Zum Prozessbeginn im Januar: Der wegen Mordes angeklagte Mann steht im Gerichtssaal am Landgericht Memmingen neben einer Polizistin
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Der wegen Mordes Angeklagte hat zugegeben, dass er die Tat vertuschen wollte

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Doppelmord in Altenstadt: Angeklagter gesteht Tötung

Der Hauptangeklagte hat sich heute vor Gericht zum ersten Mal zu der Tat im Landkreis Neu-Ulm geäußert. Dabei hat er zugegeben, seinen Vater und dessen Frau getötet zu haben - nach einer Auseinandersetzung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

    Im Prozess um das getötete Ehepaar in Altenstadt hat der Hauptangeklagte heute ein Geständnis abgelegt. In einer Erklärung teilte er mit, er sei in der Tatnacht über ein gekipptes Fenster in das Haus seines Vaters eingedrungen. Seine Frau habe vor dem Haus auf ihn gewartet. Wegen des Zerwürfnisses zwischen ihm und seinem Vater wollte er, laut Erklärung, seinem Vater eine Schusswaffe "unterschieben", um ihn dann bei der Polizei anzuzeigen.

Angeklagter wurde angeblich von Opfer überrascht

    Für den Fall, dass sein Vater ihn überraschen würde, will er ein Messer aus der Küche des väterlichen Hauses mitgenommen haben. Weiter betonte der Angeklagte in der Erklärung, dass ihn die Ehefrau seines Vaters tatsächlich überrascht habe. Mit ihr und dem zwischenzeitlich aufgewachten Vater soll es daraufhin zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, in deren Verlauf die Frau des Vaters durch Messerstiche getötet und der Vater erstickt wurde.

Die Tat sollte wie ein Suizid aussehen

    Der Angeklagte gab an, dass er die Tat wie einen Selbstmord oder erweiterten Selbstmord habe aussehen lassen wollen. Dies habe er auch umgesetzt. Anschließend hat er den Tatort, zusammen mit seiner Ehefrau, die vor dem Haus gewartet haben soll, verlassen.

Der Doppelmord in Altenstadt

    Das Ehepaar war in Altenstadt im Sommer 2023 tot aufgefunden worden. Nach intensiven Ermittlungen beschuldigt die Staatsanwaltschaft einen 38-Jährigen und seine 33-jährige Frau. Sie sollen seinen 70-jährigen Vater und dessen 55-jährige Ehefrau ermordet haben. Die Angeklagten sollen die Ehefrau mit 44 Messerstichen getötet und den Vater erstickt haben. Danach sollen sie versucht haben, es wie einen erweiterten Suizid des Vaters aussehen zu lassen. Die Polizei sollte glauben, dass der 70-Jährige zuerst seine Frau und dann sich selbst getötet hatte. Der Polizei kamen aber schnell Zweifel an dieser Version der Geschichte.
    Das Motiv für die beiden Angeklagten soll laut Staatsanwaltschaft Habgier gewesen sein. Ihnen drohte demnach, dass die Schenkung eines Hauses durch den 70-jährigen Vater zurückgenommen werden könnte. Außerdem sollen sie es auf das Erbe eines weiteren Hauses abgesehen haben.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!