Erdkabel im offenen Boden.
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Der Stromnetzbetreiber Tennet will den konkreten Verlauf der Gleichstromtrasse Südostlink durch die Landkreise Hof und Wunsiedel bekanntgeben.

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Tennet gibt Südostlink-Trassenverlauf im Norden Bayerns bekannt

Wo soll die Gleichstromtrasse Südostlink in Oberfranken verlaufen? Diese Frage will Netzbetreiber Tennet am Montag beantworten. Bekannt ist bisher nur der Verlauf des letzten Abschnitts im Raum Landshut. In Oberfranken ist die Anspannung groß.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

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Der Stromnetzbetreiber Tennet wird am Montag auf einer Pressekonferenz in Hof den konkreten Verlauf der Gleichstromtrasse Südostlink durch die Landkreise Hof und Wunsiedel bekanntgeben. Der Trassenverlauf des sogenannten "Abschnitts C1" soll komplett als Erdverkabelung errichtet werden. Der Südostlink wird Windstrom aus dem Norden Deutschlands nach Bayern transportieren. Er betritt im Landkreis Hof bayerisches Terrain und führt weiter durch die Oberpfalz bis nach Landshut in Niederbayern.

Nördlichster Trassenabschnitt in Bayern

Der Abschnitt C1 ist der nördlichste Abschnitt der Stromtrasse in Bayern und erst der zweite Abschnitt, dessen konkreter Verlauf von Tennet veröffentlicht wird. Bisher ist nur der Verlauf des letzten Teils der Trasse im Raum Landshut bekannt. Die detaillierte Planung der Trasse von Münchenreuth bei Hof bis Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel ist laut Tennet "flurstückscharf und exakt".

Die Planung soll im März an die Bundesnetzagentur übergeben werden. Benötigte Gutachten für diesen Abschnitt seien bereits erstellt, im nächsten Schritt stehe dann die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung an, so heißt es von Seiten des Stromnetzbetreibers Tennet weiter.

Von Anfang an Protest gegen Stromtrasse

Seit den ersten Plänen zum Verlauf der Stromtrasse Südostlink hat es Gegenwehr von Bürgerinitiativen gegeben: Viele Anrainergemeinden bezweifeln, ob die Trasse überhaupt gebraucht wird, halten das Projekt für unwirtschaftlich und befürchten eine Verschandelung der Landschaft.

Der Landkreis Wunsiedel hatte federführend eine Klage gegen den Bau der Trasse angestrebt, diese aber wieder zurückgezogen, weil es im Planungsverfahren offenbar zu früh für eine Klage war. Man wolle nun den Planfeststellungsbeschluss abwarten und sich dann im Kreisrat erneut mit dem Thema befassen, heißt es aus dem Landratsamt. Die Bürgermeister der betroffenen Kommunen werden am Montag noch vor der Öffentlichkeit über die konkrete Strecke informiert.

Grüner Windstrom aus dem Norden

Der Südostlink soll in Zukunft Strom aus dem Nordosten Deutschlands nach Bayern transportieren und durch Teile Oberfrankens, der Oberpfalz und Niederbayerns verlaufen. Der Netzverknüpfungspunkt liegt in der Nähe von Landshut. Die Stromtrasse sollte sich bereits im Bau befinden, hatte sich aber in den Corona-Jahren verzögert.

Nun hofft Netzbetreiber Tennet, dass die Bundesnetzagentur den Planfeststellungsbeschluss bis 2024 erlässt. Danach soll zügig mit dem Bau begonnen werden. Das Ziel: Im Jahr 2027 soll grüner Windstrom aus dem Norden in Bayern ankommen.

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