Die Menschen in Deutschland sind alarmiert wegen Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Fakenews
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Die Menschen in Deutschland sind alarmiert wegen Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Fakenews

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Desinformation im Netz: Menschen in Deutschland beunruhigt

Desinformation im Netz: Menschen in Deutschland beunruhigt

In Deutschland wächst die Sorge vor Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Fake News. Laut einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann Stiftung sehen 84 Prozent der Befragten darin ein ernstes Problem für die Gesellschaft.

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Die Deutschen sind alarmiert: Desinformationskampagnen und die Verbreitung sogenannter Fake News beunruhigen immer mehr Menschen in Deutschland. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann Stiftung sehen 84 Prozent in der bewussten Verbreitung von Falschinformationen im Internet ein großes bis sehr großes Problem für die Gesellschaft.

Alarm wegen Desinformation im Netz

81 Prozent der Befragten sehen in Desinformationskampagnen eine Gefahr für die Demokratie und den Zusammenhalt in Deutschland."Die meisten Menschen sind sich inzwischen bewusst, dass Desinformation eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft darstellt", sagt Daniela Schwarzer, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, zu der Studie. "Diese Entwicklung ist gerade mit Blick auf das aktuelle Superwahljahr eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, um unsere liberale Demokratie zu schützen."

Super-Wahljahr in Deutschland, Europa und den USA

In Deutschland und anderen Ländern finden in diesem Jahr mehrere richtungsweisende Wahlen statt. So wird in den USA im November ein neuer Präsident gewählt. In Deutschland wird im September in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewählt. Dort ist die AfD in den Umfragen weiterhin zum Teil deutlich stärkste politische Kraft.

Desinformation funktioniert besonders gut bei …

Desinformationskampagnen haben die Menschen in Deutschland laut der Umfrage der Bertelsmann Stiftung vor allem bei stark umstrittenen Themen wie Zuwanderung, Gesundheit und Corona, dem Ukraine-Krieg und der Klimakrise wahrgenommen. Absender solcher Kampagnen im politischen Raum sind aus ihrer Sicht vor allem Akteure, die die öffentliche Meinung oder den Ausgang von Wahlen beeinflussen und Radikalisierung fördern wollen.

Das sind die Hauptquellen von Fake News

Als Hauptquelle für die Verbreitung von Falschinformationen im Internet identifizierten die Befragten vor allem die verschiedenen sozialen Medien: So gaben 59 Prozent an, durch Kommentare oder Beiträge in sozialen Netzwerken wie Facebook oder X – früher Twitter – darauf aufmerksam geworden zu sein. 37 Prozent nannten dasselbe bei Kommentaren unter Artikeln auf Blogs oder Nachrichtenseiten und 33 Prozent bei Fakenews-Beiträgen direkt in Artikeln auf Blogs oder Nachrichtenseiten.

Wer steckt hinter Falschnachrichten?

Für die Verbreitung von Des- und Falschinformationen werden laut Umfrage insbesondere Protest- und Aktivistengruppen verantwortlich gemacht (66 Prozent). 60 Prozent machen Influencer in sozialen Medien und Blogger dafür verantwortlich. 53 Prozent sehen ausländische Regierungen für Desinformationskampagnen verantwortlich, 50 Prozent deutsche Politiker. Immerhin 34 Prozent sehen auch die Bundesregierung in der Verantwortung. Mit rund 55 Prozent glaubt allerdings etwa die Hälfte der Befragten, dass Desinformationskampagnen gleichermaßen vom rechten und linken politischen Lager ausgehen.

Ein knappes Viertel macht Aktivistinnen und Aktivisten, die sich rechts der Mitte verorten, dafür hauptverantwortlich, zehn Prozent die Linke.

Bessere Regeln und Verpflichtung der sozialen Netzwerke

Die Bertelsmann Stiftung zeigt sich entsetzt und fordert mehr Gegenmaßnahmen: "Wir brauchen bessere Regeln – soziale Netzwerke sollten verpflichtet werden, Faktenchecks und Vertrauensbewertungen einzubauen", sagt Cathleen Berger, Mitautorin der Studie. "Die Nutzerinnen und Nutzer müssen zudem besser dabei unterstützt werden, Informationen selbst zu prüfen und im Zweifelsfall zu melden."

KI nimmt immer mehr Einfluss bei der Erstellung von Desinformationskampagnen

Immer wieder wird beispielsweise Russland vorgeworfen, mit eigener Cyberpropaganda und Falschinformationen westliche Demokratien destabilisieren zu wollen. Befeuert wird die Debatte auch durch den technischen Fortschritt und hier vor allem durch die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz, die auch nicht-digitale "Deep Fake News" produzieren kann. Möglich wird damit auch "eine Synthese der Öffentlichkeit, also eine digitale Realität, die nach beliebigen Bedeutungen oder Bedeutungsbereichen sucht, die möglichst große Gruppen von Menschen erfassen soll", analysiert die Bertelsmann Stiftung in ihrer Studie.

US-Amerikaner laut Studie "wachsamer" als die Deutschen

Dieser KI-gestützte Wahrnehmungswandel ermöglicht in einem nächsten Schritt nicht nur die Transformation von Konflikten und deren Begrenzung. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt digitaler Inhalte wird nach Angaben der Studienautoren in den USA (67 Prozent) stärker beachtet als in Deutschland (35 Prozent). Im Vergleich zu den Bürgerinnen und Bürger in Deutschland gelten die Menschen in den USA laut Studie als reflektierter: 39 Prozent glauben, dass sie auf Desinformation hereinfallen könnten, in Deutschland sind es nur 16 Prozent.

Für die Studie hatte die Bertelsmann Stiftung im Oktober vergangenen Jahres 2000 Menschen in den USA und 5000 Bundesbürger in Deutschland befragt. Sie trägt den Titel "Verunsicherte Öffentlichkeit", die Umfragedaten sind repräsentativ.

Im Video: BR24 zur Studie über Desinformation

Ein Jugendlicher hält ein Smartphone.
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Ein Jugendlicher hält ein Smartphone.

Im Video: Interview mit Prof. Christian Stöcker

Prof. Christian Stöcker leitet den Studiengang Digitale Kommunikation in Hamburg. Er erklärt die Studie, nach der Desinformation für immer mehr Menschen eine große Sorge darstellt.
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Prof. Christian Stöcker leitet den Studiengang Digitale Kommunikation in Hamburg.

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