Mit einem Plakat hat die Polizei um Hinweise zum Cold Case Klaus Berninger gebeten. Es zeigt den Jugendlichen in einer Bäckerei.
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Der Cold Case Klaus Berninger ist Thema bei "Aktenzeichen XY... Ungelöst".

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Cold Case Klaus Berninger bei "Aktenzeichen XY… Ungelöst"

Über 30 Jahre ist es her, dass der 16-jährige Klaus Berninger aus Wörth am Main ermordet wurde. Dieser sogenannte "Cold Case" war Thema bei der Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst" im ZDF. Die Polizei hofft auf neue Hinweise zu dem Mordfall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

"Mysteriöser Mordfall: Im Wald wird die Leiche eines Teenagers entdeckt. Ein Motiv für die Bluttat lässt sich nicht finden. Auch der Tatort wirft viele Fragen auf" – heißt es auf der Homepage der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst".

Spuren von Gewalteinwirkung an Leiche, aber kein Täter

Bei dem Teenager handelt es sich um Klaus Berninger aus Wörth am Main im Landkreis Miltenberg. Im Jahr 1990 war der 16-jährige Bäcker-Lehrling kurz vor Weihnachten spurlos verschwunden. Spaziergänger hatten seine Leiche am 23. Dezember in einem Waldstück am Schneesberg gefunden. Der Wald liegt nur wenige Kilometer von Wörth entfernt – an der bayerisch-hessischen Landesgrenze.

Dass der Jugendliche ermordet wurde, war für die Polizei schnell sicher, an der Leiche seien die Folgen mehrerer Schläge und Stiche zu sehen. Doch über viele Jahre kommen die Ermittlerinnen und Ermittler zu keinem Ergebnis. Inzwischen gilt der Fall als sogenannter "Cold Case" – also als ungeklärter Mordfall.

Polizei schaltet immer wieder Öffentlichkeit ein

Immer wieder hat sich die Polizei in den vergangenen Jahren an die Öffentlichkeit gewandt. Etwa mit Flyern, Plakaten, Befragungen von Menschen vor Ort - und Fotos von Klaus Berninger: Sie zeigen den jungen Mann in der Bäckerei, wie er Brote in den Ofen schiebt, oder in einer anderen Situation mit einer Katze auf dem Arm. Daneben steht die Frage: "Wer ist mein Mörder". So rückte der Fall wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen. Inzwischen hat die Polizei rund 250 neue Hinweise abgearbeitet.

Weitere Hoffnung setzten die Verantwortlichen nun in die Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst" im ZDF: "Moderator Rudi Cerne und die Kripo hoffen in der Sendung auf Hinweise der Zuschauerinnen und Zuschauer", heißt es auf der Homepage weiter. Vor allem von Menschen, die sich bislang noch gar nicht an die Kriminalpolizei gewandt haben. Aber auch Menschen, die in Vernehmungen geschwiegen oder möglicherweise gelogen haben, will die Sendung ansprechen.

Der Cold Case Klaus Berninger ist einer der längsten Beiträge, die jemals in der Sendung gelaufen sind. Und die beiden Altfall-Ermittler der Aschaffenburger Kriminalpolizei haben das Gefühl, dass sie dem oder den Tätern bereits in Stück nähergekommen sind.

War Klaus Berninger Einbrechern auf der Spur?

Aktuell gehen sie davon aus, dass ein Streit um eine absolute Banalität Ausgangspunkt für das Verbrechen gewesen sein könnte. Wenige Monate vor der Tat war in die Bäckerei der Eltern von Klaus Berninger eingebrochen worden. Der Täter wusste offenbar, wo der Schlüssel für den Tresor versteckt war. Vielleicht hatte Klaus Berninger in Erfahrung gebracht, wer dieser war und war deshalb mit ihm in Streit geraten.

Mord ist nicht verjährt, andere Straftaten schon

Die Polizei ist davon überzeugt, dass der Täter aus dem näheren sozialen Umfeld des Opfers kommt – und dass es Leute gibt, die wissen was damals passiert ist. Diese werden aufgefordert, ihr Schweigen endlich zu brechen. In diesem Zusammenhang weist die Kripo darauf hin, dass andere Straftaten rund um den Mord herum verjährt sind und nur noch der Mörder selbst eine Strafe zu befürchten habe. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

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