Wahlhelfer mit Briefwahlunterlagen
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Wahlhelfer bereiten im Veranstaltungs- und Ordercenter der Messe München die Auszählung der Briefwahl-Unterlagen vor zur Bundestagswahl 2021 vor.

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Landtagswahl: Viele werden ihre Stimme per Brief abgeben

Wenn Bayern am 8. Oktober einen neuen Landtag wählt, dann gibt es weniger Wahlberechtigte als zuvor. Und von diesen werden wieder viele die Möglichkeit zur Briefwahl nutzen. Ab sofort können die Unterlagen beantragt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl am 8. Oktober stellt sich der bayerische Landeswahlleiter, Thomas Gößl, auf eine hohe Zahl an Briefwählern ein. Bei der Bundestagswahl 2021 sei sie wegen Corona auf einen Spitzenwert von über 62 Prozent geklettert, berichtet er bei einem Gespräch vor Medienvertretern in Fürth. Doch hält Gößl eine ähnlich hohe Briefwahlbeteiligung diesmal auch ohne Pandemieeffekt für möglich. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren stimmten lediglich rund 40 Prozent per Brief ab.

Briefwahlanträge ab sofort möglich

Wer seine Stimme per Briefwahl abgeben will, könne die Unterlagen ab sofort beantragen. Die Unterlagen werden jedoch voraussichtlich erst ab Anfang September verschickt, sagt Gößl. Wie viele Briefwahlanträge auch kommen mögen, an Wahlzetteln - wie zuletzt bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus - werde es nicht fehlen, versichert der bayerische Landeswahlleiter. Weder bei der Briefwahl noch in den Wahllokalen. Man habe die Fehler von Berlin analysiert und Vorsorge getroffen.

Zahl der Wahlberechtigten geht zurück

Landeswahlleiter Gößl stellt außerdem fest, dass die Zahl der Wahlberechtigten mit 9,4 Millionen etwas niedriger liegt als bei der vergangenen Landtagswahl vor fünf Jahren. Damit seien rund 80.000 weniger Menschen wahlberechtigt. Den Grund dafür sieht Gößl im demografischen Wandel. So gebe es in Bayern schon seit einigen Jahren mehr Sterbefälle als Geburten.

Zwar wachse die Bevölkerungszahl deutlich über die entstehende Lücke hinaus. Doch liege das an Zugewanderten, von denen viele keine deutsche Staatsbürgerschaft und damit kein Wahlrecht hätten. Weitere Details und Zahlen dazu will das Landesamt für Statistik in Fürth im August mitteilen.

Eine halbe Million Erstwähler

Nach Berechnungen auf Grundlage der bayerischen Bevölkerungsstatistik sind bei der Landtagswahl im Oktober 51,3 Prozent der Wahlberechtigten Frauen. Zum ersten Mal wählen dürfen im Freistaat rund 554.000 junge Menschen, weil sie das nötige Wahlalter von 18 Jahren erreicht haben.

Alle Wahlberechtigten sollten bis Mitte September per Post ihre Wahlbenachrichtigung erhalten haben. Sollte das bis zum 17. September nicht der Fall sein, lohnt es sich, beim örtlichen Wahlamt nachzufragen, so Landeswahlleiter Gößl. Den Benachrichtigungen liegt ein Wahlschein bei, mit dem die Empfängerinnen und Empfänger auch Briefwahlunterlagen beantragen können.

Wahlhelfer dringend gesucht

Damit die Landtagswahl im Oktober reibungslos läuft, werden schon jetzt Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gesucht. Die rund 18.000 Wahllokale in Bayern brauchen ausreichend Personal. Über 100.000 Helfer werden benötigt, berichtet Landeswahlleiter Thomas Gößl und appelliert: "Es ist ganz wichtig, dieses Ehrenamt zu übernehmen."

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