08.09.2021, Bayern, Nürnberg: Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, spricht während der CSU-Stadiontour im Max-Morlock-Stadion. Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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CSU-Stadiontour

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BR24live, 16 Uhr: CSU-Parteitag - Hoffen auf die Trendwende

Bei weniger als 30 Prozent liegt die CSU laut BR-BayernTrend. Zwei Wochen vor der Bundestagswahl soll der Parteitag in Nürnberg eine Trendwende zumindest einleiten. Die Rede von Parteichef Söder ab ca. 16 Uhr live.

Jetzt soll es klappen. Die Trendwende, die Markus Söder seit langem einfordert, soll endlich kommen: "Wenn es noch eine Chance gibt, dann an diesem Wochenende", sagte der CSU-Chef. Ansonsten sei "der Kas bissen", wie es ein anderer Christsozialer formuliert, der die Dinge im allgemeinen ganz gut einschätzt.

  • Zum Artikel: CSU-Parteitag: Söder packt die Brechstange aus

Die Voraussetzungen sind gar nicht schlecht. Tatsächlich können, wie die Geschichte zeigt, zwei Wochen vor einer Wahl die Dinge noch einmal in Bewegung geraten. Insofern ist der Zeitpunkt des Parteitags gut gesetzt. Die Delegierten treffen sich in der Messe Nürnberg, Söders Heimatstadt. Nicht nur deshalb dürfte das Treffen ein Heimspiel werden für ihn: Unangefochten steht Söder an der Spitze seiner CSU. Mancher hält es für möglich, dass er bei seiner Wiederwahl heute sogar ein besseres Ergebnis erzielt als die 91,3 Prozent vom letzten Mal, Ende 2019.

  • Die Rede von CSU-Chef Söder ab ca. 16 Uhr in einem BR24live

"Inhaltliche Kracher" von Laschet erwartet

Nur, Söder ist bekanntlich kein Kanzlerkandidat. Und deshalb wird es weniger von ihm abhängen, ob die Union in den Umfragen tatsächlich noch einmal merklich zulegt. Die Erwartungen richten sich an Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet: "Inhaltliche Kracher" müsse der CDU-Vorsitzende liefern, heißt es in der CSU. Wenigstens müsse er die Unterschiede zur Konkurrenz deutlich herausarbeiten. Spätestens am Sonntag, beim TV-Triell der Kanzlerkandidaten. Besser aber schon morgen, wenn Laschet zur kleinen Schwesterpartei nach Nürnberg kommt.

Kein einfacher Besuch

Es wird kein einfacher Besuch werden. Zwar wird in beiden Unionsparteien beteuert, wie wichtig Geschlossenheit sei. "Wir müssen uns alle unterhaken", gibt Söder vor. Dazu passt, dass die Frage, weshalb die CSU im Wahlkampf nicht stärker eigene Akzente gesetzt habe, gern mit dem Hinweis beantwortet wird, dergleichen würde sofort als Abgrenzung von Laschet empfunden.

  • Zur Übersicht: Aktuelle Nachrichten und Entwicklungen zur Bundestagswahl
  • Aber spätestens auf Nachfrage machen viele Christsoziale auch ihrer Enttäuschung Luft. Und ihrem Ärger, zum Beispiel darüber, dass Laschet vor Wochen die im gemeinsamen Wahlprogramm angekündigten Steuersenkungen mal eben absagte. CSU-Generalsekretär Markus Blume sagte im "Spiegel" zuletzt ganz offen: "Natürlich stünden wir mit Markus Söder besser da." Wie das genau auf Laschet wirkte, ist nicht bekannt. Aber eher nicht als Signal der Geschlossenheit.

    Deshalb wird auch das eine interessante Frage dieses Parteitags sein: Wie gut gelingt der CSU im Endspurt die Gratwanderung zwischen eigenen Akzenten und Loyalität zum Kanzlerkandidaten?

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