Der Lieferwagen der von den Fluten mitgerissen und an der Brücke hängengeblieben war, wird mit schwerem Gerät herausgezogen
Bildrechte: BR/Margit Ringer

Der Lieferwagen, der von den Fluten mitgerissen und an der Brücke hängengeblieben war, wird mit schwerem Gerät herausgezogen

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Sturzflut in Kastl: Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen

Am Tag nach der Flut sind in Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen. Die Gemeinde war am Dienstagabend vom Unwetter besonders schwer getroffen worden. Auch die weggespülten Autos wurden inzwischen geborgen.

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Nachdem am Abend in Kastl ein Starkregen Autos über den Marktplatz gespült hatte, sind die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen und auch die weggeschwemmten Fahrzeuge geborgen. Feuerwehrleute haben Keller ausgepumpt und den Marktplatz vom Schlamm gereinigt. Nun sind die Einsatzkräfte abgezogen. In den Privathäusern gehen die Aufräumarbeiten weiter.

Bürgermeister überrascht vom Ausmaß

So schnell wie das Wasser kam, sei es auch wieder weg gewesen, sagen Bürgermeister Stefan Braun und der Kastler Feuerwehrkommandant Fabian Nemetschek. Der Bürgermeister ist dennoch überrascht vom Ausmaß. Starkregen gebe es öfter in Kastl, dass er solche Formen annehme, hätte aber keiner gedacht.

So schnell das Wasser kam, floss es auch wieder ab

Gegen 18 Uhr hat die Gemeinde am Abend über eine interne Warn-SMS Leute informiert, dass Fahrzeuge aus dem gefährdeten Bereich entfernt werden sollen. Innerhalb weniger Minuten sei das Wasser um eineinhalb Meter angestiegen, was der Bürgermeister als "kleine Sturzflut" bezeichnet. Kastl ist eine Kommune mit 40 Ortsteilen und einigen Berglagen, der Marktplatz liegt allerdings im Tal.

Hochwasserschutz-Konzept abgelehnt, Feuerwehr aufgerüstet

Schon vor mehr als 20 Jahren wurde in der Marktgemeinde über Hochwasserschutz diskutiert. Ein Konzept wurde damals aber abgelehnt, weil es 25 Millionen Euro gekostet hätte und die Eingriffe in die Natur zu groß gewesen wären. Stattdessen hat die Marktgemeinde die Feuerwehr entsprechend aufgerüstet. Das sagte Bürgermeister Stefan Braun (CSU) dem BR am Mittag.

Kleinere Überschwemmungen gibt es auf dem Marktplatz nahezu jedes Jahr. Hier läuft von einem Einzugsgebiet von 23 Quadratkilometern die Entwässerung zusammen und fließe in die Lauterach, so der Bürgermeister. Die Rohrleitungen seien auf Normalregen ausgerichtet, nicht aber auf solche Starkregenereignisse. Einen Schaden kann Braun noch nicht beziffern. Verletzt wurde niemand.

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