Der Mineralwasserkonzern Altmühltaler sucht am Standort Treuchtlingen alternative Mineralwasservorkommen. Tiefengrundwasser soll geschont werden.
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Der Mineralwasserkonzern Altmühltaler sucht am Standort Treuchtlingen alternative Mineralwasservorkommen. Tiefengrundwasser soll geschont werden.

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Altmühltaler sucht nach neuen Mineralwasser-Vorkommen

Noch zwei Jahre darf Altmühltaler in Treuchtlingen Mineralwasser aus 200 Metern Tiefe holen. Die Suche nach Alternativen für danach läuft. Altmühltaler will einen Pumpversuch in 100 Metern Tiefe ausweiten. Erste Tests waren erfolgreich.

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Viele Millionen Flaschen Mineralwasser füllt der Altmühltaler-Konzern in Treuchtlingen ab. Das Wasser stammt aus rund 200 Metern Tiefe. Doch diese Grundwasserschicht soll künftig geschont werden, mahnen die Behörden schon länger. Denn neben dem Mineralwasserkonzern pumpen zahlreiche Wasserwerke der Region das wertvolle Wasser aus dieser Schicht. Der Konzern sucht nun nach Alternativen in einer höher gelegenen Grundwasserschicht. Nachdem erste Tests erfolgreich waren, will Altmühltaler die Pumpversuche ausweiten.

Altmühltaler will Pumpversuche ausweiten

Der Altmühltaler-Konzern will einen größer angelegten Pumpversuch starten, den Antrag zur Genehmigung hat das Unternehmen eingereicht. Dabei sollen die Pumpen statt wie bisher mehrere Tage auch mal mehrere Wochen im Test laufen. Es soll untersucht werden, wie sich das Abpumpen größerer Mengen auf Grundwasser in der Nähe auswirken würde.

  • Zum Artikel: Altmühltaler hofft auf neue Brunnen in Treuchtlingen

Bei ersten Tests habe man nichts feststellen können, erklärt Geschäftsführer Alexander Pascher. Dabei habe man bewusst Hochleistungsversuche gemacht. "Die Schicht im Eisensandstein ist nach jetzigem Kenntnisstand geeignet, um von dort Mineralwasser zu gewinnen", so Pascher. Schätzungen hätten ergeben, dass eine Förderung von 200.000 Kubikmetern pro Jahr möglich wäre. "Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung natürlich."

Behörden überwachen die Pumpversuche

Bei den neuen Pumpversuchen soll ein Dauerbetrieb simuliert werden, erklärt der Geschäftsführer. Dafür investiert das Unternehmen einen Millionenbetrag in zwei neue Brunnen. Einen auf städtischem Gelände in der Stadtmitte, einen am Standort des Logistikzentrums am Stadtrand.

"Diese Brunnen könnten später auch für die Förderung genutzt werden", so Pascher. Parallel plane man bereits an den nötigen Wasserleitungen zu den Abfüllanlagen. "Wir sind in Gesprächen mit Grundstücksbesitzern und wissen, dass so etwas Zeit braucht“. Die Ergebnisse des ausgeweiteten Pumpversuchs sollen in etwa einem Jahr vorliegen.

Altmühltaler will die Fördermenge beibehalten

Der Konzern betont, insgesamt nicht mehr Wasser als bisher abfüllen zu wollen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Altmühltaler seit rund einem Jahr dem Discounter Aldi Nord gehört. Für 250.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr habe man Wasserrechte. "Die langfristigen Lieferverpflichtungen benötigen die bisherigen Entnahmemengen", sagte ein Sprecher von Aldi Nord. Die Entscheidung träfen allerdings die Behörden, betont der Sprecher.

Behörden müssen Abfüllung genehmigen

Die Fachleute vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach überwachen die Tests. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen entscheidet über die Wasserrechte, die dann eine Abfüllung von Millionen von Flaschen Mineralwasser ermöglichen würden. Treuchtlingens Bürgermeisterin Kristina Becker erklärt, "die Stadt will, dass Altmühltaler am Standort bleibt".

Das Unternehmen ist einer der größten Steuerzahler am Ort. Insgesamt sei das Verfahren noch ergebnisoffen, so Becker. Die langfristige Hoffnung ist es, dass die Abfüllanlage von Altmühltaler auf das Firmengelände am Stadtrand zieht. Bisher befindet sie sich gleich hinterm Rathaus.

Mineralwasser
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Aldi Nord kauft Altmühltaler Mineralbrunnen

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