Feuerwehr im Wald bei Löscharbeiten.
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Katastrophenschutzübung in einem Wald bei Schrobenhausen.

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Löschübung – Forstministerium befürchtet immer mehr Waldbrände

Durch den Klimawandel kommt es häufiger zu immer länger andauernden Hitze- und Dürreperioden. Dadurch steigt auch in Bayern die Gefahr von Waldbränden, befürchtet das Bayerische Forstwirtschaftsministerium. Die Feuerwehren bereiten sich vor.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Mitten im Wald bei Schrobenhausen herrscht alles andere als Ruhe: Blaulicht blinkt, ein Motor dröhnt, Feuerwehrleute laufen durchs Unterholz. Einige rollen Schläuche aus, andere reichen Schaufeln vom Dach eines Feuerwehrautos. Sebastian Landshammer spricht in sein Funkgerät: "Die größte Herausforderung ist es, dass jeder was zu tun hat. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass Leute rumstehen und an anderer Stelle das Personal fehlt."

Das ist gar nicht so einfach, denn bei der großen Übung sind rund 150 Feuerwehrleute und zwölf Löschfahrzeuge aus dem ganzen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen im Einsatz. Unterstützung gibt es aus der Luft von zwei Hubschraubern mit Luftbeobachtern. Am Boden üben die Einsatzkräfte verschiedene Möglichkeiten, das Feuer zu bekämpfen. Mit Spaten schlagen sie Schneisen in den Boden, mit Schaufeln schlagen sie Glutnester aus und natürlich sind verschiedene Schläuche im Einsatz.

Höhere Temperaturen bedeuten mehr Waldbrände

Übungen wie diese werden immer wichtiger. Denn die Daten des Bayerischen Land- und Forstwirtschaftsministerium zeigen: In extrem warmen Jahren nehmen auch die Waldbrände deutlich zu. Eines der Rekordjahre war 2022 mit 145 Waldbrände in Bayern. In den letzten 30 Jahren gab es nur 2003 und 2019 noch mehr Waldbrände in Bayern. Künftig rechnet das Bayerische Landwirtschaftsministerium mit mehr heißen Frühjahren und Sommern und befürchtet dadurch auch einen Anstieg der Waldbrände.

In rund 40 Prozent der Fälle ist die Brandursache unklar. An zweiter Stelle der Ursachen steht menschliches Verschulden – fahrlässig oder mit Vorsatz. Deshalb sei Prävention auch so wichtig, meint Waldministerin Michaela Kaniber (CSU), die zur Übung nach Schrobenhausen gekommen ist. Ein wichtiger Punkt sei auch, den Wald so umzubauen, dass er besser mit heißen Temperaturen und großer Trockenheit klar kommen kann. "Nadelbäume brennen fast noch schneller und leichter, deshalb brauchen wir einen starken Mischwald", meint die Ministerin.

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Waldbrände in Bayern.

Bayerns Feuerwehren gut aufgestellt

Nach gut vierstündigem Training heißt es im Wald bei Schrobenhausen: Einpacken. Wasser wird abgelassen, Schläuche wieder eingerollt. Die erste Bilanz fällt gut aus: "Was besser laufen könnte, kann man jetzt noch nicht sagen. Von meiner Seite aus muss ich sagen, war die Wasserversorgung schnell, der Löschaufbau ist schnell gewesen, die Leute haben alle Hand in Hand zusammengearbeitet und das ist das Wichtigste", meint Sebastian Landshammer aus Schrobenhausen.

Prinzipiell ist Bayern gut gerüstet für Waldbrände: Die Feuerwehren sind gut aufgestellt, die Wälder größtenteils gut über Forstwege erschlossen, so dass die Einsatzkräfte die Brände gut erreichen können. Auch wenn es bislang noch keine großen Flächenbrände in Bayern gab, wollen die Feuerwehren mit Übungen wie dieser gut vorbereitet sein.

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