Das Gostner Hoftehater in Nürnberg hat eine Finanzlücke. Lange war nicht klar, ob das Theater die laufende Spielzeit durchhalten kann. Die ist jetzt gesichert: Dank Sponsoring, Stiftungsgelder und Spenden habe das Theaterhaus die fehlenden 150.000 Euro zusammen bekommen, erklärte das Theater am Mittwoch. "Damit sind die verbleibenden drei Produktionen bis Juli gesichert", sagt die Leiterin des Gostner Hoftheaters Silke Würzberger.
Zukunft weiterhin unsicher
Dauerhaft stabilisiert habe sich die Lage damit jedoch nicht: Ohne eine Anpassung der Fördermittel könnten die strukturellen Defizite nicht gelöst werden, sagt Würzberger. Die kommen von der Stadt Nürnberg, dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Mittelfranken.
Im Zeitraum von Juni 2022 bis März 2024 wurde die Mindestgage für künstlerische Beschäftigte in Tarifverhandlungen zwischen dem Deutschen Bühnenverein und Gewerkschaften von 2.000 Euro auf 3.110 Euro angehoben. Eine Veränderung, die nicht nur das Gostner betreffe, sondern deutschlandweit Theater vor Herausforderungen stelle.
Corona, Inflation und höhere Löhne
Für die finanzielle Schieflage gibt es mehrere Gründe: Die Corona-Pandemie samt fehlender Einnahmen, die Inflation, die gestiegenen Energiekosten, aber auch die gestiegenen Löhne der Schauspielerinnen und Schauspieler. Der Deutsche Bühnenverein hat die Mindestgage erhöht, berichtete die künstlerische Leiterin Christine Haas dem BR im Januar.
Damals lag die Gage noch bei über 2.900 Euro, im März stieg sie auf 3.100 Euro an. Und auch der frühere Betreiber, der das Theater bis 2019 geführt hat, hat das eher "aus Spaß an der Freude und an der Kultur" gemacht, erzählt Würzburger. Oft habe er dafür aber kein oder kaum Gehalt bezogen. Anders sieht es mit den Nachfolgern aus, die mit dem Gostner Hoftheater ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.
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