Nach dem Brand eines Wartungszuges bei Traunstein ist die Bahnstrecke zwischen Übersee und Traunstein weiterhin nur eingleisig befahrbar. Man arbeite mit Hochdruck daran, die Strecke so schnell wie möglich wieder vollständig befahrbar zu machen. Das teilte die Bahn auf BR-Anfrage mit.
Direkt nach dem Brand der Lok wurde eine Firma beauftragt, das Gleisbett abzutragen. Es wurden rund 200 Kubikmeter Material, wie zum Beispiel Schotter, entfernt und fachgerecht abtransportiert. Der Kreisbrandrat des Landkreises Traunstein, Christof Grundner, schätzt, dass durch das Feuer rund 3.000 Liter Diesel ins Erdreich gelangt sein könnten. 2.000 Liter konnten die Feuerwehren abpumpen, 1.000 Liter sind vermutlich verbrannt und in die Luft gelangt.
Warten auf die Auswertung von Bodenproben
Bevor über das weitere Vorgehen entschieden werden könne, müssten Bodenproben ausgewertet werden. Ein Gutachter soll danach beurteilen, ob weitere Sanierungs- bzw. sogenannte "Auskofferungsarbeiten" stattfinden müssen. Der Bericht des Gutachters zu weiteren möglichen Aushubarbeiten wird für die nächste Woche erwartet. Das hat das Traunsteiner Landratsamt auf BR-Anfrage mitgeteilt. Zunächst hatte es geheißen, dass bereits heute erste Ergebnisse vorliegen könnten.
Nach der Sanierung des durch ausgelaufenen Diesel verunreinigten Bodens werden das abgetragene Gleisbett sowie die Oberleitung laut Bahn wieder instandgesetzt. Während dieser Arbeiten sei ein Gleis weiterhin befahrbar. Wann der Streckenabschnitt wieder vollständig hergestellt ist, sei aktuell noch nicht absehbar.
Weiter Einschränkungen zwischen München und Salzburg
Betroffen sind sowohl die Fernverkehrszüge der Bahn zwischen München und Salzburg als auch die Regionalzüge der Bayerischen Regiobahn. Laut Deutscher Bahn fallen bis auf weiteres unter anderem alle Railjet-Züge zwischen München und Salzburg aus. Die BRB plant nach eigenen Angaben derzeit mit je einem Zug pro Stunde in Richtung München und in Richtung Salzburg. Die genauen Fahrzeiten kann die BRB nicht vorhersagen und bittet Kunden, sich online zu informieren.
Hunderte Fahrgäste gestrandet
Wegen des Feuers war der Abschnitt auf der Strecke zwischen München und Salzburg am Sonntagnachmittag zunächst komplett gesperrt worden.
Am Sonntagabend waren wegen des Unglücks zunächst Hunderte Fahrgäste in Traunstein gestrandet und warteten noch um 22 Uhr auf die Weiterreise. Der Ersatzverkehr dort lief zwischen Übersee und Traunstein mit Taxen und Großraumtaxen. Nach Angaben der BRB war es nicht möglich, einen Busanbieter für den Schienenersatzverkehr zu gewinnen. Auch in Übersee hatten nach Augenzeugenberichten zeitweise Hunderte Fahrgäste gewartet. Die Malteser hatten am Abend Wasserflaschen an die Wartenden verteilt.
Im Video: BR24live vom Montag: Brennender Zug bei Traunstein
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