der Bezirkswahl in Unterfranken steht das vorläufige Endergebnis fest: Die zehn Direktmandate bleiben in den Händen der CSU. Auch die Vertreter der anderen Parteien stehen jetzt fest. Zweitstärkste Kraft wird die AfD mit vier Sitzen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Für große Überraschungen haben die Wählerinnen und Wähler in Unterfranken bei der Bezirkswahl nicht gesorgt. Der Bezirk bleibt fest in CSU-Hand, sie behält zehn Sitze über die gewonnenen Direktmandate. Schon bei der Wahl vor fünf Jahren hatten die Kandidatinnen und Kandidaten der CSU alle Direktmandate holen können. Insgesamt hat der Bezirkstag in der kommenden Wahlperiode 23 Sitze, also einen weniger als zuvor.

AfD gewinnt dazu, Die Linke verliert

Sechs Parteien sind In der Wahlperiode 2023-2028 im unterfränkischen Bezirkstag vertreten. Zweitstärkste Partei hinter der CSU ist nun die AfD. Sie kommt bei der Bezirkswahl auf insgesamt 15,34 Prozent – also mehr Prozent als bei der Landtagswahl. Zum Vergleich: Bei der Bezirkswahl 2018 war die AfD in Unterfranken noch einstellig mit ungefähr 9,6 Prozent. In Sitze umgerechnet kommt die Partei damit nun auf vier Sitze im Bezirkstag, doppelt so viele als vorher.

Die Grünen haben einen Sitz eingebüßt und jetzt genauso wie die Freien Wähler drei Räte im Bezirkstag. Verloren hat auch die SPD mit jetzt nur noch zwei Sitzen, statt vorher drei. Die FDP bleibt bei einem Sitz. Dagegen hat die Linke ihren Sitz im unterfränkischen Bezirkstag verloren. Die Wahlbeteiligung lag laut Bezirk bei 74,28 Prozent.

Die Mitglieder des neuen Bezirkstags

Wie schon bei der Wahl vor fünf Jahren hatten die Kandidatinnen und Kandidaten der CSU alle Direktmandate holen können:

Marcus Grimm (Aschaffenburg-Ost), Andrea Stürmer (Aschaffenburg-West), Martin Wende (Bad Kissingen), Thomas Habermann (Haßberge/Rhön-Grabfeld), Gerlinde Martin (Kitzingen), Maria Hoßmann (Main-Spessart), Michael Schwing (Miltenberg), Stefan Funk (Schweinfurt), Rosa Behon (Würzburg-Land) und Hülya Düber (Würzburg-Stadt).

Andrea Stürmer, Martin Wende und Michael Schwing sind neu, die übrigen Kandidatinnen und Kandidaten haben schon bei der Wahl vor fünf Jahren das Direktmandat gewonnen.

Auch die Vertreter der anderen Parteien stehen jetzt fest

Regierungspräsident Eugen Ehmann als Wahlkreisleiter für den Wahlkreis Unterfranken hat nun auch bekannt gegeben, wer auf die übrigen Sitze einziehen wird.

Zweitstärkste Partei ist nun die AfD. Sie stellt vier Vertreter: Bernhard Sturn, Bernd Schuhmann, Patrick Geßner und Stefan Cartsburg

Die freien Wähler sind mit drei Sitzen und Tamara Bischof, Josef Hofmann und Thomas Schiebel vertreten.

Für die Grünen sind die drei Vertreter Barbara Imhof, Gerhard Müller und Christina Feiler.

Für die SPD Eva Maria Linsenbreder, Florian Töpper.

FDP-Vertreter im Bezirkstag ist Florian Kuhl.

Ausgleichsmandate vergrößern den Bezirkstag

Nach den Gesamtstimmen stünden der CSU rechnerisch lediglich 8 Sitze zu. Die übrigen zwei erhält die CSU als sogenannte Überhangmandate. Die GRÜNEN und die AfD erhalten im Gegenzug jeweils ein Ausgleichsmandat. Das vergrößert die eigentlich gesetzlich vorgesehene Zahl von 19 Sitzen im Bezirkstag auf 23 in dieser Periode.

Das erste Mal zusammenkommen wird der unterfränkische Bezirkstag am 27. Oktober. Dann wählen die Bezirksräte aus ihren eigenen Reihen einen neuen Präsidenten oder eine Präsidentin. Der langjährige Präsident des Bezirkstags, Erwin Dotzel (CSU) ist bei der aktuellen Bezirkswahl nicht mehr angetreten. Der 74-Jährige hatte das Amt seit 2007 inne, im Bezirkstag selbst war er seit 1990. Nach der letzten Wahl im Jahr 2018 holte er allerdings sein schlechtestes Ergebnis: Er wurde mit nur 13 von 20 gültigen Stimmen vom Bezirkstag zum Präsidenten gewählt.

24 Vertreterinnen und Vertreter in der vergangenen Wahlperiode

Gesetzlich vorgesehen sind für den unterfränkischen Bezirkstag 19 Sitze, davon zehn über Direktmandate. Über entsprechende Überhang- und Ausgleichsmandate können weitere Sitze hinzukommen. So auch in der vergangenen Wahlzeit: Von 2018 bis 2023 bestand der Bezirkstag aus 24 Personen. Die CSU hatte alle zehn Direktmandate gewonnen. Die weitere Verteilung nach Parteien in der vergangenen Wahlperiode: Vier Sitze für die Grünen, drei für die SPD und die Freien Wähler, zwei für die AfD und jeweils einen Sitz für die FDP und die Linke.

Die Bezirke bilden neben den Gemeinden und Städten sowie den Landkreisen die dritte kommunale Ebene in Bayern. Gewählt wird der Bezirkstag nach dem gleichen Prinzip wie der Landtag. Allerdings gibt es beim Bezirkstag keine Fünf-Prozent-Hürde.

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