Im Musikclub "Eiskeller" in Aschau hatte die Studentin Anfang Oktober gefeiert - auf dem Nachhauseweg starb sie.
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Im Musikclub "Eiskeller" in Aschau hatte die Studentin Anfang Oktober gefeiert - auf dem Nachhauseweg starb sie.

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Todesfall Hanna in Aschau: Junger Mann wegen Mordes angeklagt

Im Fall der gewaltsamen Tötung von Hanna aus Aschau im Chiemgau wird nun ein junger Mann des Mordes angeklagt. Er soll Ende Oktober in der Nähe des Nachtclubs gejoggt sein und die 23-Jährige umgebracht haben. Er war zuerst als Zeuge vernommen worden.

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Rund sieben Monate nach der Tötung der Studentin Hanna im oberbayerischen Aschau im Chiemgau haben Ermittler Anklage gegen einen Verdächtigen erhoben. Ihm werde Mord an der zum Tatzeitpunkt im Oktober 23 Jahre alten Frau vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein der Deutschen Presse-Agentur in München am Donnerstag.

Jogger erst als Zeuge befragt – und nun des Mordes beschuldigt

Der heranwachsende Angeschuldigte - er stammt ebenfalls aus Aschau - war zunächst als Zeuge von den Ermittlern vernommen worden, weil er in der Tatnacht in der Nähe des Aschauer Clubs "Eiskeller" gejoggt war, in dem das spätere Opfer als Gast gewesen war.

Rund sechs Wochen nach der Tat nahm die Polizei den damals zwischen 18 und 21 Jahre alten Mann als Verdächtigen fest. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Keine Angaben zu Tathintergrund oder Motiv

Zu Hintergründen der Tat oder einem möglichen Motiv machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag zunächst keine Angaben. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Landgericht Traunstein.

40 Aktenordner Anklage

Rechtsanwalt Harald Baumgärtl rechnet damit, dass der Prozess gegen seinen Mandanten am Landgericht Traunstein "auf jeden Fall noch in diesem Jahr" beginnt. Baumgärtl vertritt den jungen Mann aus Aschau, der seit 18. November 2022 in Untersuchungshaft sitzt und als dringend tatverdächtig gilt. Die Anklage der Staatsanwaltschaft, die am Landgericht Traunstein bei der zuständigen Jugendkammer eingegangen sei, umfasst Baumgärtl zufolge 40 Aktenordner. Das Gericht müsse sich jetzt durch die vielen Akten wühlen, so der Rechtsanwalt, bevor es mit der Terminierung des Prozesses beginnen könne. Das brauche Zeit. Zum Motiv oder zu Hintergründen der Tat wollte sich auch Harald Baumgärtl auf BR-Anfrage nicht äußern. Es sei noch viel zu früh dafür.

Umfangreiche Ermittlungen seit Oktober

Die "Soko Club" hatte im Fall Hanna umfangreich und aufwändig ermittelt, nachdem die Leiche der jungen Frau Anfang Oktober 2022 im Flüsschen Prien gefunden worden war. Da sie zuvor in der Disco "Eiskeller" gewesen war, wurden unter anderem fast 700 Besucher des Nachtclubs vernommen. Auch der Tatverdächtige war befragt worden. Er war als "Jogger" in der Tatnacht in der Nähe des Clubs gesehen worden.

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