Flughafen München Franz Josef Strauß
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Flughafen München Franz Josef Strauß (Archivbild)

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Am Freitag keine regulären Passagierflüge am Münchner Flughafen

Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi stellt der Münchner Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Rund 700 Flüge sind betroffen. Auch in Frankfurt, Hamburg und Stuttgart wird kein regulärer Betrieb stattfinden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Am Flughafen München werden am Freitag alle regulären Passagierflüge gestrichen. Das hat die Flughafen München GmbH (FMG) am Mittwoch mitgeteilt. Von Freitag, 0 Uhr, bis Samstag, 1 Uhr, fänden keine dieser Flüge statt. Die FMG reagiert damit auf den Streik-Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für diesen Tag. "Betroffen sind davon mehr als 700 Starts und Landungen", heißt es in der Mitteilung.

Sonderflüge nicht betroffen

Man habe das bayerische Verkehrsministerium gebeten, den Airport für diesen Tag von der Betriebspflicht für den gewerblichen Luftverkehr zu befreien, so die FMG. Dem Antrag sei stattgegeben worden. Davon nicht betroffen seien alle Sonderflüge wie etwa Hilfsflüge, Flüge für medizinische, technische und sonstige Notfälle. Auch Flüge für die ab Freitag stattfindende Münchner Sicherheitskonferenz seien nicht vom Streik betroffen.

Fluggästen empfiehlt der Airport, sich bei ihrer jeweiligen Airline über das weitere Vorgehen zu erkundigen.

Ebenfalls keine regulären Passagierflüge in Frankfurt, Hamburg und Stuttgart

Darüber hinaus stellt der Frankfurter Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Auch am Hamburger Airport ist laut Mitteilung kein regulärer Flugbetrieb an diesem Tag möglich, genauso wie am Stuttgart Airport weder Starts noch Landungen möglich seien. Fluggäste werden jeweils gebeten, von der Anreise an den Flughafen abzusehen.

Ganztägige Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen geplant

Die Gewerkschaft Verdi hatte für Freitag an mehreren deutschen Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. In München ist ein gemeinsamer Streik von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste geplant, wie Verdi Bayern am Mittwoch mitteilte. Mit dem Ausstand wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen.

Mit den flächendeckenden ganztägigen Streiks überspanne Verdi den Bogen völlig und trage den Tarifkonflikt auf den Rücken der Passagiere aus, kritisiert Münchens Flughafenchef Jost Lammers, der zugleich Präsident des  Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft ist. Der Tarifkonflikt müsse am Verhandlungstisch und nicht in den Terminals auf Kosten der Fluggäste geklärt werden.

Kritik an den Streiks

Auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) kritisierte die angekündigten Streiks an deutschen Flughäfen: "Der Münchner Flughafen ist ein wichtiges Drehkreuz für den Wirtschaftsstandort Bayern und muss im internationalen Wettbewerb bestehen. Solche Streikaktionen schaden nicht nur dem Image des Flughafens. Unserem Land geht mit jedem Streik Wertschöpfung verloren", so Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Der Flughafenverband ADV rechnet mit Insgesamt 2.340 Ausfällen im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr. "Dass unter dem Konflikt am Freitag über 295.000 Flugreisende zu leiden haben, ist nicht zumutbar. Lösungen müssen am Verhandlungstisch gefunden werden und nicht auf dem Rücken der Passagiere", so Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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