Archivbild: Polizei am Nürnberger Hauptbahnhof
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Archivbild: Polizei am Nürnberger Hauptbahnhof

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Islamistisches Motiv? Mann verletzt drei Polizisten in Nürnberg

Ein 28-Jähriger hat am Nürnberger Hauptbahnhof drei Polizisten mit einer abgebrochenen Glasflasche angegriffen und verletzt. Die Polizei prüft einen möglichen islamistischen Hintergrund, der Syrer hatte bei der Tat "Allahu akbar" gerufen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein Mann hat in Nürnberg drei Polizisten mit einer Glasflasche angegriffen und verletzt. Einer der Beamten ist nicht mehr dienstfähig, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwoch mitteilte. Gegen den 28 Jahre alten Verdächtigen wurde nach dem Vorfall am Dienstagabend Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragt. Dieser sei mittlerweile erlassen, der Mann sitze in Untersuchungshaft, teilte die Polizei auf Anfrage am Mittwochabend mit.

Drei Polizisten angegriffen

Der Mann soll den Angaben zufolge vor dem Hauptbahnhof zunächst Passanten angepöbelt und dabei mit einer abgebrochenen Glasflasche hantiert haben. Als hinzugerufene Polizisten den Mann ansprachen, soll er weitergegangen sein und dann mit der Glasflasche in Richtung der Polizisten gestochen haben. Als die Beamten ihn überwältigten und festnahmen, zogen sie sich demnach Schnittverletzungen zu. Ein 23 Jahre alter Polizist mit Schnittverletzungen an der Hand sei bis auf Weiteres nicht mehr dienstfähig.

Der Hintergrund des Vorfalls ist bislang unklar. Der Mann sei nach bisherigen Erkenntnissen allein unterwegs gewesen und habe sich nach seiner Festnahme nicht dazu geäußert, hieß es. Den Beamten sei nicht aufgefallen, dass er etwa unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden hätte. Eine Blutentnahme wurde dennoch angeordnet.

Polizei: Mann rief "Allahu akbar"

Wie die Polizei weiter mitteilte, soll der Syrer während der Auseinandersetzung mit den Polizisten mehrfach den Ausspruch "Allahu akbar" geäußert haben. Die Polizei prüfe einen möglichen islamistischen Hintergrund, der Verdacht habe sich nach Umfeldermittlungen zu dem Mann bislang nicht bestätigt. Die Polizei habe dazu etwa die Wohnung des Mannes durchsucht. Die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen.

Unbeteiligte behindern Polizei

Während der Festnahme des Mannes sollen mehrere Unbeteiligte die Polizei behindert haben. Die Beamten sprachen mit Unterstützung der Bundespolizei Platzverweise aus. Ein Mann kam deshalb in Gewahrsam.

Der Nürnberger Hauptbahnhof gehörte 2022 zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat. Vom 30. Juni bis zum 3. Juli war das Mitführen von Messern, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stich- und Stoßwaffen zwischen 20 Uhr und 6 Uhr verboten.

Mit Informationen von dpa

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