Im Prozess um den Millionendiebstahl aus Schließfächern einer Münchner Bank sollte das mutmaßliche Opfer aussagen: Laut Anklage handelt es sich dabei um eine russische Millionärin, die nun als Zeugin ins Landgericht München geladen war.
Das Phantom der Bank
Das Zuschauer-Interesse war groß. Viele mussten draußen bleiben. Das wegen Corona reduzierte Platzangebot reichte bei weitem nicht für alle aus. Neugierige, die vor allem auf die Russin gespannt waren, wurden aber enttäuscht: Der Zeugenstuhl blieb leer. Die Russin ist – wie schon bei einer früheren Verhandlung zu dem Fall – auch diesmal nicht erschienen und bleibt für Prozessbeobachter ein Phantom.
Mutter und Sohn als Strippenzieher
Von der Millionärin, die im Übrigen selbst der Geldwäsche verdächtigt wird, wollte man zum Beispiel erfahren, was und wieviel genau in den geplünderten Schließfächern war. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass 4,6 Millionen Euro gestohlen wurden. Den Coup soll eine Bankangestellte ermöglicht, ihr Sohn vorbereitet und ein Freund durchgeführt haben. Gegen alle drei wird wegen schweren Bandendiebstahls verhandelt. Das Trio bestreitet die Tat.
Vermummte Täter im Video
Laut Anklage könnte noch ein weiterer unbekannter Komplize beteiligt gewesen sein. Im Gerichtssaal wurde heute das Video einer Überwachungskamera gezeigt Zu sehen waren zwei vermummte Männer im Eingangsbereich der Bank. Die weitere Durchsicht der Aufzeichnungen via Touchscreen und Leinwand gestaltete sich aber technisch schwierig. "Das hab ich mir geschmeidiger vorgestellt", räumte auch der Vorsitzende Richter ein.
Am 24. November will er nun einen weiteren Anlauf in Sachen "Inaugenscheinnahme" starten. Für den gesamten Prozess über den dubiosen Fall sind noch Termine bis in den Juni hinein angesetzt.
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