Die Vision eines grünen Nürnbergs mit futuristischen Elementen.
Bildrechte: Buntes Amt für Zukunft in Nürnberg

Die Vision eines grünen Nürnbergs mit futuristischen Elementen.

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Autofrei und klimagerecht: Visionen für ein grünes Nürnberg

Der Künstler Ulrich Schmitt hat mithilfe Künstlicher Intelligenz seine Vision von einem grünen Nürnberg erschaffen. Seine Bilder sind derzeit in einer Ausstellung zu sehen, die zum Nachdenken, wenn nicht gar zum Umdenken anregen soll.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Viele Pflanzen, kaum Autos, mehr Bäume, weniger Beton. So wünscht sich Ulrich Schmitt sein Nürnberg der Zukunft. Mit Bildern seiner Vision will der Künstler für ein grünes Nürnberg werben. Derzeit sind diese Bilder im Caritas-Pirckheimer-Haus zu sehen. Dort können sich Besucherinnen und Besucher davon überzeugen, wie Schmitt, Gründer des Instituts "Buntes Amt für Zukunft in Nürnberg", Realität und Vision verschmelzen lässt. Auch das Projekt "Nürnberg Autofrei" hat einige Werke zur Ausstellung beigetragen.

Nürnberg als grüne Oase

Ein erster Eindruck: Efeu rankt an den Wänden von Mehrfamilienhäusern, Bäume und Hecken, dichte Alleen in saftigem Grün bestimmen das Stadtbild, keine Autos weit und breit. Das Nürnberg der Zukunft gleicht einer grüne Oase, zumindest wenn es nach UIrich Schmitt geht. "Wir leben in einer Welt des Klimawandels, und ich denke nicht, dass immer mehr Technik die Lösung ist." Stattdessen seien Bäume das Mittel der Wahl, um eine Großstadt wie Nürnberg im Sommer zu kühlen. Außerdem dienen sie als Schattenspender, so Schmitt. "Wahrscheinlich ist das Ganze viel billiger, als wenn man das mit Technik lösen wollen würde, mit Klimaanlagen und dergleichen."

Zukunftsvisionen erstellt mit Künstlicher Intelligenz

Auf seinem Instagram-Kanal "Buntes Amt für Zukunft in Nürnberg" präsentiert Schmitt seine Zukunftsvisionen von einem grünen Nürnberg. Die Bilder erstellt er mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI), die er mit Daten der Stadt gefüttert hat und seinen Vorstellungen einer klimagerechten Metropole. Und so sieht man auf seinen Bildern unter anderem historische Gebäude, eingebettet in Urwald-Flair - ein Großstadtdschungel, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Bilder sind Fiktion, dennoch sieht das Stadtbild dem von Nürnberg in Teilen zum Verwechseln ähnlich.

Ausstellung als Denkanstoß

Die Ausstellung im Caritas-Pirckheimer-Haus, die noch bis zum 28. Februar zu sehen ist, soll im Optimalfall zum Umdenken, zumindest aber zum Nachdenken anregen. Ulrich Schmitt hofft, "dass die Bereitschaft zu einem Wandel erhöht wird. Viele sehen oft nur den Verzicht, ich denke aber auch, dass da ganz viel Gewinn möglich ist, beispielsweise viel Grün und schönere Straßen in Nürnberg."

Auf den ersten Blick kommen die Bilder bei den Menschen in Nürnberg überwiegend gut an. Beim Betrachten der farbintensiven KI-Erzeugnisse geraten manche gar ins Schwärmen. So sagt eine Frau: "Da würde ich voll 'ja' sagen! Das brauchen wir dringend, viel mehr Grün und viel mehr Schönes! Daran fehlt es wirklich an allen Ecken und Enden." Eine andere bekräftigt: "Es darf ruhig ein wenig mehr Grün sein." Einem jungen Mann hingegen sieht das Ganze zu zugewuchert aus. Ein anderer wiederum begrüßt eine "grüne Lunge" in Nürnberg.

Stadt Nürnberg hat bis zur Landesgartenschau 2030 viel vor

Die Stadt Nürnberg versucht mit ihrem sogenannten 'Masterplan Freiraum' schon seit geraumer Zeit das Stadtbild grüner zu gestalten. Das Thema ist laut Umweltreferentin Britta Walthelm (Bündnis 90/Die Grünen) ein Dauerbrenner. "Viele Menschen wünschen sich, dass das schneller geht, aber ich muss auch sagen, bei jeder Maßnahme, die wir realisieren, gibt es auch Gegenwind. Also am liebsten hätten die Menschen einen Park vor der Tür, aber auch einen Parkplatz fürs Auto, und das ist in der Realität schwierig."

Bis zur Landesgartenschau 2030 soll in Nürnberg noch viel passieren, vor allem der graue Stadtgraben soll ordentlich begrünt und aufgehübscht werden, aber auch in anderen Teilen der Stadt sind große Veränderungen geplant, sagt Britta Walthelm. "Am Maxtor im Norden werden wir die Verkehrsfläche umgestalten. Der Kesslerplatz im Osten, der ist im Moment ein Parkplatz, den werden wir zur Grünfläche umwandeln. Im Westen haben wir den Johannis-Boulevard, da soll auch eine Straßenfläche in Grün umgewandelt werden und nach Süden haben wir die sogenannte Südstadt-Klimameile, da werden wir vom Hauptbahnhof bis zum Kopernikusplatz auch den Straßenraum umgestalten."

Rund 50 Millionen Euro nimmt die Stadt Nürnberg in diesem Jahr für Begrünungen und Grünflächenpflege in die Hand. Ein komplett autofreies Nürnberg hält Britta Walthelm zwar für Utopie, die Visionen von Ulrich Schmitt sind für die Umweltreferentin allerdings eine willkommene Inspiration, sagt sie.

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