Die Kindertagesstätte "Arche Noah" aus Kasendorf im Landkreis Kulmbach ist beim deutschen Kita-Preis mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden. Vertreter der Einrichtung nahmen den Preisgeld-Scheck über 10.000 Euro am Dienstagabend in Berlin entgegen.
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"Arche Noah" überzeugt die Jury mit offenem Konzept
Die evangelische Kindertagesstätte aus Kasendorf hat außerdem den Elternsonderpreis gewonnen. Die Jury beeindruckte vor allem das offene Konzept der "Arche Noah". Dabei passe das Team die Strukturen an die Kinder an und nicht Kinder an die Strukturen an, lautete die Begründung. Insgesamt wurde der zweite Platz an vier Einrichtungen vergeben.
Bei der evangelischen Kindertagesstätte "Arche Noah" können sich die Kinder nach dem offenen Konzept frei im Inneren und im Garten bewegen und ihre Spielgefährten selbst wählen. Wer mag, schließt sich zum Beispiel der Waldgruppe an und entdeckt Pflanzen, klettert auf Bäume oder liest die Spuren von Tieren. Dabei können Kinder stets mitgestalten und entscheiden: So haben die Kleinen in der so genannten Kinderkonferenz beispielsweise beschlossen, einen einstigen Schlafraum in ein Bällebad umzuwandeln.
Deutscher Kita-Preis 2023 in Berlin: Zehn Finalisten
Für die Veranstaltung in Berlin waren zwei fränkische Kitas nominiert worden. Neben der "Arche Noah" hatte es auch die Kita Gut Heuchelhof in die Endrunde geschafft. Die Einrichtung aus Würzburg ging bei der Preisverleihung aber leer aus.
Insgesamt hatten sich 750 Einrichtungen für den Deutschen Kitapreis 2023 beworben. Die Auswahl der Finalisten hat eine Jury auf Basis von vier Kriterien getroffen, teilen die Veranstalter des Deutschen Kita-Preises mit.
Im Fokus stand dabei zum Beispiel, wie kinderorientiert die Arbeit in den Einrichtungen ist oder wie Kinder, Eltern und Außenstehende in die Arbeit der Kita eingebunden werden. Auch eine Rolle spielte, ob die Einrichtung Beziehungen zu anderen Bildungsanbietern oder Vereinen aus der Umgebung pflegt und ob die Kita bereit ist, stetig zu lernen und sich zu verbessern.
Kita aus Würzburg schafft es unter die Top 10
Auch wenn es die Kita Gut Heuchelhof in Würzburg in Berlin keinen Preis erhielt – die Einrichtung hatte bereits zuvor in allen Punkten überzeugt und es damit ins Finale geschafft, hieß es vor der Preisverleihung in Berlin von den Organisatoren des deutschen Kita-Preises. So punktet die Einrichtung zum Beispiel durch das offene Konzept: Die Kinder können selbst entscheiden, wann sie wo spielen möchten und können sich in unterschiedlichen Bildungsräumen aufhalten. Es gibt zum Beispiel ein Atelier oder auch einen Forscher- und Tierbereich.
Preisgelder in Höhe von 130.000 Euro
Bundesweit standen zehn Kitas im Finale. Der Deutsche Kita-Preis wird vom Bundesfamilienministerium und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zusammen mit weiteren Partnern vergeben. Insgesamt ging es um Preisgelder in Höhe von 130.000 Euro.
Die Mitglieder der Jury stammten aus verschiedenen Bereichen: aus der Kita-Praxis, von Trägern, aus Eltern, der Wissenschaft, oder auch aus der Wirtschaft. Eine Vertreterin der Gewerkschaft Verdi ist genauso Teil der Jury wie auch der Leiter der Redaktion Vorschule des Kinderkanals "Kika" oder die Amtsleiterin des Kinder- und Jugendamtes Heidelberg.
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