Das Bayerische Innenministerium hat jetzt zu dem Vorfall einer unbeabsichtigten Schussabgabe am Rande des Bundesligaspiels an der Augsburger WWK-Arena Stellung genommen. Wie ein Sprecher des Ministeriums BR24 mitteilte, führt aktuell das Dezernat für Interne Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamts unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Augsburg intensive Untersuchungen zu den Hintergründen des Vorfalles von Samstag durch.
Dienstpistole hält "technische Standards" ein
Neben strafrechtlichen Ermittlungen würden auch mögliche dienstrechtliche Maßnahmen geprüft. Doch wie konnte sich der Schuss aus der Dienstwaffe lösen? Das Ministerium betonte in seiner Mitteilung, dass die Dienstpistole der Bayerischen Polizei des Herstellers Heckler & Koch, Modell SFP9-TR, den bundesweiten technischen Standards entspreche. Selbsttätige Sicherungen sollen eine unbeabsichtigte Schussabgabe auch in Stresssituationen verhindern.
Innenministerium setzt auf Fortbildungen
Weiterhin lege das Innenministerium großen Wert auf ein realitätsnahes Training und eine sichere Handhabung der Dienstwaffen. In der berufsbegleitenden Fortbildung würden alle Aspekte des polizeilichen Einsatzgeschehens, von der verbalen Kommunikation bis hin zum Schusswaffengebrauch, regelmäßig trainiert. Jeder Beamte der Bayerischen Polizei ist verpflichtet, mindestens einmal im Jahr an solch einem Training teilzunehmen.
Unbeabsichtigter Schuss verletzte Polizeibeamte
💬 Mitdiskutieren lohnt sich: Die folgende Passage hat die Redaktion aufgrund des Kommentars von "jagehtsno" im Rahmen des BR24 Projekts "Dein Argument" ergänzt.
Am 19. August hatte sich am Rande des Bundesligaspiels Augsburg gegen Mönchengladbach unbeabsichtigt ein Schuss aus einer Dienstwaffe gelöst - zumindest nach ersten Erkenntnissen der Behörden. Das Polizeipräsidium Schwaben-Nord und die zuständige Augsburger Staatsanwaltschaft teilten mit, dass die näheren Hintergründe zum Ablauf des Vorfalls Gegenstand der Ermittlungen seien, diese könnten womöglich mehrere Wochen dauern. Der Landes-Chef vom Bund deutscher Kriminalbeamter in Nordrhein-Westfalen, Oliver Huth, sagte kürzlich dem Radiosender WDR 1live kritisch zu dem Fall: "Die Waffe muss aus dem Holster entnommen worden sein. Im Holster kann sich kein Schuss lösen. Da ist die Waffe sicher. Und der Polizist muss mit dem Finger auf dem Abzug Druck ausgelöst haben, dass der Schuss sich gelöst hat. Also aktiv den Abzugshebel bedient haben." 💬
Der Vorfall ereignete sich laut Polizei in einem abgegrenzten Bereich auf dem Gelände der WWK-Arena. Bei dem Schuss erlitten drei Beamte ein Knalltrauma, ein Beamter erlitt eine Schürfwunde. Sowohl ein Polizeifahrzeug als auch ein Fan-Bus waren beschädigt worden.
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