Die Feuerwehr löscht einen Waldbrand in Wolfsbach
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Die Feuerwehr löscht einen Waldbrand in Wolfsbach

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Hohe Brandgefahr auf Wiesen und Feldern - Mehrere Einsätze

Nach mehreren Waldbränden in der Oberpfalz mindert die einströmende kühle und teils feuchte Luft das Risiko solcher Feuer. Die Gefahr, dass Wiesen, Felder oder Böschungen brennen, bleibt aber hoch. Sie sind wegen Wassermangels staubtrocken.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Nach mehreren anstrengenden Einsätzen für Feuerwehrkräfte in der Oberpfalz ist die Waldbrandgefahr am Dienstag laut dem Index des Deutschen Wetterdienstes gesunken. Doch für Erleichterung sorgt das nicht.

Bei der Ernte können Feldbrände entstehen

Es gebe weiterhin ein hohes Risiko für Wiesen-, Feld- oder Böschungsbrände. Das betont Hans-Jürgen Schlosser, Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Schwandorf. Die Gefahr bestehe, dass sich bei nun anstehenden Erntearbeiten Brände entwickeln. "Hier ist auch der Klimawandel deutlich spürbar. Es wird heißer, es wird extremer", sagte Schlosser dem BR. "Diese Feldbrände lassen sich nicht verhindern. Das ist eine Sache der Reibung, die bei Erntearbeiten entsteht."

Die Feuerwehr suche bereits vorbeugend Kontakt zu den Landwirten, um gut auf den Notfall vorbereitet zu sein. Generell bemerkt Schlosser, dass die Einsätze immer extremer werden. Alarmen aufgrund von Trockenheit folgten innerhalb weniger Tage wiederum Einsätze wegen Starkregens und Gewitterschauern.

Gefahr von Böschungsbränden entlang von Autobahnen

Auch Wiesen und Böschungen entlang von Zug- oder Autobahnstrecken seien so trocken, dass eine weggeworfene Zigarette oder Müll Großbrände auslösen können, so Schlosser. Er appelliert an die Bevölkerung, nicht mit dem Auto auf trockenen Wiesen zu parken, bei Rauch sofort die 112 zu alarmieren und Einfahrten freizuhalten, damit im Notfall Einsatzkräfte schnell anrücken können.

Doch offenbar halten sich nicht alle an die Regeln. Trotz Trockenheit haben Jugendliche in Kümmersbruck (Lkr. Amberg-Sulzbach) am Montagabend Böller gezündet. Eine Wiese an der Straße von Köfering in Richtung Waldhaus begann deshalb zu brennen, teilte die Kreisbrandinspektion mit.

Mehrere Waldbrände - wegen fahrlässiger Brandstiftung?

In Untertrübenbach (Lkr. Cham) meldete am Montagabend ein aufmerksamer Jugendlicher einen beginnenden Waldbrand. Wie die Polizei bekannt gab, war dem 16-Jährigen eine Rauchentwicklung in einem Waldstück aufgefallen. Die Feuerwehr konnte das Feuer, das am Waldrand entstanden war, schnell löschen. Brandschäden gab es deshalb nur an einzelnen Bäumen und auf etwa 15 Quadratmetern Wiese.

Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, die bisher unklar ist. Fahrlässige Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei in Roding zu melden.

Luftbeobachter lotst Feuerwehr zu Waldbrand

In einem Waldstück bei Wolfsbach (Lkr. Amberg-Sulzbach) hat ein Luftbeobachter am Montagabend Schlimmeres verhindert. Er hatte vom Flugzeug aus Rauch aufsteigen sehen und die Feuerwehr alarmiert. Mehrere Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften rückten aus. Die Brandstelle war nach Angaben der Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach nur aus der Luft zu sehen und auch nur zu Fuß erreichbar. Der Luftbeobachter lotste die Feuerwehrkräfte aus dem Flugzeug dorthin.

Löschwasser per Pendelverkehr

Diese mussten eine rund 300 Meter lange Schlauchleitung für das Löschwasser legen. Feuerwehrfahrzeuge transportierten im Pendelverkehr das Löschwasser aus der Ortschaft Wolfsbach an die Übergabestelle. Auch Landwirte mit wassergefüllten Pumpfässern boten ihre Hilfe an. Die Feuerwehrkräfte waren zusätzlich mit Hacken und Feuerpatschen ausgestattet, hieß es. Das Feuer hatte sich auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern ausgebreitet. Letztlich brachten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle, die Flammen wurden gelöscht.

In der Nacht schauten Feuerwehrkräfte sicherheitshalber noch einmal nach, ob nicht doch irgendwo Glutnester erneut aufflammten. In der Gegend galt die höchste Wandbrand-Gefahrenstufe fünf. Für die Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach ist der Einsatz ein Beleg dafür, wie wichtig die Luftbeobachtungsflüge seien. Der Brand hätte sich über Nacht stark ausbreiten und ganz andere Ausmaße annehmen können. So sei der Schaden gering geblieben.

In weiten Teilen der Oberpfalz, Oberbayerns und Schwabens gilt nun die höchste Waldbrandgefahrenstufe. Aber nicht nur im Wald ist die Feuergefahr hoch, auch im Grasland ist die Situation alarmierend. Seit Wochen fliegen bereits die Luftbeobachter.
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In weiten Teilen der Oberpfalz, Oberbayerns und Schwabens gilt nun die höchste Waldbrandgefahrenstufe.

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