Streikende in München
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Verdi ruft Beschäftigte aus ausgewählten Betrieben erneut zum Streik auf (Archivbild)

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Warnstreiks im bayerischen Handel werden ausgeweitet

Kunden in einigen Geschäften in Bayern könnten vor leeren Regalen stehen. Die Streiks im bayerischen Einzelhandel und Großhandel gehen weiter. Die Schwerpunkte liegen diesmal in Schwaben und Franken.

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Nächste Woche wird in den Tarifrunden für den bayerischen Einzel- und Großhandel wieder verhandelt. Heute weitet die Gewerkschaft Verdi die seit einiger Zeit nun schon laufenden Aktionen weiter aus.

Die Warnstreiks treffen erneut vier Zentrallager von Edeka (Gochsheim, Marktredwitz, Sachsen bei Ansbach, Schwabach), als auch zwei von Rewe (Buttenheim, Eitting) und ein Lager von Lidl in Graben. Damit könnte es laut Verdi zu Engpässen in den Filialen kommen, wenn der Nachschub nicht eintrifft.

Auch H&M und Amazon von Aktionen betroffen

Filialen von H&M in Ansbach, Augsburg, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen und Nürnberg stehen ebenfalls auf dem Streikplan von Verdi. Auch Kaufland in Donnersdorf und die Metro in Neu-Ulm werden bestreikt. Außerdem sind in Unterfranken Beschäftigte von Kaufland in Bad Kissingen zum Streik aufgerufen. Auch die Beschäftigten von Amazon in Graben sollen sich erneut an Aktionen beteiligen.

Teilweise laufen die Streiks schon seit mehreren Tagen. Bereits am Mittwoch hatte Verdi entschieden, den Streik in einigen Edeka-Zentrallagern bis einschließlich Samstag, 24 Uhr, zu verlängern.

Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr Stundenlohn

Für den Handel wird kommenden Dienstag weiterverhandelt. Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr in der Stunde. Der Handelsverband Bayern bot zuletzt fünf Prozent in zwei Schritten. Das seien gerade einmal 52 Cent mehr pro Stunde, also ein Reallohnverlust angesichts der Inflation, kritisiert Verdi-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer das Angebot. "Deshalb sind unsere Kollegen sauer und gehen auf die Straße."

Im Großhandel in Bayern treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber am kommenden Freitag wieder am Verhandlungstisch. 13 Prozent für ein Jahr lautet die Forderung der Gewerkschaft. Die Arbeitgeber bieten bisher 6,1 Prozent in zwei Schritten und für zwei Jahre sowie eine Inflationsausgleichsprämie.

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