Rammstein bei einem Konzert im dänischen Odense 2023
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Rammstein bei einem Konzert im dänischen Odense 2023

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Universal setzt Zusammenarbeit mit Rammstein aus

Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann zieht Universal Music Konsequenzen. Die Plattenfirma hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Berliner Band Rammstein auszusetzen. Die Vorwürfe hätten sie "schockiert", teilt Universal mit.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Das Plattenlabel Universal Music Entertainment setzt seine Zusammenarbeit mit der Band Rammstein vorläufig aus. "Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Statement des Unternehmens, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Universal bewirbt Rammstein-Alben nicht mehr

"Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss", schreibt das Label. "Nach Bekanntwerden der Vorwürfe haben wir die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Recordings der Band bis auf Weiteres ausgesetzt." Damit werden die bei Universal erschienenen Alben vorerst nicht mehr beworben.

Die Geschäftsbeziehungen mit der Band umfassen laut Universal das sogenannte Recorded-Music- und Publishing-Business, nicht aber das Live- oder Merchandising-Geschäft.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann ermittelt. Es gehe um Vorwürfe "aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln".

Mehrere Strafanzeigen gegen Lindemann

Die Ermittlungen wurden nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft aufgrund mehrerer Strafanzeigen von nicht am möglichen Tatgeschehen beteiligten Personen sowie von Amts wegen eingeleitet. Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden und die Persönlichkeitsrechte der potentiell Geschädigten und des Beschuldigten zu schützen.

Nach Informationen des rbb hatte Justizsenatorin Felor Badenberg über die Ermittlungen im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses unter Ausschluss der Öffentlichkeit informiert. Hintergrund war laut Nachrichtenagentur dpa die Frage eines Berliner Linken-Politikers mit Blick auf Berichte über die Vorwürfe gegen den Frontmann der Berliner Band. Erhält die Staatsanwaltschaft Kenntnis vom Verdacht einer Straftat, muss sie ermitteln. Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

Lindemann wies Vorwürfe zurück

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er nun anwaltlich vertreten, wie die Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz bekanntgaben. "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben", hieß es in einer Mitteilung. "So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr."

Mit Material von dpa.

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