Interreligiöses Friedensgebet in Nürnberg, initiert vom Rat der Religionen
Bildrechte: BR / Daniel Peter

Friedensgebet in Nürnberg mit evangelischer, katholischer, muslimischer und jüdischer Beteiligung. Auch Nürnbergs OB König nahm teil.

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Multireligiöses Gebet in Nürnberg für Frieden in Israel und Gaza

Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften sind am Mittag in Nürnberg zu einem Friedensgebet zusammengekommen. Sie setzten damit ein Zeichen gegen Krieg und Terror in Israel und Gaza.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Zu einem multireligiösen Friedensgebiet hatte der "Rat der Religionen" in Nürnberg seine Mitglieder eingeladen. Mit dabei waren Vertreter der jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaft sowie die katholische und evangelische Kirche. Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) nahm an dem Gebet im Freien teil, das an einem Gedenk-Kubus an der Frauentormauer in der Nähe des Opernhauses stattfand. Das interreligiöse Friedensgebet war zuvor nicht offiziell angekündigt worden, aus Sorge vor Störungen.

Miteinander soll gestärkt werden

Man wolle etwas Positives für die Gemeinschaft erreichen, so Rabbiner Steven Langnas von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg. Er nehme viel Gutes mit von dem gemeinsamen Gebet heute. Auch Süleyman Bahn von der islamischen Mevlana Gemeinschaft in Nürnberg war von der gemeinsamen Aktion angetan. Jürgen Körnlein, evangelischer Stadtdekan in Nürnberg, ist Vorsitzender des "Rats der Religionen", dem insgesamt zehn verschiedene Glaubensgemeinschaften angehören.

Rat der Religionen: Mit allen im Gespräch bleiben

Es sei besonders wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, zu schauen, wie es dem anderen gehe und offen reden zu können, so Körnlein. Genau das funktioniere in diesem Rat gut. Er sei überzeugt, dass jede Religion die Kraft des Friedens habe, es sei aber auch klar, dass diese auch die Kraft der Spaltung habe. Dem wolle man sich gemeinsam mit dem "Rat der Religionen" entgegenstellen.

Klares Signal gegen Terror

Nürnbergs Oberbürgermeister König betonte, es sei wichtig, angesichts des Kriegs im Gaza und in Israel Haltung zu zeigen. Er bekomme viele unterschiedliche Reaktionen aus der Bevölkerung der Stadt. Es müsse klar sein, dass man gegen Terror sei. Nürnberg stünde an der Seite von Israel. Er habe auch mit allen Moscheegemeinschaften in der Stadt gesprochen, es gehe allen um den Frieden. Für König ist klar: "Es gibt in diesem Krieg nur Verlierer."

"Man muss sich zuhören"

Für Süleyman Bahn von der islamischen Mevlana Gemeinschaft ist eine Lösung nur möglich, wenn man sich gegenseitig mehr zuhören würde. Nur wer sich zuhöre, könne den anderen verstehen. Wer den anderen verstehe, habe die Möglichkeit, mit ihm eine Lösung zu finden. Derzeit habe er keine große Hoffnung, dass die internationale Politik den Konflikt lösen könne.

Besonders störe ihn, dass man von einigen sofort als Antisemit angesehen würde, wenn man Kritik an Israel äußere, das sei absurd. Rabbiner Steven Langnas ist ebenfalls der Meinung, dass eine Lösung nur gemeinsam möglich ist, aber vor allem: "Mit Gottes Hilfe, wir brauchen hierfür seinen Einsatz", so der Rabbiner.

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