Ludwig Spaenle, Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung (Archivbild, 2022)
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Ludwig Spaenle, Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung (Archivbild, 2022)

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Spaenle: Kampf gegen Antisemitismus als bayerisches Staatsziel

Jüdisches Leben in Bayern muss geschützt werden, sagt der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle und fordert, den Kampf gegen Antisemitismus in die bayerische Verfassung aufzunehmen. Im Weg stehen noch ein paar bürokratische Hürden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Jüdisches Leben ist vielerlei Anfechtungen ausgesetzt", so Ludwig Spaenle beim Vernetzungstreffen "Jüdisches Leben in Bayern", das am Freitag im Nürnberger Heimatministerium stattfand. Deshalb sei es vordringlich, den Kampf gegen Antisemitismus und die Unterstützung jüdischen Lebens in die Bayerische Verfassung aufzunehmen, so der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung weiter.

Kampf gegen Antisemitismus als Verfassungsziel

In anderen Bundesländern wie Sachsen Anhalt, Brandenburg, Bremen und Hamburg ist der Kampf gegen Antisemitismus als Staatsziel bereits festgeschrieben. In Bayern wäre dafür eine Zweidrittelmehrheit im Landtag und ein Volksentscheid notwendig. Als Teil unserer Geschichte sei die Bedrohung jüdischen Lebens auch eine Bedrohung unserer Gesellschaft, so Spaenle weiter.

Vernetzung soll jüdisches Leben stärker fördern

Verantwortliche aus Politik, Kultur und Gesellschaft wollen sich zudem besser vernetzen, um jüdisches Leben stärker in der Gesellschaft zu verankern. Damit die 13 jüdischen Gemeinden in Bayern und Kultureinrichtungen künftig noch besser mit staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten können, wird es ab 1. August eine eigene Projektstelle beim Landesverein für Heimatpflege geben. Der Kampf gegen Antisemitismus und die Förderung jüdischen Lebens sei eine Langzeitaufgabe, meint Ludwig Spaenle, der das Amt des Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung seit 5 Jahren ausübt.

Jüdische Mitbürger wünschen sich Normalität

Miteinander und voneinander lernen, das wünscht sich auch der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg, Jo-Achim Hamburger. "Wir wünschen uns Normalität, keine Polizei vor Synagogen oder schusssichere Fenster im jüdischen Kindergarten", so Hamburger. Auch die Nürnbergerin Lena Prytula engagiert sich in der jüdischen Gemeinde in Nürnberg. "Das ist für mich eine super-fröhliche und lebensfrohe Religion und trotzdem wird man meistens nur zu Antisemitismus befragt und das finde ich recht schade", so die Studentin.

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