Zwei Schüler einer Mittelschule in Lautertal im Landkreis Coburg stehen im Verdacht, einen Fake-Account im sozialen Netzwerk Instagram unter dem Namen des Schulrektors eingerichtet und darüber rassistische Beiträge abgesetzt zu haben.
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Zwei Schüler stehen im Verdacht, einen Fake-Account im sozialen Netzwerk Instagram unter dem Namen des Schulrektors eingerichtet zu haben.

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Fake-Account: Schüler hetzen unter dem Namen des Rektors

Zwei 15 Jahre alte Schüler aus dem Landkreis Coburg stehen im Verdacht, einen Fake-Account im Internet erstellt und unter dem Namen des Schulrektors Hetze betrieben zu haben. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen rassistischen Beleidigungen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Zwei Schüler einer Mittelschule in Lautertal im Landkreis Coburg stehen im Verdacht, einen Fake-Account im sozialen Netzwerk Instagram unter dem Namen des Schulrektors eingerichtet und darüber rassistische Beiträge abgesetzt zu haben.

Wie Schulleiter Dominik Schuster auf Nachfrage von BR24 sagte, habe er bereits Ende Februar bei der Polizei Anzeige erstattet. Laut Polizei Coburg konnten innerhalb kurzer Zeit zwei 15-jährige Schüler ausfindig gemacht werden, denen nun vorgeworfen wird, den Account unter falschen Namen betrieben zu haben.

Verdächtige 15-Jährige von Unterricht ausgeschlossen

Momentan ermittelt die Polizei wegen Vergehen gegen das Kunsturheberrecht, der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung, sagte der Coburger Polizeisprecher Stefan Probst zu BR24. Die beiden Schüler sind aktuell vom Unterricht ausgeschlossen. In dieser Woche soll über weitergehende Ordnungsmaßnahmen verhandelt werden, so Rektor Schuster.

Ihm sei ein derartiger Fall bislang nicht bekannt, so Schuster weiter. Die Schulfamilie sei erschrocken über den Vorfall, man behandele das Thema auch in den Klassen. Generell finde zum Thema Social-Media auch Präventionsarbeit statt. Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen werde der Fall an die Staatsanwaltschaft Coburg übergeben, so Polizeisprecher Stefan Probst.

Das entsprechende Fake-Profil und die Beiträge sind inzwischen gelöscht. Zuerst hatte das Coburger Tageblatt über den Fall berichtet.

Sorge vor Desinformation in Deutschland wächst

Unterdessen wächst in Deutschland die Sorge vor Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Fake News. Laut einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung vom Februar 2024 sehen 84 Prozent der Befragten darin ein ernstes Problem für die Gesellschaft.

Desinformationskampagnen haben die Menschen in Deutschland laut der Umfrage der Bertelsmann Stiftung vor allem bei stark umstrittenen Themen wie Zuwanderung, Gesundheit und Corona, dem Ukraine-Krieg und der Klimakrise wahrgenommen.

Als Hauptquelle für die Verbreitung von Falschinformationen im Internet identifizierten die Befragten vor allem die verschiedenen sozialen Medien: So gaben 59 Prozent an, durch Kommentare oder Beiträge in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam geworden zu sein.

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