Blick auf den Nord-Eingang des Kramertunnels bei Bauarbeiten 2020
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13.05.2020, Garmisch-Partenkirchen - Bauarbeiten am Nordportal des Kramertunnels.

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Entscheidung: Bayern muss Moore am Kramer renaturieren

Es bleibt dabei: Bayern muss in Garmisch-Partenkirchen die Moore sanieren, die durch den Bau des Kramertunnels trockengefallen sind. Der Freistaat wollte am Bundesverwaltungsgericht dagegen vorgehen, doch auch dort bekam der Bund Naturschutz Recht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Freistaat Bayern muss Umweltschäden an Mooren sanieren, die durch den Bau des Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen großflächig trockengefallen sind. Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Nichtzulassungsbeschwerde des Freistaates gegen ein entsprechendes Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) zurückgewiesen. Der VGH hatte den Freistaat im November 2022 verpflichtet, die gesetzlich erforderlichen Sanierungsmaßnahmen ergreifen zu lassen. Dieses Urteil ist nun rechtskräftig.

BN: "Erfolg für den Naturschutz in Bayern"

Der Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts sei ein großer Erfolg für den Naturschutz in Bayern, erklärte Peter Rottner, Landesgeschäftsführer des BUND Naturschutz (BN). "Nach jahrelanger Verzögerungstaktik muss der Freistaat Bayern nun endlich handeln und den Schaden sanieren." Obwohl der Tunnelbau bereits weit fortgeschritten sei, gehe man davon aus, dass eine Sanierung weiterhin technisch möglich ist und die Schäden behoben werden können.

Feuchtbiotope teilweise zerstört

Der Streit zwischen den Umweltschützern und den bayerischen Behörden währte bereits seit 2014. Während des Baus des Kramertunnels war Grundwasser in den Stollen eingedrungen. Nach Darstellung des BN sank der Grundwasserspiegel am Berg dadurch deutlich ab, wodurch überregional bedeutsame Feuchtbiotope zu erheblichen Anteilen trockengefallen und europäisch geschützte Biotopkomplexe zerstört worden seien. Der Verband klagte Sanierungsmaßnahmen ein.

Verkehrsprojekt Kramertunnel in der Region umstritten

Der Kramertunnel ist ein von vielen Bürgern sehnsüchtig erwartetes und von anderen scharf kritisiertes Großprojekt zur Ortsumfahrung von Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern. Nach jahrzehntelangen Planungen hatte der Bau der Hauptröhre des 3,4 Kilometer langen Tunnels im Februar 2020 begonnen. Er soll die Region ab Ende 2024 vom starken Durchgangsverkehr entlasten; auf der Bundesstraße 23 sind täglich Tausende Autos unterwegs.

Baustopp nach Konflikt mit Firma dauert an

Unklar ist, wann und wie es mit dem Tunnel weitergeht, der Bayerns längster Straßentunnel werden soll. Denn das staatliche Bauamt Weilheim und die Tunnelbaufirma befinden sich in einem Rechtsstreit.

Im Video: Auf den Kramertunnel warten die Bewohner von Garmisch-Partenkirchen seit Jahrzehnten

Das staatliche Bauamt Weilheim und die Tunnelbaufirma befinden sich in einem Rechtsstreit.
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Das staatliche Bauamt Weilheim und die Tunnelbaufirma befinden sich in einem Rechtsstreit.

Mit Informationen von dpa

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