Der Gewinner des Wettbewerbs wird heute Abend in Berlin bekanntgegeben. Insgesamt stehen zehn Kitas aus ganz Deutschland in der Endrunde des Deutschen Kita-Preises. Die Hans-Georg-Karg-Kita im Nürnberger Stadtviertel St. Leonhard fördert hochbegabte Kinder. Die Kindertagesstätte soll aber keine Elitenschmiede sein, sondern eine inklusive Einrichtung, betont Kita-Leiterin Beatrix Hirschbolz-Ter.
Lehren und lernen
30 besonders begabte Kinder aus ganz Nürnberg lernen zusammen mit 30 weiteren Kindern aus dem multikulturellen Stadtviertel St. Leonhard. "Wir gehen ganz individuell auf die Bedürfnisse der Kinder ein", sagt Hirschbolz-Ter. So gestaltet ein Kind den Morgenkreis und erzählt den anderen Kindern über ein Thema, das es besonders interessiert. "So geben sie ihr Wissen an die anderen Kinder und auch an uns Betreuer weiter. Wir lernen mit den Kindern, von den Kindern, sie lernen auch von uns und von den anderen Kindern. Diese Mischung macht eine gute Förderung", so Hirschbolz-Ter.
Kinder entscheiden vieles selbst
Die 60 Kinder werden von zehn Pädagogen betreut. Jeden Tag werden verschiedene Workshops angeboten, die die Kinder je nach Interesse besuchen können. Sie können zum Beispiel in der "Naturgruppe" Insekten beobachten oder im Werkraum hämmern und sägen lernen. Den Pädagogen ist es auch wichtig, dass die Kinder bei allem mitentscheiden und mitorganisieren können. So bestimmen die Kinder zum Beispiel selbst, wie sie das Sommerfest gestalten wollen oder welche Spielsachen angeschafft werden.
Viele Bewerbungen
Zum Kita-Konzept gehört auch der drei Jahre alte Labrador Bruno. Impulsive Kinder lernen einen ruhigen Umgang mit dem Hund, ruhige oder schüchterne Kinder werden durch Bruno mutiger, so Erzieherin Christiane Raber. Auf die Nominierung beim Deutschen Kita-Preis sind die Betreuer und die Leiterin der Hans-Georg-Karg-Kita sehr stolz. Mehr als 1.400 Kitas und kommunale Bündnisse hatten sich beim Deutschen Kita-Preis beworben. Der Gewinner erhält 25.000 Euro.
Die neue Auszeichnung ist eine Initiative des Bundesfamilienministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Karg-Stiftung und dem Didacta-Verband.