Ein Trinkwasserbrunnen (Symbolbild)
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Oktoberfest: Stadt München will Trinkwasser spendieren

Bier und Hendl auf dem Oktoberfest sind teuer - aber beim Wasser ist Schluss, findet die Stadt München. Sie will Zapfhähne mit kostenlosem Trinkwasser auf dem Wiesn-Gelände aufstellen. Damit es ein Volksfest für alle bleibt, betont der Stadtrat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Münchner Stadträte und Stadträtinnen fordern kostenlose Trinkwasserstellen für die Wiesn. Dazu haben sie einen interfraktionellen Antrag eingereicht. Denn mit mehr als zehn Euro pro Liter ist auch Wasser auf dem Oktoberfest dieses Jahr ein Luxusgut.

Oktoberfest: Liter Wasser würde sonst gut zehn Euro kosten

Der aktuelle Plan: Außerhalb der Bierzelte sollen Zapfhähne installiert werden. Dort können sich alle Besucher am Münchner Leitungswasser bedienen. Das kostenlose Trinkwasser dürfen die Gäste direkt in ihre eigenen Flaschen oder Behälter abfüllen – wenn möglich schon auf dem Oktoberfest 2023.

Nahezu alle Parteien sind sich einig: Die Wiesn soll ein Volksfest für alle Menschen bleiben, heißt es im gemeinsamen Antrag. Die kostenlosen Trinkwasserstellen wären vor allem für Jugendliche, Familien mit Kindern und Senioren praktisch.

  • Zum Artikel "Das alles wird neu auf dem Oktoberfest 2023"

Idee soll noch für die Wiesn 2023 umgesetzt werden

Laut SPD haben am Mittwoch bereits intensive Gespräche mit den Stadtwerken stattgefunden – und es sieht gut aus, so die SPD, dass die Idee noch dieses Jahr umgesetzt werden kann. Für die Trinkwasserstellen sollen keine teuren neuen Brunnen gebaut werden, sondern die bereits verlegten Wasserleitungen unter dem Wiesngelände genutzt werden.

SPD-Stadtrat Roland Hefter sagte auf BR-Anfrage, dass es ganz viele Besucher gebe, die auf der Wiesn unterwegs seien und nicht ins Bierzelt gingen und sich auch dort kein Wasser leisten könnten. Hefter erklärte weiter, dass Wasser in den Zelten einen gewissen Preis habe, weil die Wirte das Wasser von der Brauerei einkaufen müssten und nicht das Leitungswasser der Stadt ausschenken könnten. "Insofern ist das schön für ein gutes Miteinander, dass niemand auf der Wiesn durstig heimgehen muss", so Roland Hefter. Das bekräftigt auch Manuel Pretzl von der CSU.

Trinkwasser auch für Familien mit Kindern und Senioren

Die Grünen wollten bereits 2017 eine Wasserbar auf dem Oktoberfest einrichten – damals noch ohne Erfolg. Die jetzt geplante Lösung ist etwas einfacher gehalten, zum Beispiel wird es nur Leitungswasser geben und kein Sprudelwasser. Außerdem müssen Besucher ihre Behälter selber mitbringen.

Der Pressesprecher der Grünen im Stadtrat betonte auf Anfrage des BR, dass alle von der Idee begeistert seien. Gerade für Familien mit Kindern sei es wichtig, günstige Getränke anzubieten. Außerdem biete sich die Chance, das hervorragende Münchner Trinkwasser einem internationalen Publikum zu präsentieren – das sei eine Werbung für unsere Stadt, sagt Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne-Rosa Liste).

"Auch zwischen zwei Maß schadet ein Schluck Wasser nicht!"

Die Trinkwasserstellen sollen laut FDP eine kurze Erfrischung beim Wiesn-Bummel bieten – kostenlos und unkompliziert. Gabriele Neff, FDP-Stadträtin, stellte zudem klar: "Auch zwischen zwei Maß Bier schadet ein Schluck Wasser bekanntlich nicht!"

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