In den städtischen Schwimmbädern in München dürfen Frauen auch "oben ohne" schwimmen. Bisher wurde darauf nur nicht hingewiesen. (Symbolbild)
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In den städtischen Schwimmbädern in München dürfen Frauen auch "oben ohne" schwimmen. Bisher wurde darauf nur nicht hingewiesen. (Symbolbild)

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Münchner Schwimmbäder erlauben Oben-Ohne baden - jetzt offiziell

Erlaubt, aber bisher nicht kommuniziert: Oben-Ohne-Baden für Frauen ist in Münchens städtischen Schwimmbädern theoretisch erlaubt - jetzt wird auch praktisch darauf hingewiesen. Warum die Betreiber damit bisher zurückhaltend waren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Schon vor einem Jahr wurde darüber diskutiert - jetzt ist es amtlich: In den Münchner Schwimmbädern wird zukünftig darauf hingewiesen, dass dort auch Frauen oberkörperfrei schwimmen dürfen. Das geht aus einer Anfrage der Grünen-Rathausfraktion ans Münchner Wirtschaftsreferat hervor.

Oben-Ohne ist schon länger erlaubt

Zwar gilt diese Regel laut den Stadtwerken schon länger in den Bädern der SWM, allerdings habe man sie nie offensiv kommunziert, heißt es in einer Stellungnahme ans Wirtschaftsreferat. Hintergrund war die Befürchtung, dass sich durch oberkörperfrei-schwimmende Frauen andere Badbesucher aus kulturellen bwz. religiösen Gründen gestört fühlen könnten.

So befürchteten die SWM bisher, dass sich bestimmte Bevölkerungsgruppen dann entschließen könnten öffentliche Schwimmbäder nicht mehr zu besuchen. Ähnliches habe man in Göttingen beobachtet, wo oberkörperfreies Baden bereits umgesetzt sei, so die SWM in ihrer Stellungnahme ans Wirtschaftsreferat.

Bisher musste das Bäder-Personal entscheiden, was erlaubt ist

Diese Entwicklung sahen die SWM aber im Hinblick auf das Thema "Schwimmen lernen" laut eigener Aussage sehr kritisch. Bisher habe man deswegen eine "angemessene und situative Toleranz", sowohl von Seiten des Schwimmbadpersonals, als auch von Kundenseite gesetzt, so die Stadtwerke. Heißt konkret: Bisher war es dem Personal vor Ort überlassen, ob Frauen oberkörperfrei schwimmen durften.

Genau das sieht die städtische Gleichstellungsstelle aber kritisch, wie ebenfalls aus einer Stellungnahme ans Wirtschaftsreferat hervor geht. So kam es in der Vergangenheit laut Gleichstellungsstelle aufgrund unsensiblen Verhaltens des Personals im Schwimmbad- und Saunabereich, immer wieder zu unangenehmen Situationen für Besucherinnen.

Besuchsregeln weisen aufs oberkörperfreie Baden hin

Trotz ihrer Bedenken ändern die Münchner Stadtwerke laut Wirtschaftsreferat deswegen nun ihre Vorgehensweise. Obwohl es bereits jetzt schon für Frauen theoretisch möglich ist, oberkörperfrei zu baden, wird nun in den Besuchsregeln der Münchner Bäder explizit darauf hingewiesen, dass Besucher nur ihre primären Geschlechtsorgane bedecken müssen.

Zudem werden die Stadtwerke ihre Baderegeln-Piktogramme, die in allen städtischen Bädern aushängen, ebenfalls anpassen. Zukünftig wird auf den Bildern zu erkennen sein, dass auch Frauen sich oberkörperfrei in M-Bädern aufhalten dürfen. Um unangenehme Situationen mit dem Bäderpersonal in Zukunft zu vermeiden, sollen die Mitarbeiter in den M-Bädern zudem besser geschult werden.

Video: Oben-ohne-Schwimmen - schon vor einem Jahr Thema im Münchner Rathaus

Schon vor einem Jahr war es Thema im Münchner Rathaus: Oben-ohne-Schwimmen in den städtischen Bädern, ja oder nein?
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Archiv: Schon vor einem Jahr war es Thema im Münchner Rathaus: Oben-ohne-Schwimmen in den städtischen Bädern, ja oder nein?

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