Gefundenes Messer im "Cold Case" Klaus Berninger
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Das Messer wurde im Zuge der Ermittlungen im "Cold Case" Klaus Berninger in der Nähe des Tatortes gefunden. Jetzt hofft die Polizei auf Hinweise.

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"Cold Case" Klaus Berninger: Polizei zeigt gefundenes Messer

Noch immer rätselt die Polizei, wer vor über 30 Jahren den Bäckerlehrling Klaus Berninger getötet hat. Jetzt hat sie erstmals Fotos des Messers veröffentlicht, das in der Nähe des Tatorts gefunden wurde. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein Katalog.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Seit gut zehn Monaten suchen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Aschaffenburg den Mörder des getöteten Bäckerlehrlings Klaus Berninger aus Wörth am Main im Landkreis Miltenberg. Im April 2022 wurden die Ermittlungen in diesem sogenannten "Cold Case" wieder aufgenommen. Anwohner wurden befragt, Fahndungsplakate aufgehängt, ein Waldstück durchsucht. Jetzt hat die Polizei erstmals Bilder eines dort im Mai aufgefundenen Messers veröffentlicht. Die Ermittler erhoffen sich davon neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Messer in der Nähe des Tatortes entdeckt

Beamte der bayerischen Bereitschaftspolizei hatten das Messer bei einer intensiven und akribischen Absuche des vermuteten Tatorts im Mai letzten Jahres mit Hilfe eines Metalldetektors im Bereich des Schneesbergs gefunden. Daraufhin wurde es umfassend in den Rechtsmedizinischen Instituten in München und Ulm untersucht. Nun fragt die Polizei, wer Angaben zur Herkunft des Messers oder zu einem möglichen Besitzer machen kann, oder ob ein solches Messer seit Dezember 1990 aus dem Besitz einer Person fehlt.

Berninger bestellte Messer über einen Versandkatalog

Der getötete Klaus Berninger hatte selbst kurz vor seinem Tod ein Springmesser aus einem Katalog der Firma Schneider bestellt. Das Messer ist nach wie vor nicht auffindbar. Bei der Firma Schneider handelt es sich um einen Versandhandel-Anbieter für den gewerblichen Bedarf. Der Sitz der Hamburger Firma befand sich zum Tatzeitpunkt 1990 noch in Wesel. Hierzu sucht die Polizei Personen, die Angaben zu folgendem Springmesser aus dem Bestell-Katalog der Firma Schneider machen kann: Bestellnummer: 167479 B; Preis: 5,68 D-Mark; Bestelldatum: 02.12.1989.

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Das Messer wurde im Zuge der Ermittlungen im "Cold Case" Klaus Berninger in der Nähe des Tatortes gefunden. Jetzt hofft die Polizei auf Hinweise.

Wer hat Katalog-Exemplar?

Des Weiteren sucht die Polizei nach Schneider-Katalogen aus den Jahren 1988 bis 1990. Trotz intensiver Ermittlungen und einem Zeugenaufruf im Juli 2022 konnte bislang kein aktueller Verkaufskatalog aus dem genannten Zeitraum beschafft werden. Dabei wurden bereits verschiedene Exemplare des Schneider-Katalogs an die Kriminalpolizei herangetragen. "Das benötigte Exemplar, welches weiterhin von hoher Bedeutung für die Ermittlungen ist, war jedoch noch nicht darunter", hieß es von der Polizei im Oktober letzten Jahres.

10.000 Euro Belohnung ausgesetzt

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Bayer. Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer 0800/1011611 an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen. Über 100 Hinweise haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Aschaffenburg bei ihren umfangreichen Ermittlungen bereits aus der Bevölkerung erhalten. Im Rahmen der durchgeführten Vernehmungen wurden die Umstände, die zum Tod von Klaus Berninger geführt haben, weiter rekonstruiert.

Getöteter starb an Halsverletzung

Der 16-jährige Klaus Berninger aus Wörth am Main war am 20. Dezember 1990 verschwunden. Drei Tage später fanden zwei Spaziergänger morgens seine Leiche in einem Wald nahe der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Die Polizei geht davon aus, dass der Jugendliche umgebracht wurde. Nach damaliger Erkenntnis starb der junge Mann durch Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals.

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