Das betroffene Bohrgerät.
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Ein Unbekannter hat vermutlich den Schlüssel zu dem Bohrgerät entfernt.

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Ärger über Stromtrasse: Landwirt behindert Probebohrungen

Aus Wut über die Probebohrungen zur geplanten Stromtrasse Südostlink hat ein Landwirt auf das Fahrzeug der Bohrfirma eingeschlagen und so die Arbeiten behindert. Es war aber nicht die einzige böse Überraschung für die Mitarbeiter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Probebohrungen für die umstrittene Stromtrasse Südostlink haben in Störnstein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab einen Landwirt dermaßen erbost, dass er das Fahrzeug der Bohrfirma beschädigt hat.

Bauer schlägt gegen Fahrzeug der Bohrfirma

Das Auto der beiden Mitarbeiter der Bohrfirma war auf einem Feldweg abgestellt, als er mit seinem Traktor vorbeikam. Daraufhin schlug er mehrfach mit großer Wucht die Schiebetüre des Fahrzeuges zu, sodass sich der Rahmen verzog und die Tür nicht mehr richtig geschlossen werden konnte. Das teilt die Polizei jetzt mit.

Zweite Überraschung: Schlüssel geklaut

Eine zweite Überraschung erlebten die beiden Mitarbeiter der Bohrfirma dann, als sie an ihrem Bohrgerät mit der Arbeit starten wollten. Denn es fehlte der Schlüssel für die Stromversorgung. Die Polizei vermutet, dass ein unbekannter Stromtrassengegner den Schlüssel genommen oder weggeworfen hat. Damit die beiden Männer ihre Arbeit fortsetzen konnten, musste erst aus der 500 Kilometer entfernten Firmenzentrale ein Ersatzschlüssel gebracht werden.

Der Schaden an der Fahrzeugtür beträgt rund 300 Euro. Den Schaden durch den fehlenden Schlüssel kann die Polizei nicht genau beziffern, da die beiden Mitarbeiter lange auf den Ersatzschlüssel warten mussten und deshalb nichts arbeiten konnten.

Widerstand gegen Südostlink groß

Derzeit finden Probebohrungen auf Grundstücken statt, auf denen die Gleichstromtrasse Südostlink verlaufen soll. In Störnstein ist der Widerstand dagegen seit einigen Jahren sehr groß. Trassengegner haben mitten in dem geplanten Korridor im März 2020 auch eine "Widerstandseiche" als Symbol des Widerstands gepflanzt.

Im Bereich Störnstein hat die Bundesnetzagentur im Februar 2020 eine sogenannte Veränderungssperre erlassen. Das bedeutet, das auf den geplanten Grundstücken in den kommenden fünf Jahren nichts verändert werden darf. Das hat Trassengegner und Anwohner besonders erzürnt, sie sehen sich fast enteignet.

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