Feuerwehrleute kippen Pellets in eine Baggerschaufel.
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Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz, weil in Bamberg offenbar zu feuchte Pellets geliefert worden waren.

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Wegen feuchter Pellets: Hausbewohner in Lebensgefahr

Holzpellets haben im Raum Bamberg in der Nacht zum Montag zu Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Nach Angaben der Feuerwehr verströmten die Pellets Kohlenmonoxid und erhitzten sich. Für die Bewohner hätte die Nacht tödlich enden können.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Landkreis Bamberg sind in der Nacht zum Montag drei Häuser wegen stark erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Werten evakuiert worden. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, waren offenbar wenige Tage zuvor angelieferte Holzpellets die Ursache.

Feuchte Pellets produzieren gefährliches Kohlenmonoxid

Wenn solche Pellets nicht völlig trocken sind, produzieren sie das für Menschen gefährliche und geruchlose Gas, außerdem erhitzen sie sich. Ein Hausbewohner aus Trosdorf im Landkreis Bamberg hatte einen seltsamen Geruch wie faulendes Gras wahrgenommen, der beim Gärprozess freigesetzt wird. Viel Lob erhält er von der Feuerwehr, weil er einen Heizungsbauer herbeirief. Dieser führte Messungen durch und ließ das Haus, in dem sich fünf Menschen befanden, räumen. Eine 18 Jahre alte Bewohnerin wurde mit leichten Symptomen vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert. Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.

Weil Pellets desselben Herstellers auch in Häuser in Trunstadt und in Oberhaid im Landkreis Bamberg ausgeliefert worden waren, evakuierten Feuerwehr und Polizei auch diese beiden Gebäude. Die insgesamt zwölf Bewohner mussten die Nacht woanders verbringen. Messungen ergaben bis um das Achtfache erhöhte Kohlenstoffmonoxidwerte.

Feuerwehr: "Nacht hätte für Bewohner tödlich enden können"

In Trunstadt hatte der Gärprozess die Pellets bereits auf 60 Grad aufgeheizt, was die Feuerwehr mithilfe einer Wärmekamera feststellen konnte. Mit einer mobilen Mühle, die sonst für Getreide genutzt wird, saugte eine Spezialfirma die Pellets aus den Behältern in Trosdorf und in Trunstadt. Die Pellets aus dem Haus in Oberhaid konnten auf einen Radlader geschaufelt und abtransportiert werden.

Die Polizeiinspektion Bamberg-Land hat Ermittlungen gegen den Pelletlieferanten wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Nach Einschätzung von Rettungskräften hätte die Nacht für die Hausbewohner auch tödlich enden können. 

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Feuchte Pellets verströmen Kohlenmonoxid und heizen sich auf. Per Wärmebildkamera hat die Feuerwehr in Trunstadt die Aufheizung festgetellt.

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