Schließfach einer Bank (Symbolbild)
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Zäher erster Prozesstag um Millionen-Coup in Münchner Bank

Am Landgericht München I hat der Prozess gegen ein Trio begonnen, das für den Diebstahl von 4,6 Millionen Euro aus den Schließfächern einer Münchner Bank verantwortlich sein soll. Auf der Anklagebank sitzt auch eine Mitarbeiterin des Geldhauses.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Es ist ein Millionencoup, für den sich Hollywood womöglich einmal die Filmrechte sichert: Mitten in München, bei einer großen Bank, sind fast fünf Millionen Euro aus den Schließfächern verschwunden. Eine Mitarbeiterin soll es mit ihrem Insiderwissen möglich gemacht haben. Der spektakuläre Fall wird jetzt am Landgericht München verhandelt.

Zäher Prozessauftakt

Die Bankmitarbeiterin und die beiden anderen Angeklagten kündigten zu Prozessbeginn an, dass sie nichts sagen wollen. Insgesamt war es ein zäher Prozessauftakt. Gleich nach der Eröffnung wurde zum ersten Mal unterbrochen, kurze Zeit später erneut, denn die Verteidigung wollte die Besetzung des Gerichts prüfen und später rügen. Kurz nach der Verlesung der Anklageschrift wurde der erste Prozesstag beendet.

Geschätzte Beute: 4,6 Millionen Euro

Die weiteren Prozesstage aber könnten durchaus spannend werden. Die angeklagte Bank-Mitarbeiterin soll gewusst haben, dass eine russische Kundin viel Geld in den Schließfächern hatte. Laut Anklage hat sie dies ihrem Sohn erzählt, der dann einen Freund und möglichen weiteren Komplizen informierte. Diesen soll die Mutter dann den Zutritt zum Tresorraum ermöglicht haben. Die angebliche Beute: 4,6 Millionen Euro.

Russische Millionärin ist Schließfachbesitzerin

Die genaue Summe, die gestohlen wurde, ist allerdings unbekannt. Wegen des Bankgeheimnisses muss nicht angegeben werden, wieviel Geld tatsächlich im Schließfach liegt. Die Mieterin des Schließfaches, die die Summe kennen müsste, ist eine russische Millionärin. Sie ist jedoch schon zu einem früheren Prozess nicht erschienen und hat auch für eine Ladung Mitte November sich noch nicht bei Gericht gemeldet.

Noch viele ungeklärte Fragen bei Millionen-Coup

Viele weitere Details bei diesem Prozess sind ebenfalls noch unklar. Bislang weiß zum Beispiel noch niemand, wie genau und wann das Trio den Coup durchgezogen haben soll. Dass das Geld verschwunden ist, ist eher irgendwann zufällig aufgefallen: Die Schließfächer waren aufgebrochen und nur noch mit Klebeband verschlossen.

Nach erstem Prozess gingen Ermittlungen weiter

Schon vor zwei Jahren begann ein erster Prozess in dem Fall. Damals saßen sieben Menschen auf der Anklagebank. Vier wurden freigesprochen. Im Anschluss wurde wegen der vielen ungeklärten Fragen weiterermittelt. Jetzt wird gegen drei Angeklagten erneut verhandelt. Wie vor zwei Jahren wird die gleiche Anklageschrift verwendet, in der immer noch von deutlich mehr Beteiligten die Rede ist. Das kritisierte der Anwalt des Angeklagten, der das Geld aus dem Tresorraum geholt haben soll und genau das bestreitet.

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