Mittenwalder Höhenweg
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Bergführer erntet bei Klettertour Prügel für Hilfe

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Bergführer hilft Frau bei Klettertour und wird brutal attackiert

Auf dem Mittenwalder Höhenweg ist ein Bergführer tätlich angegriffen und verletzt worden. Dabei hatte er nur einer in Panik geratenen Bergwanderin helfen wollen. Doch die verstand sein Angebot offenbar falsch.

Ein Bergführer ist am Mittenwalder Höhenweg von einem Mann niedergeschlagen worden, nachdem er einer Frau in Not geholfen hatte. Zugetragen hat sich die Geschichte am Samstag auf dem Mittenwalder Höhenweg – einem nicht ungefährlichem Klettersteig im westlichen Karwendelgebirge.

Begleiter verfolgt und attackiert Bergführer

Der Bergführer war laut Polizei mit einer Gruppe von fünf Bergwanderern unterwegs, als ihnen eine "unsichere, zitternde Dame" mit ihrem Begleiter begegnete, wie es im Polizeibericht heißt. Der Bergführer sicherte die Frau kurzerhand mit ihrem Klettersteigset am Seil, um ihr zu helfen. Das aber verstand die Frau wohl falsch und schrie.

Laut Polizeibericht setzte der Bergführer dann mit seiner Gruppe die Tour fort, doch der männlichen Begleiter der Frau verfolgte ihn etwa 30 Minuten lang und verpasste ihm an einer steilen Stelle mit Kopf und Faust mehrere Stöße ins Gesicht. Der Bergführer verlor kurzzeitig das Bewusstsein, wie Zeugen laut Polizei berichteten. Er erlitt einen Kieferhöhlenbruch.

Die Polizei startete sofort eine größere Fahndungsaktion, aber das Paar war nicht mehr zu finden.

Mehrere Rettungseinsätze der Bergwacht in vergangener Woche

Immer wieder geraten derzeit Wanderer in den Bergen in Notlage und müssen gerettet werden. Am Freitag musste eine siebenköpfige Wandergruppe mit Kindern von der Mannheimer Hütte im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet ausgeflogen werden, weil sie sich den Abstieg nicht mehr zutraute. Die Polizei will sich den Einsatz bezahlen lassen, "aufgrund mangelnder Tourenvorbereitung".

Am Donnerstagabend wurde ein 26 Jahre alter Wanderer vom Sonnenkopf in den Allgäuer Alpen wider Willen gerettet. Auch er traute sich den Abstieg nicht mehr alleine zu – lehnte eine Rettung aber ab, weil er den Einsatz nicht bezahlen wollte. Als es Nacht wurde, veranlassten die Bergwacht und die alpine Einsatzgruppe der Polizei dann allerdings einen Bergungseinsatz, wie die Polizei mitteilt "aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, der niedrigen Temperaturen und der mangelnden Ausrüstung des Mannes". Kurz nach Mitternacht wurde er gerettet. Jetzt werde eine mögliche Auferlegung der Einsatzkosten geprüft, so die Polizei.

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