Ein von Augsburg kommender Go-Ahead-Zug fährt auf der Strecke Richtung München. (Archiv)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

Auch dem Bahnbetreiber Go-Ahead fehlen immer noch Lokführer.

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Fachkräftemangel bremst Bahnverkehr weiterhin aus

Bahnfahren - für Pendler sicher nicht immer eine Freude. Es gibt gravierende Probleme auf der Schiene. Besonders der Fachkräftemangel setzt den Bahnbetreibern zu. Zugausfälle und Einschränkungen werden in Schwaben wohl weiter bleiben.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Fachkräftemangel ist nach wie vor ein großes Problem bei der Bahn. Besonders in der ersten Hälfte dieses Jahres konnte Go-Ahead Bayern, das zum Jahreswechsel sechs Verbindungen rund um Augsburg übernommen hat, viele Verbindungen nicht bedienen, weil das Personal fehlte. Gerade bei Lokführern ist die Lage ziemlich angespannt, Krankheitswellen verschärfen die Situation zusätzlich. Mittlerweile konnten zwar einige Löcher im Dienstplan gestopft werden, heißt es vom Unternehmen. Eine wirklich komfortable Situation sei das aber noch lange nicht.

Jeder Zehnte scheidet jedes Jahr altersbedingt aus

Nach einer Branchenumfrage des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) werden jährlich bis zu 8.000 Fahrerinnen und Fahrer im ÖPNV benötigt, um das altersbedingte Ausscheiden von Mitarbeitenden bei Bus und Bahn zu kompensieren. Das entspricht etwa zehn Prozent der gesamten Beschäftigten im Fahrdienst.

Die Bahnbetreiber versuchen, auf verschiedene Weise Abhilfe zu schaffen. Go-Ahead und die Bayerische Regiobahn (BRB) investieren beispielsweise massiv in Werbung und Bildungsprogramme. Sie bieten sowohl elfmonatige Ausbildungsprogramme für Quereinsteiger als auch dreijährige IHK-Ausbildungen an.

Kinowerbung, Suche im Ausland und GDL-Tarif

"Der Arbeitsmarkt ist leergefegt", klagt Alexandra Landsperger, Personalleiterin bei der Bayerischen Regio-Bahn (BRB). Mit breit angelegten Werbekampagnen, die von Kinowerbung bis zu bedruckten Kaffeebechern und Tankstellenwerbung reichen, will die BRB potenzielle Bewerber ansprechen. Die Firma hat sogar versucht, Fachkräfte aus der Ukraine zu akquirieren, jedoch hätten Sprachbarrieren und bürokratische Hindernisse diesen Prozess erschwert. Für den Beruf des Triebwagenführers ist zudem ein Sprachniveau von mindestens B2 erforderlich.

Beide Unternehmen heben die Vorzüge ihrer Arbeitsplätze hervor. Bei der BRB können Lokführer in Ausbildung mit einem monatlichen Gehalt von 2.500 Euro brutto rechnen. Nach Abschluss der Ausbildung erhöht sich das Gehalt auf zwischen 3.200 und 3.500 Euro brutto, und das ebenfalls nach GDL-Tarif.

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