Luchsweibchen Desari in ihrer Höhle im Tiergarten Nürnberg mit Jungen
Bildrechte: Tiergarten Nürnberg / Tom Burger

Tiergarten Nürnberg: Mindestens drei Jungtiere hat Luchsweibchen Desari vor wenigen Wochen zur Welt gebracht.

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Tiergarten freut sich über Nachwuchs bei Karpatenluchsen

Vor mehr als 30 Jahren hat es im Tiergarten Nürnberg zum letzten Mal Nachwuchs bei den Karpatenluchsen gegeben. Nun hat es wieder geklappt: Weibchen Desari hat Junge bekommen. Wie viele und welches Geschlecht sie haben, ist aber noch unklar.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Derzeit wird das Karpatenluchs-Weibchen Desari im Tiergarten Nürnberg einfach in Ruhe gelassen. So soll sie ungestört ihren Nachwuchs aufziehen, über den sich die Fachleute sehr freuen. Denn das letzte Mal gab es bei dieser Unterart des Eurasischen Luchses vor mehr als 30 Jahren Nachwuchs im Nürnberger Tiergarten.

Scheue Katzen mit Pinselohren

Im Moment spitzen die kleinen Luchse vor allem aus einer Felsnische hervor, in der sie sich am meisten aufhalten. Luchse, so der Tiergarten, sind bei Geburt noch blind und wiegen etwa 250 bis 300 Gramm. Die ersten Wochen verbrachten die Kleinen deshalb in ihrem Versteck, wo sie von ihrer Mutter Desari gesäugt wurden. Wie viele es genau sind und welches Geschlecht die wenige Wochen alten Jungtiere haben, ist daher derzeit noch unklar.

Aber: Sie zeigen sich immer öfter den Besucherinnen und Besuchern. Die Tiere leben in einer 2014 für Luchse umgestalteten Anlage mit einer bewaldeten Fläche von rund 1.850 Quadratmetern.

Passendes Pärchen: Desari und Yuri

Das Luchsweibchen kam im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP (EAZA Ex-situ Programme) nach einem Aufenthalt in der Schweiz im Februar 2023 erneut nach Nürnberg. Hier traf sie nun auf Kater Yuri, der seit vergangenem Jahr in Nürnberg lebt. "Die beiden passen nicht nur genetisch gut zusammen, sie haben sich auch von Beginn an sehr gut verstanden", sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. Dass es nun so schnell mit Nachwuchs geklappt habe, sei ein toller Erfolg. "Besonders für den Fall, dass die Jungen in Deutschland ausgewildert werden können." Möglich wäre dies bei einem Auswilderungsprojekt in Thüringen im kommenden Jahr.

Rote Liste Deutschland: Luchs "stark gefährdet"

Luchse, die größten Katzen Europas, gelten laut Tiergarten in weiten Teilen Europas als ausgestorben und konnten nur lokal wieder angesiedelt werden. In Deutschland und der Schweiz werde der Luchs deshalb auf der nationalen Roten Liste als "stark gefährdet" beziehungsweise als "vom Aussterben bedroht" aufgeführt, heißt es weiter.

In Deutschland galt der Luchs bis ins späte 20. Jahrhundert hinein als ausgestorben. Das Bundesamt für Naturschutz zählte Ende 2020 wieder rund 190 wildlebende Eurasische Luchse in Deutschland. Die größte Population lebt in einem Gebiet vom Harz bis nach Nordhessen. In Bayern gibt es die meisten Luchse im Bayerischen Wald.

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