Schließfächer einer Bank (Symbolbild)
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Prozess um Millionen-Coup in Münchner Bank

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Prozess um Millionen-Coup in Münchner Bank

Es klingt nach einem filmreifen Stoff: Eine Bank-Mitarbeiterin soll in München mit zwei Komplizen fast fünf Millionen Euro aus Schließfächern des Geldhauses gestohlen haben. Jetzt steht das Trio deshalb zum zweiten Mal vor Gericht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der spektakuläre Fall wird am Landgericht München verhandelt: Es geht um schweren Bandendiebstahl und eine Bankangestellte, die mit ihrem Insiderwissen einen Millionen-Coup ermöglicht haben soll.

Tipp soll zu russischen Millionen geführt haben

Die heute 60-Jährige aus Taufkirchen im Landkreis München soll den entscheidenden Tipp gegeben haben: Laut Staatsanwaltschaft wusste sie, dass eine russische Kundin viel Geld in bestimmten Schließfächern einer Münchner Commerzbank-Filiale deponiert hatte, und erzählte davon ihrem Sohn. Dieser soll dann für die Tat noch einen Bekannten, einen Studenten aus München, mit ins Boot geholt haben. Die Mutter soll dem Kumpan auch Zutritt zum Tresorraum verschafft haben.

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Modell der Schließfächer-Anlage

Vier Angeklagte bereits freigesprochen

Wann und wie das Trio genau zugeschlagen hat, ist unklar. Im Mai 2019 wurde jedenfalls bekannt, dass 4,6 Millionen Euro fehlen sollen. Ursprünglich ging die Staatsanwaltschaft davon aus, dass eine deutlich größere Bande an dem Diebstahl beteiligt war. Als der Fall Anfang 2020 zum ersten Mal am Landgericht München verhandelt wurde, standen noch sieben Angeklagte vor Gericht. Vier von ihnen wurden aber freigesprochen. Das Verfahren gegen die anderen wurde abgetrennt.

Fall mit vielen Fragezeichen

Weil im ersten Anlauf viele Fragen offengeblieben waren, wurden zunächst noch einmal umfangreiche Nachermittlungen angestellt. Dabei ging es unter anderem um die Sicherheitsvorkehrungen der Bank. Dazu sollte das Gutachten eines Sachverständigen eingeholt werden. Nun wird der Fall erneut verhandelt. Dafür sind 30 Prozesstage angesetzt. Bleibt es beim jetzigen Terminplan, würde im Juni das Urteil gesprochen.

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