Ein voller Go-Ahead Ersatzzug auf der Strecke von Würzburg Richtung Ansbach.
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Ein voller Go-Ahead Ersatzzug auf der Strecke von Würzburg Richtung Ansbach.

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Go-Ahead: Fahrgäste beklagen zu volle Züge

Pendlerinnen und Pendler zwischen Würzburg und Ansbach brauchen gerade starke Nerven. Immer wieder stehen Fahrgäste am Bahnsteig und kommen nicht mehr in den Zug. Dahinter stecken mehrere Gründe.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Der Montag vergangener Woche im RE 57220 zwischen Ochsenfurt und Würzburg. Die Fahrgäste stehen dicht an dicht, Koffer und Fahrgäste teilen sich die Gänge. Im Bahnhof Winterhausen (Landkreis Würzburg) ist schließlich Schluss: Fahrgäste mit Fahrrädern stehen vor dem Zug und kommen nicht mehr rein, es ist kein Platz mehr.

Situationen wie diese sind kein Einzelfall. Viele Fahrgäste beklagen zu volle Züge auf dem RE80 zwischen Würzburg und Ansbach.

Go-Ahead: Warum die Züge so voll sind

Das hat nach BR-Recherchen mehrere Gründe. Zum einen ist die Bahnstrecke von Würzburg nach Nürnberg wegen Bauarbeiten gesperrt. Viele Fahrgäste fahren einen Umweg von Würzburg nach Ansbach und steigen dort nach Nürnberg um. Außerdem fahren normalerweise früh und nachmittags zusätzliche Züge zwischen Würzburg und Marktbreit (Landkreis Kitzingen). Diese fahren gerade auch nicht. Und dann kommt noch das kürzlich eingeführte 49 Euro Ticket dazu, was doch einige Fahrgäste vom Auto auf die Schiene holt.

Pro-Bahn: Zu wenig Platz in den Zügen

Der Fahrgastverband Pro-Bahn findet, das zu kleine Züge auf der Strecke eingesetzt werden, da zu wenig Plätze bestellt seien. Das liegt daran, dass Nahverkehr auf der Schiene in Bayern ausgeschrieben wird. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) fragt gewissermaßen, welches Eisenbahnunternehmen die Strecke fahren will und das Unternehmen mit dem besten Angebot darf dann Züge auf die Strecke schicken. In dieser Ausschreibung steht auch, wie viele Sitzplätze die jeweiligen Züge haben sollen. Und da hat, sagt Pro Bahn gegenüber BR24, die BEG zu wenig Plätze für die Züge zwischen Würzburg und Ansbach ausgeschrieben.

Go-Ahead fährt seit Dezember 2022 auf der Strecke von Würzburg nach Treuchtlingen und weiter Richtung München und hat immer wieder mit Probleme zu kämpfen. Zuletzt gingen reihenweise die Stromabnehmer kaputt, was wieder dazu führte, dass weniger Fahrzeuge zur Verfügung standen und Fahrten ausfielen.

Go-Ahead: Längere Züge sind kurzfristig nicht möglich

Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead bestätigt auf BR-Nachfrage, dass es auf der Bahnstrecke immer wieder zu vollen Zügen kommt. Es ist aber kurzfristig nicht möglich, längere Züge einzusetzen, da diese nicht von der BEG bestellt gewesen seien. Go-Ahead habe zwar Reservefahrzeuge. Doch warum werden die nicht eingesetzt? Die BEG schreibt auf BR-Nachfrage, dass "Reservefahrzeuge für die planmäßige Instandhaltung und als Reserve für kurzfristige Fahrzeugstörungen benötigt werden".

Go-Ahead erwartet deswegen auch weiterhin, dass zu Stoßzeiten oder am Wochenende volle Züge zwischen Würzburg und Ansbach unterwegs sind.

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